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Die Blaumeise

3.5/5 Bewertung (2 Stimmen)

Die Blaumeise - ein Buchtitel, der wohl zunächst den "Naturfreund" anspricht, scheint es doch, als würde das Buch von eben diesen Vögeln handeln

Hat man jedoch das Inhaltsverzeichnis oder gar die ersten Seiten gelesen, ist man überrascht: Was dort zu lesen ist, hat so überhaupt nichts mit Natur oder gar einem Vogelleben zu tun.

Vielmehr erzählt der Roman "Die Blaumeise" ein Leben, das "normaler" nicht sein kann und trotzdem viele Höhen und Tiefen, Verirrungen und Hoffnungen erfährt.

Von der ersten Seite an zieht das Buch seinen Leser in den Bann - wobei man eigentlich gar nicht sagen kann, was den Reiz dieses Buches ausmacht

Ist es die "Normalität"?
Sind es die Lebensgeschichten, die auf so "banale" Weise mit einander verwoben sind?
Sind es die "Verstrickungen, die jeder auf seine Weise erlebt?"
Ist es die Tatsache, dass es (vielleicht auch) eine Chronologie unserer Zeit ist?

Denn in diesem Roman von Werner Niederer, der im Grünkreuzverlag erschienen ist, verläuft das Leben des Protagonisten eben nicht so leicht und zufriedenstellend.

Alles ist verwoben, sagt die Hauptfigur Alfred, der Programmierer und Hacker, außerdem aber auch Ehemann, Schwiegervater, Großvater und Hornist in einer Person ist.

Ein Mann, der seine Frau liebt und doch nicht vor kleinen "Flirts" gefeit ist ...

Er lebt sein Leben - so wie viele andere auch

Bis eines Tages eine Lawine im Berner Oberland Alfreds Sicht auf das Leben verändert und für überraschende Wendungen sorgt.

Denn kaum, dass er dieses Ereigniss lebend - mit einigen Blessuren - überstanden hat, steht der 48-jährige Alfred vor Herausforderungen mit lebensentscheidenden Auswirkungen – für ihn persönlich, für die Firma, für die er tätig ist, aber auch für seine Familie und seine Freunde und selbst für die Weltpolitik, die in diesem Roman eine (Neben-)Rolle spielt.

So zeigt der Autor Werner Niederer zunächst eine glatte bürgerliche Fassaden, die sich aber beim näheren Hinsehen eher "rau" präsentiert.

Und bei einem weiteren Blick dahinter fragt man sich:

Was macht wahre Liebe und Freundschaft aus?
Sind aufrichtige, großzügige und liebenswürdige Menschen naiv, oder von wahrer, innerer Größe?

Fazit:
Ein Buch, das man gelesen haben sollte.

Warum:
Weil uns die Geschichte von Alfred Ostlicht "zwingt" auch mal über unser eigenes Leben nachzudenken. Zu Hinterfragen, ob alles so ist, wie es ist oder ob der Schein manchmal trügt ...

Der Autor Werner Niederer
geb. 1940 in Zürich, wohnt in der Nähe von Biel an der alten Aare.

Er hat drei Kinder und mehrere Enkelkinder.

Weitere Bücher aus seiner Feder sind: