Neues Jahr, neues Ich?
Warum ein persönliches Motto stärker wirkt als gute Vorsätze
Ein Jahreswechsel lädt dazu ein, die eigenen Ziele neu zu ordnen. Viele Menschen wollen alte Verhaltensmuster abstreifen und starten voller Energie – verlieren jedoch nach wenigen Wochen wieder den Faden. „Gute Vorsätze scheitern oft daran, dass sie zu groß, zu abstrakt oder zu streng formuliert sind“, weiß Michael von Kunhardt. „Eine Maxime oder auch ein Leitgedanke legt hingegen kein starres Ziel fest, sondern bildet einen inneren Kompass, der uns durch den Alltag führt.“
Der Mental Coach empfiehlt deshalb, statt eines klassischen Vorsatzes ein persönliches Jahresmotto zu wählen:
Fokus auf das, was guttut
„Viele Vorsätze drehen sich um Verzicht oder Kontrolle: weniger Zucker, weniger Social Media, weniger Stress. Ein Motto dagegen betont das Positive. Es sagt nicht, was man lassen sollte, sondern drückt aus, was man stärken möchte. Das macht Veränderung nachhaltiger, weil man sich nicht gegen etwas entscheidet, sondern für etwas − ohne sich dabei in ein zu enges Regelkorsett einzuschnüren.“
Klarheit im Alltag
„Während ein Vorsatz leicht vergessen wird, begleitet ein Motto viele kleine Entscheidungen. Ob im Job, in Beziehungen oder im persönlichen Wachstum – ein klarer Satz im Hinterkopf hilft, die Richtung zu halten. Er gibt Orientierung, wenn Menschen sich in Routinen verlieren oder im Stress unbewusst alte Muster abrufen. Ein Motto wirkt damit wie ein mentaler Anker.“
Persönliches Motto finden
„Um seine ganz eigene Maxime zu finden, sollte jeder einmal in sich gehen und fragen: ‚Was möchte ich 2026 innerlich kultivieren?‘ Vielleicht Mut. Vielleicht Gelassenheit. Vielleicht mehr Leichtigkeit. Aus diesem Gefühl heraus wird dann ein kurzer Satz gebildet, der eine klare Richtung vorgibt. Wichtig: Er sollte sich gut anfühlen, leicht auszusprechen sein und zu den eigenen Lebensbereichen passen.“
Entscheidungshelfer
„Ein Motto wie ‚Ich sage Ja, wenn ich schwanke‘ stärkt Spontanität und Selbstvertrauen. Auch andere Formulierungen können ähnliche Wirkung entfalten: ‚Ich mache es mir leicht‘, ‚Ich erlaube mir Pausen‘, ‚Ich traue mich früher‘ oder ‚Ich gebe Dingen eine Chance‘. Entscheidend ist nicht Perfektion, sondern die Richtung.“
Täglich daran erinnern
„Ein Motto entfaltet seine Kraft, wenn es Teil des Alltags wird. Mit einer kurzen Notiz auf einem Zettel oder als Handy-Hintergrund hat man es immer im Blick. Auch lautes Aussprechen und Wiederholen in Form eines Mantras, beispielsweise an jedem Morgen, kann hilfreich sein. Wer es wie eine sanfte Erinnerung behandelt und nicht wie eine Regel, an der man scheitern kann, bleibt flexibel und letztendlich motivierter.“
Menschlichkeit akzeptieren
„Gute Vorsätze sind oft eine Liste von Anforderungen an einen selbst. Ein Motto dagegen ist ein freundlicher Begleiter. Es schafft Orientierung, stärkt Selbstwirksamkeit und hilft, dem eigenen Weg treu zu bleiben – ohne Zwang, aber mit Klarheit. Wer sein Jahr unter einen persönlichen Leitgedanken stellt, gibt sich selbst die Erlaubnis, in kleinen Schritten zu wachsen. Ein kraftvoller Start in ein neues Jahr voller Möglichkeiten.“
Michael von Kunhardt
ist Speaker, Mentalcoach und Experte für Spitzenleistungen und mentale Stärke. Er arbeitet mit Profisportlern, Nationalmannschaften und Olympiasiegern ebenso wie mit internationalen Top-Unternehmen und DAX-40-Konzernen. Als Gründer der von Kunhardt Akademie begleitet er Führungskräfte, angehende Speaker, Coaches und Buchautoren sowie Privatmenschen in ihrer persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung.
Weitere Informationen unter: https://www.vonkunhardt.de/