Neue Migräne-Studie zeigt: Viele Betroffene unzureichend behandelt

Ungeeignete Medikamente oder eine fehlerhafte Dosierung

Die aktuelle Studie des Universitätskrankenhauses Hamburg Eppendorf (UKE) legt den Finger direkt in die Wunde vieler leiderprobter Migränepatienten: Laut den Studienergebnissen erhalten derzeit rund ein Drittel der Schmerzpatienten, die unter quälenden Migräneattacken leiden, keine sachgerechte Behandlung.

Befragt wurden dafür 1.935 Patienten in einem Zeitraum von 2010 bis 2018.

Laut dem UKE vergeht zudem viel Zeit, bis Erkrankte die passende Diagnose erhalten. Diese ist gerade deshalb wichtig, um angemessen auf Schmerzen reagieren zu können.1

Wo genau die Gründe dafür liegen, hat das UKE untersucht...

  • Wo liegen die Mängel in Deutschland? 
  • Zwei von drei Erwachsenen leiden regelmäßig unter Kopfschmerzen.2

Etwa 8 bis 10 Millionen Menschen in Deutschland sind hierbei sogar von wiederkehrenden Migräneattacken betroffen, also heftigen Schmerzen im Kopfbereich, die oftmals mit einer ausgeprägten Geräusch- und Lichtempfindlichkeit, Sehstörungen und Übelkeit einhergehen.3

Der Arbeit nachgehen oder private Verpflichtungen unmöglich

Ganz alltägliche Dinge werden für Erkrankte zur Unmöglichkeit. Um dem Schmerz ein Ende zu bereiten, greifen viele Betroffene zunächst zu frei verkäuflichen, unspezifischen Schmerzmitteln, die jedoch nur vorübergehend wirken und bei einer übermäßigen Einnahme sogar zu mehr Schmerzen führen können.

Der Gang zum (Fach-)Arzt ist daher für Migränebetroffene unerlässlich, wenn sie dem Schmerz langfristig und bestenfalls vorbeugend begegnen wollen.

Umso erschreckender sind die Resultate der UKE-Studie.

Laut den aktuellen Ergebnissen suchten Patienten bis zu sieben Mal diverse Ärzte auf, bevor sie sich an die UKE-Migräne-Ambulanz wandten.4

Der Großteil konsultierte hier zunächst einen Allgemeinmediziner.

Erst dann folgten Spezialisten in Form von Neurologen und Orthopäden. Die Gründe für die unsachgemäßen Diagnosen und Behandlung sind, trotz der vielfältigen Studienergebnisse, weiterhin unklar.5

Migräne-Leitlinie gibt Orientierung

Die aktuelle Leitlinie zur Therapie von Migräneattacken und der Migräneprophylaxe aus dem Jahr 20196 stellt eine Weiterentwicklung von insgesamt sechs deutschen sowie internationalen Leitlinien dar.

23 Neurologen und Verhaltenspsychologen geben hier Handlungsempfehlungen für Hausärzte, Internisten oder Schmerztherapeuten.

Ausschließlich evidenzbasierte, also erprobte, auf Studien basierende Behandlungsmethoden finden hier überhaupt Eingang.

Demnach gilt die Leitlinie als wichtige Empfehlung, wenn es darum geht, den Schmerz vorbeugend oder in Akutphasen zu bekämpfen.

Aufgeführt sind sowohl medikamentöse als auch nichtmedikamentöse Therapien.  

Die Leitlinien sind ein wichtiges Instrument zur Orientierung für Mediziner als auch für Betroffene.7

Innovative Migränetherapien machen Kommunikation besonders wichtig

Nach wie vor forschen Wissenschaftler unermüdlich, um der Migräne, ihrer Entstehung und neuen Therapieoptionen auf den Grund zu gehen.

Erst vor wenigen Monaten wurde in diesem Zusammenhang die aktuelle Leitlinie um die Prophylaxe mittels Migräne-Antikörpertherapie angereichert.

Die sogenannte Migränespritze hemmt durch den Einsatz von Antikörpern den Schmerzrezeptor Calcitonin Generelated Peptide (CGRP), der für die Schmerzweitergabe an die Nerven verantwortlich ist.

Ähnlich wie bei der Insulin- oder Diabetesspritze können sich Patienten, nach einer kurzen Einweisung vom Arzt, den Wirkstoff selbst verabreichen.

Des Weiteren fallen die Nebenwirkungen, anders als bei bisherigen präventiven Therapieoptionen, besonders gering aus.

Wer von der Therapie, die seit etwas mehr als einem Jahr auf dem Markt ist, profitieren möchte, sollte vorher bereits einige prophylaktische Therapien ausprobiert haben.

Außerdem gilt es weitere Kriterien zu beachten.

Nur im ausführlichen Beratungsgespräch können Mediziner und Patienten herausarbeiten, welche Therapie individuell das beste Mittel gegen den quälenden Migräneschmerz darstellen könnte.

Inzwischen steht glücklicherweise eine ganze Bandbreite an innovativen Lösungsansätzen, allen voran die Antikörpertherapie, zur Verfügung.

Wer gern mehr erfahren möchte, schaut bitte direkt unter https://www.migraene-helden.de

Quellen:

1 https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Migraene-Behandlung-laut-Studie-oft-falsch,migraene180.html
2 https://schmerzklinik.de/service-fuer-patienten/migraene-wissen/wer-leidet/.
3 https://www.attacke-kopfschmerzen.de/zahlen-fakten.
4https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Migraene-Behandlung-laut-Studie-oft-falsch,migraene180.html
5 https://thejournalofheadacheandpain.biomedcentral.com/articles/10.1186/s10194-019-1034-8
6 https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/030-057.html.
7 https://www.dgn.org/presse/pressemitteilungen/56-pressemitteilung-2018/3587-neue-migraene-leitlinie-veroeffentlicht-patienten-in-deutschland-muessen-besser-versorgt-werden.