Gefahren für die Zähne

Was dem Mundraum schadet

Da die Zähne ein Leben lang starken Belastungen standhalten müssen, stellt die Mundgesundheit ein hohes Gut dar.

Viele Menschen denken, dass es ausreicht, wenn sie ihre Zähne regelmäßig putzen und nicht so viele Süßigkeiten essen. Damit schaffen sie zwar eine gute Basis, wer allerdings noch weitere Ratschläge beherzigt, kann seine Gesundheit noch besser unterstützen.

Dr. Lutz Spanka, Master of Science für Implantologie und Dentalchirurgie sowie Kieferorthopädie im ZahnZentrum NordWest in Hude, kennt die größten Gefahren für den Mundraum.

Wenn nachts die Zähne Stress abbauen

Schätzungsweise leidet nahezu jeder fünfte Deutsche unter nächtlichem Zähneknirschen, in Fachkreisen unter Bruxismus bekannt. Dabei pressen Betroffene durch unbewusste Kaumuskelaktivitäten die Zähne stark zusammen und bewegen sie mahlend hin und her.

Häufig deuten Kopf- und Kieferschmerzen nach dem Aufwachen auf Bruxismus hin, aber auch anhaltende Kaumuskelbeschwerden sowie gelegentliches Kieferknacken gehören zu den ersten Symptomen.

„In einigen Fällen zeigen die Zähne sogenannte Schliff-Facetten, also bereits abgeflachte Stellen. Außerdem verspüren Betroffene oftmals eine Überempfindlichkeit der Zähne und reagieren auf äußere Reize wie Wärme, Kälte oder Druck sehr sensibel“, betont Dr. Spanka.

Bei anhaltender Überaktivität der Kaumuskulatur kann es im Laufe der Zeit zu einer Vergrößerung des Kiefermuskels führen, sodass sich die Gesichtskontur verändert.

Ärzte raten Betroffenen zu Aufbissschienen, die Patienten in der Nacht tragen, um die Zähne vor Abrieb zu schützen und gleichzeitig die Muskulatur zu entlasten.

Zu den weiteren individuellen Maßnahmen gehören die Korrektur von Fehlstellungen sowie eine Erneuerung des Zahnersatzes, da schief stehende Zähne oder schlecht sitzende Prothesen Probleme mit dem Biss verursachen und zu Verspannungen der Kiefermuskulatur führen.

Tabak greift gesamten Mundraum an

Obwohl die Zahl der Raucher in Deutschland stetig sinkt, greifen laut der Stiftung Gesundheitswesen immer noch rund 28 Prozent aller Einwohner regelmäßig zur Zigarette.

Dass diese Angewohnheit gesundheitliche Folgen hat, ist kein Geheimnis, allerdings unterschätzen viele den Risikofaktor für den Mundraum.

Nikotin lagert sich auf den Oberflächen ab und dringt tief in den Zahnschmelz ein.

„Durch diese Ablagerungen steigt das Kariesrisiko, weil Bakterien sich auf ihren rauen Oberflächen besser absetzen als auf glattem Zahnschmelz“, erläutert Dr. Spanka. Auch erhöht Rauchen das Risiko einer Parodontitis. Zum einen liegt das daran, dass Nikotin die Adern verengt und sich deshalb die Durchblutung verringert.

Es gelangen also weniger Nährstoffe in das Zahnfleisch und es kommt leichter zu Entzündungen.

Zum anderen trägt auch das insgesamt geschwächte Immunsystem dazu bei, da die Wundheilung länger dauert, weshalb Entzündungen am Zahnfleisch stärker ausfallen als gewöhnlich und sich schnell zu einer Parodontitis entwickeln.

Zwar beseitigt auch eine gründliche Mundhygiene nicht alle Schäden, die durch Rauchen entstehen, sie hilft aber Problemen vorzubeugen.

Zwei- bei dreimal tägliches Putzen – am besten 30 Minuten nach jeder Mahlzeit – beugt Zahnstein und -belägen vor.

Um den Zahnschmelz zu unterstützen, empfiehlt sich eine fluoridhaltige Paste.

Auch bakterienhemmende Mundspülungen oder Kaugummis, welche den Speichelfluss anregen, helfen Bakterien zu bekämpfen und so Entzündungen vorzubeugen.

Um alle möglichen Schäden gänzlich zu vermeiden, nutzt es jedoch nur, komplett mit dem Rauchen aufzuhören.

Weitere Informationen unter www.zzhu.de