Unaussprechliches durch Mückenstich: Chikungunya-Fieber

Stechmücken und Viren bilden oftmals eine unheilvolle Allianz

Man denke an Gelbfieber, Zika- oder Denguefieber.

Und so ist es auch bei der Übertragung des Chikungunya-Fiebers, einer ebenfalls tropischen Infektionskrankheit.

Das Chikungunya-Fieber gilt als tropisch, da es hauptsächlich in Afrika, im Süden und Südosten Asiens sowie in Mittel- und Südamerika auftritt. Aber auch in Italien und Frankreich wurden bereits einige lokal erworbene Infektionen und Ausbrüche beschrieben, ebenso in Florida (USA). Denn die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) trifft dort aufgrund der klimatischen Veränderungen inzwischen gute Lebensbedingungen an. Hingegen sind andere
Vektoren wie die „Gelbfieber-Mücke“, Aedes aegypti, noch nicht in Europa beobachtet worden.

Ein gut verträglicher neuer Impfstoff gegen Chikungunya-Fieber dürfte nun für viele Urlaubsreisende interessant werden, zumal er auch nur 1-malig gegeben werden muss. Er enthält keine vermehrungsfähigen Viren, sondern sogenannte „virus like particles“, Proteinhüllen ohne virale Erbsubstanz. 

Die Zulassungen des Impfstoffs in den USA, der EU und dem Vereinigten Königreich basieren alle auf Ergebnissen von zwei Phase-3-Studien, an denen mehr als 3.500 gesunde Personen im Alter ab 12 Jahren teilgenommen haben.

Die Impfung schützt vor einer Infektionskrankheit, gegen die es keine ursächlichen Therapeutika gibt. Rein symptomatisch lassen sich lediglich Entzündungen und Schmerzen, Flüssigkeitsmangel und Fieber beeinflussen. 

Chikungunya bedeutet „der gekrümmt Gehende“ und beschreibt damit bildhaft die heftigen Gelenk- und Muskelschmerzen während der Erkrankung.

Geht die Krankheit nach etwa 10 Tagen noch in eine zweite Phase über, kommt es erneut zu hohem Fieber und Polyarthralgien, die monatelang anhalten können.

Der Impfstoff ist für alle Personen ab 12 Jahren zugelassen und kann vor Reisen in ein Chikungunya-Risikogebiet verabreicht werden.

Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) bewertet derzeit die verfügbaren Daten zu den Impfstoffen und wird voraussichtlich im Laufe des Sommers hierzu eine Impfempfehlung veröffentlichen.

Quellen:
• Fachinformationen Impfstoffe über Paul-Ehrlich-Institut 
https://www.pei.de/DE/arzneimittel/impfstoffe/impfstoffe-node.html 

• European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC)
https://www.ecdc.europa.eu/en/chikungunya-virus-disease, 
https://www.ecdc.europa.eu/en/chikungunya-virus-disease/surveillance/travel-associated-cases