Au Backe - Woher kommt der Zahnschmerz?

Pochen, Ziehen oder die umgangssprachliche „dicke Backe“

Zahnschmerzen stellen sich in unterschiedlichsten Facetten dar. Experten dient die Art und Weise der vorhandenen Probleme oftmals zur ersten Einschätzung ihrer Ursache.

„Generell gelten Schmerzen als wichtiges Warnsignal und Betroffene sollten zeitnah einen Zahnarzt aufsuchen, der mögliche Auslöser ermittelt und eine entsprechende Therapie einleitet“, weiß  Prof. Andreas Jung, Leiter der Dr. Jung Zahnklinik in Pfungstadt.

Doch woher stammen die verschiedenen Schmerzarten und was können Betroffene dagegen tun?

Temperaturempfindliche Zähne
Wer bei dem Genuss von kalten oder warmen Speisen Zahnschmerzen verspürt, leidet möglicherweise unter freiliegenden Zahnhälsen beziehungsweise Dentinkanälen.

„Jeder Zahn ist mit diesen kleinen Gängen durchzogen, die einen Kältereiz zum Zahnnerv weiterleiten, was als Schmerz empfunden wird“, erklärt Prof. Jung. „Normalerweise schützen der Zahnschmelz und das Zahnfleisch diese Kanäle. Schlechte Mundhygiene sorgt jedoch dafür, dass sich am Zahnsaum Nahrungsreste ablagern, die Bakterien begünstigen und Entzündungen hervorrufen. In der Folge zieht sich das Zahnfleisch zurück und Schmerzen treten auf.“

Aber auch durch zu starkes Zähneputzen kann es zu dieser Problematik kommen. Beim Zahnarzt erhalten schmerzempfindliche Zähne durch eine Versiegelung neuen Schutz. Auch die Verwendung spezieller Zahncremes lindert oftmals erste Beschwerden.

Kommt es jedoch zu größeren Defekten am Zahn, muss gegebenenfalls eine Füllung oder Krone eingesetzt werden.

Dicke Backe
Im Gegensatz zu ziehenden, pochenden oder stechenden Beschwerden deutet die angeschwollene Wange nicht immer auf eine Erkrankung hin. So schwillt sie beispielsweise nach der Entnahme der Weisheitszähne manchmal an und färbt sich eventuell sogar blau.

„Wer jedoch keine Zahnbehandlung hinter sich hat und trotzdem eine dicke Backe aufweist, sollte als Erste-Hilfe-Maßnahme feucht-kalte Umschläge auf die betroffene Stelle legen“, betont Prof. Jung. „Da eine solche Schwellung auch auf einen Abszess oder angeschwollene Speicheldrüsen hinweisen kann, ist ein Arztbesuch in diesem Fall unbedingt erforderlich.“

Schmerzen – was nun?
Die meisten Menschen denken, dass pochende Zahnschmerzen auf eine Entzündung hinweisen und stechende sowie ziehende Beschwerden als Anzeichen für Karies gelten. In Wahrheit empfinden Betroffene ihre Beschwerden jedoch sehr unterschiedlich, sodass die Beschreibung der Schmerzart allein keinesfalls zu einer eindeutigen Diagnose führen kann.

„Um den tatsächlichen Auslöser abzuklären, verlassen wir uns neben den Erklärungen unserer Patienten auf weitere Diagnosemittel. Mithilfe von Kälte- und Klopftests sowie Abtasten der betroffenen Stelle erhalten wir einen ersten Überblick über die Mundsituation“, erklärt Prof. Jung. „Alle Veränderungen, die wir so nicht erkennen, lassen sich dann mithilfe verschiedener Röntgenaufnahmen abbilden. Dazu stehen uns Diagnosemittel wie digitales Röntgen und 3D-Bilder zur Verfügung.“

Ob es sich letztendlich um eine Wurzel- oder Zahnnerventzündung, Karies, einen Abszess oder eine Fehlbelastung handelt: In jedem Fall stellen Zahnschmerzen ein ernst zu nehmendes Warnsignal dar, sodass sich Betroffene zeitnah von einem Zahnarzt untersuchen lassen sollten.  

Weitere Informationen erhalten Sie auch direkt unter www.zahnklinik-jung.de