Mythen über Eingriffe bei Rückenschmerzen

Aufklärung erbeten

Von Bandscheibenvorfall bis Wirbelkanalverengung

Rückenschmerzpatienten versuchen, so lange wie möglich mithilfe von konservativen Maßnahmen Linderung zu erhalten.

In manchen Fällen führen diese jedoch nicht mehr zum Erfolg und Ärzte raten zu einer Operation.

„Viele Betroffene schrecken dann zurück, weil sie Angst vor einem Eingriff haben“, weiß Dr. Reinhard Schneiderhan, Orthopäde und Wirbelsäulenspezialist aus München.

Vor einer Operation sollten Ärzte ihre Patienten daher genau informieren. Auf diese Weise lassen sich viele falsche Vorstellungen über Vorgehensweise und Ausfallzeiten aus dem Weg schaffen.

Große Operation als letzter Ausweg
Bevor Rückenschmerzpatienten sich einer großen Operation unterziehen, steht zunächst eine Vielzahl an konservativen Therapiemöglichkeiten zur Schmerzlinderung bereit.

Dazu zählen neben physiotherapeutischen Maßnahmen auch Medikamentengabe sowie Injektionsbehandlungen, bei denen Ärzte ein Arzneimittelgemisch an den schmerzauslösenden Nerv spritzen.

„Zeigen diese Ansätze keine Wirkung mehr, kommen dann je nach Erkrankung unterschiedliche minimalinvasive Verfahren infrage“, erklärt Dr. Schneiderhan. „So lassen sich zum Beispiel mittels Hitzesonde schmerzauslösende Nerven schonend ausschalten. Auf diese Weise gehen wir gegen die Ursache der Beschwerden vor.“

Größere Bandscheibenoperationen oder Stabilisierungseingriffe mithilfe von Titanimplantaten kommen erst zum Einsatz, wenn Bandscheiben völlig zerstört sind.

Kurze Schonzeit für den Rücken
Wer denkt, dass ein Eingriff am Rücken eine lange Schonzeit nach sich zieht, liegt falsch.

„Ganz im Gegenteil“, betont Dr. Schneiderhan. „Je nach zugrunde liegender Erkrankung raten wir Patienten nach einer Operation meist nach ein bis zwei Wochen wieder zu leichter Bewegung. Denn die Wirbelsäule braucht die Muskulatur als natürliche Stütze.“

Bereits kurz nach einem Eingriff steht daher wieder die Mobilisation der Patienten bei physiotherapeutischen Maßnahmen an.

Nach ein paar Wochen gelten sanfte Sportarten wie Schwimmen oder Yoga als förderlich.

Wichtig:
Betroffene sollten sportliche Tätigkeiten nach einer Operation immer in Absprache mit ihrem Arzt ausführen.

Nach größeren Eingriffen erhalten Patienten während eines Rehaaufenthalts wichtige Informationen, welche Bewegungen die Rückengesundheit fördern und worauf sie beim Sport achten sollten.

Weitere Informationen erhalten Sie direkt unter www.orthopaede.com