Bad Monday: Was steckt hinter dem Hass auf Montag?
Frühwarnsignale erkennen und reagieren
Sonntagabend wird einem bewusst: Morgen ist Montag – und schon macht sich schlechte Laune breit?
„Wenn der Gedanke an den Arbeitswochenbeginn dauerhaft für Angst oder Wut sorgt, liegt das Problem nicht im Kalender, sondern im Leben, das wir montags führen. Es kann ein Frühwarnsignal für chronische Überlastung, Burn-out oder Unzufriedenheit im Job sein“, so Dr. med. Steffen Häfner, Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie und Ärztlicher Direktor der Klinik am schönen Moos.
Von Wochenende zu Wehmut
Viele Menschen erleben den Start in die Woche als besonders belastend, weil der Kontrast zwischen dem entspannten Wochenende und dem strukturierten Arbeitsalltag sehr abrupt ausfällt.
„Am Montag ist man häufig einer erhöhten Stressbelastung ausgesetzt: volle To-do-Listen, zahlreiche Meetings und ein hoher Erwartungsdruck sorgen dafür, dass sich der Wochenbeginn schwieriger anfühlt als andere Tage“, so der Facharzt.
Verstärkt wird dies durch eine Störung des Schlafrhythmus, da viele am Wochenende später ins Bett gehen oder länger schlafen und deshalb am ersten Werktag schlechter in den Tag finden.
Schlapp, müde, unmotiviert
Wer von einem ausgeprägten Montagsblues betroffen ist, reagiert sowohl emotional als auch körperlich sensibler als sonst. Häufig zeigen sich Stimmungstiefs, eine gewisse Gereiztheit oder fehlender Antrieb, was den Beginn der Woche erschwert. Gleichzeitig können erhöhte Cortisolwerte den Organismus zusätzlich belasten und das Gefühl von innerer Anspannung verstärken.
„Auch psychosomatische Beschwerden wie Kopf- oder Bauchschmerzen treten am Montag vermehrt auf – oft als Ausdruck des inneren Widerstands gegenüber dem Start in die Arbeitswoche“, weiß Dr. Häfner.
Selbstreflexion als Schlüssel
Ein besonders ausgeprägter Hass auf den Wochenbeginn kann ein Hinweis auf tiefere Probleme sein, weshalb Selbstreflexion ratsam ist.
Der Facharzt erklärt: „Wenn die Erholung über das Wochenende nicht ausreicht, stellt der Montagsblues vielleicht ein Anzeichen für chronische Überlastung oder ein beginnendes Burn-out dar. Er kann auch auf Unzufriedenheit im Job hinweisen, möglicherweise bedingt durch fehlende Wertschätzung, monotone Aufgaben oder schlechtes Arbeitsklima.
Privater Stress, etwa Konflikte in der Familie oder dauerhafte Sorgen, tragen ebenfalls dazu bei, dass der Wochenbeginn als besonders belastend empfunden wird.
Selbst fehlende Sinnhaftigkeit oder Motivation im Alltag kann den Montagsblues verstärken und aufzeigen, dass grundlegende Veränderungen notwendig sind.“ Dr. Häfner betont: „Wer sich fragt, warum gerade der Wochenanfang einem so stark zu schaffen macht, kann wichtige Erkenntnisse darüber gewinnen, welche Faktoren im eigenen Leben dringend mehr Aufmerksamkeit oder Veränderung benötigen.“
Strategien entwickeln
Montage sollten als Chance gesehen werden: Der Tag bietet die Möglichkeit für Neubeginn, Struktur und Motivation. Wer ihn jedoch als psychisch belastend erlebt, sollte gezielte Strategien entwickeln. „Routinen können helfen, den Übergang vom Wochenende zum Arbeitsalltag sanfter zu gestalten.
Auch ein entspannter Sonntagabend mit ausreichend Schlaf und dem Vermeiden schwerer Entscheidungen erleichtert den Start. Er wird zudem durch wohltuende Rituale, realistische Planung und klare Priorisierung angenehmer.
Wer trotz solch positiver Maßnahmen dauerhaft unter starkem Montagsblues leidet, sollte über einen Jobwechsel nachdenken oder psychotherapeutische Hilfe in Anspruch nehmen“, empfiehlt Dr. Häfner.
Weitere Informationen unter www.klinik-a-s-moos.de