Fester Halt fürs Rückgrat

Wann Stabilisierungen notwendig sind

Rückenleiden wie kleine Bandscheibenvorfälle oder leichten Verschleiß behandeln Mediziner meist mit konservativen Therapiemaßnahmen.

Wärmeanwendungen, spezielle Medikamente oder Physiotherapie führen dabei oftmals schon zu Erfolgen.

Erst wenn solche Behandlungswege ausgeschöpft sind und Beschwerden weiterhin bestehen oder neurologische Ausfallserscheinungen auftreten, kommen minimalinvasive Methoden in Betracht.

In diesen Fällen steht beispielsweise das Endoskop für besonders schonende Operationen zur Verfügung. Durch einen kleinen Hautschnitt führen Ärzte es an die Wirbelsäule heran.

„Feine Instrumente schonen die umliegenden Strukturen und verkürzen die Genesungsphase“, weiß Dr. Reinhard Schneiderhan, Orthopäde und Wirbelsäulenspezialist aus München. „Patienten können in der Regel bereits am selben Tag aufstehen und sich bewegen. Nach vier Wochen gehen Patienten wieder ihren gewohnten Tätigkeiten nach.“

Bedrängte Nerven entlasten
Wenn fortgeschrittener Verschleiß zu einer Verengung des Wirbelkanals oder zur Instabilität der Wirbelsäule – sogenanntes Wirbelgleiten – führt, resultiert daraus schnell eine massive Bedrängung der Nervenstrukturen.

Betroffene leiden oft unter extremen Schmerzen und können sich nur noch über kurze Strecken fortbewegen.

In solchen Fällen führen Ärzte meist eine sogenannte Spondylodese – eine operative Stabilisierung des betroffenen Wirbelsäulensegments – durch.

„Dieser Eingriff kann die Lebensqualität der schmerzgeplagten Betroffenen enorm verbessern“, erklärt Dr. Schneiderhan und betont: „Patienten gewinnen ihre Schmerzfreiheit und Mobilität wieder.“

Bei dem Eingriff tragen Ärzte unter mikroskopischer Sicht zunächst störende knöcherne Strukturen, die zerstörte Bandscheibe sowie vorgefallenes Gewebe ab.

Im nächsten Schritt setzen sie Implantate aus PEEK – einem Hochleistungskunststoff –, Titan oder Karbon in das Bandscheibenfach ein, damit der natürliche Abstand zwischen den anliegenden Wirbeln wiederhergestellt wird.

Zum Schluss fixieren sie das betroffene Wirbelsegment mittels Titanschrauben. Patienten erholen sich nach diesem Eingriff meist rasch und können – viele von ihnen nach Jahren unerträglicher Schmerzen – gewöhnlich wieder ihrer gewohnten beruflichen Tätigkeit und auch sportlichen Aktivitäten nachgehen.

Weitere Informationen erhalten Sie auch direkt unter www.orthopaede.com