Zahn-Trends im Check

... von Kristallen, Kohle und Proteinen

Lotusblüteneffekt für den Schmelz, schwarze Zahncreme für ein weißes Lächeln und körpereigene Proteine für schnelle Knochenaufbauten: So klingen einige aktuelle Entwicklungen in der Zahnmedizin.

Welche eine sinnvolle Ergänzung zu anderen Behandlungsmethoden bilden und wovon Patienten besser Abstand halten, erklärt Dr. Marcus Parschau, Zahnarzt und geprüfter Experte für Implantologie (DGOI) aus Buchholz i. d. N.

Kristallflüssigkeit sorgt für Schutz
Bakterien, Säureangriffe, Verfärbungen durch Speisen – täglich sind unsere Zähne schädlichen Übergriffen ausgesetzt. Durch Abrieb und falsche Putztechniken verliert der weiße Schmelz langsam an Substanz.

Im Laufe der Zeit führt das zu empfindlichen und verfärbten Zähnen, freiliegenden Zahnhälsen sowie einem erhöhten Karies-Risiko.

„Eine vom Zahnarzt aufgetragene hochkonzentrierte Flüssigkeit mit Mikrokristallen sorgt für die nötige Schutzschicht und verhindert Angriffe auf die Zahnoberfläche“, erklärt Dr. Parschau.

Dabei übernimmt sie die gleiche Funktion wie Politur und Versiegelung beim Auto. Bakterien finden auf der glatten Zahnoberfläche keinen Halt und perlen einfach ab.

Der Grund:
Feinste Kristalle fügen sich in das Schmelzgitter der Zähne, verschließen kleine Schmerzkanäle und versiegeln die Oberfläche. Diese feste Verbindung hält bis zu 12 Monate und kostet je nach Umfang zwischen 150 Euro und 400 Euro.

„Vor allem unterstützend zu Bleaching oder professioneller Zahnreinigung angewendet, stellt der sogenannte Lotusblüteneffekt eine sinnvolle Maßnahme dar“, sagt Dr. Parschau und betont: „Regelmäßiges Putzen gilt aber weiterhin als unerlässlich.“

Aufhellende Kohle-Zahncreme
Strahlend weiße Zähne wirken gepflegt und natürlich schön. Durch tägliche Einflüsse bildet sich jedoch häufig ein gelblicher Schleier.

Neben professionellen Bleachings beim Zahnarzt existieren inzwischen einige kostengünstige Möglichkeiten, um Zähne zu Hause aufzuhellen.

Zum Beispiel verspricht eine schwarze Zahncreme ohne chemisches Peroxid schnelle Ergebnisse mithilfe von Aktiv-Kohle. Diese wirkt allerdings abrasiv, das heißt, sie schleift Verfärbungen vom Zahnschmelz ab. Anfänglich lässt sich damit eine Aufhellung feststellen.

„Bei dauerhaftem Gebrauch tragen Schleifpartikel den Zahnschmelz jedoch so weit ab, dass das dunkle Dentin zum Vorschein kommt“, erklärt der Experte und warnt: „Außerdem enthält das Produkt kein Fluorid und schützt beim Putzen weder vor Überempfindlichkeiten noch vor Karies. Damit ist es für eine Daueranwendung ungeeignet.“

Daneben empfehlen Zahnärzte, auch herkömmliche aufhellende Zahncremes nur 14 Tage am Stück zu verwenden.

Eiweiß zum Knochenaufbau
Bone Morphogenetic Proteins, kurz BMP, bezeichnen körpereigene Eiweißstoffe, die der Organismus zum Knochenaufbau und zur Knochenbruchheilung produziert.

„Aus dem Blut der Patienten gewonnen, werden die Proteine gezielt an der gewünschten Position eingebracht. So ermöglichen sie eine beschleunigte Einheilung von Implantaten sowie eine stärkere Verbindung zwischen künstlicher Zahnwurzel und Kieferknochen“, weiß der Experte.

In den USA bereits eingesetzt, befindet sich diese Methode in Deutschland noch in der Versuchsphase.

Zudem stehen einer breiten Anwendung bislang vergleichsweise hohe Kosten im Gegensatz zu Verfahren mit patienteneigenem oder synthetischem Knochen im Weg.

„In Zukunft können BMPs eine sinnvolle Möglichkeit zum Knochenaufbau darstellen und besonders implantologische Behandlungsabläufe verbessern“, verdeutlicht Dr. Parschau abschließend.

Weitere Informationen erhalten Sie auch direkt unter www.dr-parschau.de