Drei häufige Fragen an den Zahnarzt

Experte klärt auf

Die häufigsten Fragen zu Zahnstein, Mundgeruch sowie Zahnfleischbluten beantwortet Dr. Lutz Spanka, Master of Science für Implantologie und Dentalchirurgie sowie Kieferorthopädie im ZahnZentrum NordWest in Hude im Folgenden.

Warum leide ich immer wieder unter Zahnstein?

„Zahnstein entsteht aus nicht von der Zahnoberfläche entfernten Bakterienablagerungen. Die Ursache liegt im Speichel, denn er enthält Mineralstoffe, die den Zahnschmelz regenerieren und stärken. Allerdings reichern sich diese Stoffe auch im Zahnbelag an und lassen ihn hart werden.

Wie anfällig jemand für Zahnstein ist, hängt immer auch von der individuellen Zusammensetzung des Speichels ab und lässt sich nicht beeinflussen.

Besonders hartnäckige Ablagerungen befinden sich oftmals an Stellen, die eine herkömmliche Zahnbürste nicht gut erreicht, wie den Zahnzwischenräumen. Aber auch die Rückseiten der unteren Schneidezähne sind häufig von Zahnstein betroffen, da in ihrer Nähe mehrere Speicheldrüsen sitzen. Betroffene sollten auf keinen Fall versuchen, den Zahnstein mit spitzen Gegenständen selbst zu entfernen, da Verletzungsgefahr besteht.

Wer unter Zahnstein leidet, sollte auf jeden Fall einen Zahnarzt aufsuchen. Dieser entfernt ihn beispielsweise mechanisch mithilfe von Küretten. Beläge zu entfernen, so lange sie noch weich sind, stellt jedoch die beste Vorbeugung von Zahnstein dar. Dazu gehört neben regelmäßigem Zähneputzen auch die Anwendung von Zahnseide und Interdentalbürsten.“

Wie entsteht Mundgeruch und wie lässt er sich verhindern?

„Entgegen dem weitverbreiteten Vorurteil liegt der Hauptgrund der üblen Ausdünstungen nur selten im Magen, sondern meist im Mundraum. Verantwortlich für den schlechten Atem ist dann möglicherweise der Verzehr von geruchsintensiven Nahrungsmitteln wie Zwiebeln oder Knoblauch oder mangelnde Hygiene.

Das beste Mittel gegen Mundgeruch stellt eine gründliche und regelmäßige Zahnpflege dar.

Dazu gehört auch der Einsatz von Zungenschabern sowie Zahnseide oder Interdentalbürsten. Zahnpasta mit Fluorid stärkt nicht nur den Zahnschmelz, sondern sorgt darüber hinaus für frischen Atem.

Wer unterwegs nicht die Möglichkeit hat, Zähne zu putzen, sollte nach dem Essen Wasser trinken. So werden mögliche Essensreste aus den Zwischenräumen gelöst, Bakterien weggespült und der pH-Wert im Mund wird neutralisiert.

Außerdem empfiehlt es sich, den Speichelfluss mithilfe von zuckerfreien Kaugummis oder kauintensiven Nahrungsmitteln wie Karotten anzuregen.“

Was kann ich gegen Zahnfleischbluten tun?

„Wiederkehrendes Zahnfleischbluten dient als Warnsignal des Körpers. Meistens liegt die Ursache in einer mangelnden Mundhygiene und es handelt sich nur um eine leichte Zahnfleischentzündung. Ändert der Patient sein Verhalten nicht, kann sich diese zu einer gefährlichen Parodontitis entwickeln.

Um Zahnfleischbluten zu vermeiden, bedarf es einer gründlichen Mundhygiene. Dabei spielt unter anderem die Auswahl der richtigen Zahnbürste eine große Rolle. Für empfindliches Zahnfleisch empfehlen sich sanfte Borsten, um es nicht weiter zu strapazieren.

  • Zudem sollte Zahnseide regelmäßig zum Einsatz kommen, damit Essensreste in den Zwischenräumen nicht zu Entzündungen oder Karies führen.

  • Als beliebtes Hausmittel dient das tägliche Kauen von drei frischen Salbeiblättern.

  • Auch frischer Heidelbeersaft hilft gegen das Bluten, da die Antioxidantien Schwellungen lindern und Blutungen verringern.

Hören die Beschwerden trotz aller Maßnahmen nicht auf, sollten Betroffene einen Zahnarzt aufsuchen, um die Ursache zu ermitteln und gezielt dagegen vorgehen zu können.“

Weitere Informationen unter www.zzhu.de