Eat a rainbow – Was braucht der Körper wirklich?
Wer sagt, dass Essen langweilig aussehen muss?
Studien belegen: Wer regelmäßig zu farbenfrohem Obst und Gemüse greift, tut nicht nur seiner Gesundheit, sondern auch Haut, Haaren und Stimmung etwas Gutes. „Eat the Rainbow“ – zu Deutsch: „Iss den Regenbogen“ – ist kein Food-Hype, sondern eine leicht verständliche Faustregel für eine ausgewogene Ernährung: Je bunter der Teller, desto vielfältiger die Nährstoffe, die man zusich nimmt.
Eat the rainbow – Was braucht der Körper wirklich?
Schon der Anblick eines fröhlichen, bunten Tellers kurbelt das Wohlbefinden an. Farben stimulieren nicht nur unsere Sinne, wie wir aus der Farbenlehre wissen. Sie verraten auch, welche wertvollen Inhaltsstoffe drinstecken.
Und das Beste: Für diese Ernährungsweise braucht man keine exotischen Zutaten, sondern nur den Mut und die Experimentierfreude, im Gemüseregal einmal quer durchs Farbspektrum zu greifen.
Die Farbenlehre für den Teller
Rot – Tomaten, Erdbeeren, rote Paprika
– sind voll mit Lycopin und Vitamin C. Das tut Herz und Haut gut und schützt vor freien Radikalen (klingt dramatisch, ist aber einfach nur gesund). Fun Fact: Gekochte Tomaten haben sogar mehr Lycopin als rohe. Ja, manchmal ist Hitze einfach der Held am Herd.
Und wenn’s schnell gehen muss, geht auch Ketchup. Nur darauf achten, dass er nicht zu viel Zucker hat.
Orange und Gelb
– Karotten, Kürbis, Orangen, Zitronen, Papaya – sind reich an Beta-Carotin. Unser Körper macht daraus Vitamin A, und das wiederum ist super für die Augen, das Immunsystem und, ja, für den berühmten „Healthy Glow“, den wir an Hollywood-Stars bewundern.
So kommt er ganz natürlich. Eine perfekte Ergänzung sind luftgetrocknete Früchte, die als Snack den kleinen Hunger killen und für -Vitamine zwischendurch sorgen.
Grün
– und jetzt wird’s spannend – ist nicht nur grün. Es ist Spinatgrün, Brokkoligrün, Rosenkohlgrün, Kiwi- und Gurkengrün. Hinter der Farbe steckt Chlorophyll, das in der Pflanzenwelt für Photosynthese zuständig ist und quasi die Sonnenenergie einfängt. Im Körper wirkt es antioxidativ.
Dazu kommen Magnesium für Muskeln und Nerven, Folat für die Zellteilung und Vitamin K für starke Knochen. Wer denkt, ein Salatblatt sei nur Deko, irrt – es liefert Ballaststoffe, sekundäre Pflanzenstoffe und gleich eine kleine Portion Eisen dazu.
Und Brokkoli? Der bringt zusätzlich Vitamin C, Calcium und Sulforaphan mit, das in Studien wegen seiner potenziell krebshemmenden Eigenschaften untersucht wird. Mit Nüssen zubereitet, eine leichte, nährende Mahlzeit.
Blau und Violett
– Heidelbeeren, Brombeeren, Auberginen, Pflaumen, Rotkohl – liefern Anthocyane. Die kleinen, schwer auszusprechenden Stoffe sind die Bodyguards unserer Zellen. Sie gehören zu den Flavonoiden (aka sekundäre Pflanzenstoffen) und wirken stark antioxidativ.
Das heißt, sie helfen, unsere Zellen vor sogenannten freien Radikalen zu schützen, die durch UV-Strahlung, Umweltgifte oder Stress entstehen können.
Anti-Aging? Ja, ganz bestimmt. Aber vor allem Anti- „Ich fühl mich schlapp“. Toll sind auch Säfte, die ganz nebenbei für den nötigen Kick sorgen.
Weiß ist die Farbe,
die alle Farben, den Spektrums zusammenfasst. Auf dem Teller ist es z.B. Blumenkohl, Zwiebeln, Knoblauch, Porree, Sellerie, Pastinaken, Spargel – sie bringen Allicin und Quercetin.
Klingt wie ein Zaubertrank, hat aber Hand und Fuß.
Allicin, das entsteht, wenn man Knoblauch zerdrückt, ist so eine Art Bodyguard gegen Bakterien und Co. Kurz: sehr entzündungshemmen, und tolle Helfer in der Hausapotheke.
Vieles gibt es als Saftkur. Und manchmal ist auch ein wenig Schummeln erlaubt. Fun Fact: Auch in Pastinakenchips sind alle wichtigen Vitamine und Mineralien enthalten. Quercetin, steckt zum Beispiel in Zwiebeln, ist eher der stille Held – schützt Zellen, beruhigt Entzündungen, macht das Immunsystem happy. Also ja, weiß sieht vielleicht etwas langweilig aus, kann aber ganz schön was.
Bunte Vielfalt leicht gemacht
„Eat a Rainbow“ ist keine Wissenschaft (obwohl es irgendwie doch eine ist), sondern einfach. Ein paar Paprikastreifen hier, eine Handvoll Beeren da, ein paar grüne Blätter noch obendrauf – und schon sieht der Teller aus, als hätte er Urlaub in Italien gemacht.
Während in der Mode die Farben ständig wechseln, bleibt der Regenbogen auf dem Teller. Zeitlos, freundlich, lecker. Und ganz ehrlich: Wer will schon eintöniges Schwarz-Weiß essen, wenn es auch Regenbogen gibt?
Quelle
medicalpress.