Von A wie Anpassungsbeschwerden bis Z wie Zahnen

Babys und Kinder homöopathisch behandeln

Ob Probleme mit den ersten Zähnchen, schmerzhafte Blähungen oder Einschlafstörungen: Die typischen Beschwerden der Kleinsten sind zum Glück meist harmlos.

Sie können Kinder – und damit auch ihre Eltern – aber stark belasten.

Eltern wünschen sich für ihren Nachwuchs dann eine sanfte und möglichst nebenwirkungsfreie Linderung der Beschwerden.

Der bekannte Homöopathie-Experte und Sachbuchautor Dr. med. Markus Wiesenauer erklärt, wie Homöopathie dabei unterstützen kann und was Eltern über die Selbstbehandlung wissen sollten.

Es ist unglaublich, wie viel Babys in kurzer Zeit lernen: Atmen, trinken, verdauen sind die ersten großen Anpassungsleistungen – und es folgen noch viele auf dem Weg ins Leben.

Der kleine Organismus wächst, muss sich stets aufs Neue anpassen und lernt dadurch ständig hinzu.

Manchmal kann es zu Beschwerden kommen, bis der Körper in der Lage ist, auf die wechselnden Bedingungen zu reagieren und alles aus eigener Kraft zu meistern.

„Kinder besitzen sehr gute Selbstheilungskräfte, so dass manchmal nur ein kleiner Anstoß bzw. Impuls genügt, damit sich der Körper selbst helfen kann“, erklärt der Facharzt für Allgemeinmedizin Dr. med. Markus Wiesenauer: „Die Homöopathie kann bei sehr vielen Beschwerden und Erkrankungen im Kindesalter hilfreich sein.“

Homöopathie fußt auf der Idee des Reiz-Regulationsprinzips.

Homöopathische Arzneimittel setzen nach dem Selbstverständnis der Therapieform im Organismus sanft gezielte Reize. Dies soll die Selbstheilungskräfte aktivieren und dem Körper dabei helfen, sein gesundes Gleichgewicht wiederherzustellen.

Die Ähnlichkeitsregel („Ähnliches mit Ähnlichem behandeln“) ist das Grundprinzip der Homöopathie

Zur Behandlung wird ein homöopathisches Arzneimittel ausgewählt, dessen Wirkstoff bei gesunden Personen ähnliche Beschwerden auslösen würde.

Diese Ausgangsstoffe bestehen aus pflanzlichen, mineralischen, chemischen oder tierischen Substanzen – sie werden homöopathisch aufbereitet und potenziert, um sicher und mild wirkende Arzneimittel herzustellen.

Homöopathische Arzneimittel sind nebenwirkungsarm und können auch für Kinder verwendet werden – etwa in Form der bekannten Globuli.

 Am Anfang steht die Beratung

„Die Homöopathie ist eine sanfte und wirkungsvolle Therapiemethode, auch und gerade für Kinder“, weiß Dr. Wiesenauer, der seit 34 Jahren eine Allgemeinarztpraxis in der Nähe von Stuttgart hat und zahlreiche Bücher zum Thema Homöopathie verfasst hat. „Eltern sollten sich zunächst umfassend beraten lassen, etwa beim homöopathisch arbeitenden Arzt.“

Auch Heilpraktiker oder eine auf Homöopathie spezialisierte Apotheke bieten Beratung an und bei Säuglingen kann die homöopathisch versierte Hebamme wichtige Hilfestellung leisten.

Bei der richtigen Wahl des Mittels sollte sehr rasch eine Besserung der Beschwerden spürbar und sichtbar sein.

Eltern sollten ihr Kind deshalb genau beobachten:

„Wichtig ist beispielsweise, durch was die Beschwerden Ihres Kindes eventuell besser oder stärker werden – also etwa, hilft Wärme oder Kühles, Bewegung oder Ruhe?“

Homöopathie hat – wie jede Therapieform – Möglichkeiten und Grenzen:

„Leichtere Beschwerden lassen sich bei Kindern meiner Erfahrung nach sehr gut selbst behandeln. Beim ersten Auftreten einer neuen Beschwerde oder wenn Sie unsicher sind, nehmen Sie aber am besten Rücksprache mit dem Kinderarzt.“

Bei der Selbstbehandlung gilt: „Verschlechtern sich die Symptome, ist das ein Fall für den Arzt“, mahnt Dr. Wiesenauer: „Auch ungewöhnliche, sehr starke Symptome und einen schlechten Allgemeinzustand oder beispielsweise anhaltend hohes Fieber sollten Eltern umgehend ärztlich abklären lassen.“

Tipps der DHU

Wenn die ersten Zähnchen kommen
Kindliche Beschwerden sind so individuell wie die Kleinen selbst. Während die einen beispielsweise „nur“ mit etwas erhöhter Temperatur auf den Durchbruch der Zähne reagieren, sind andere über Tage hinweg weinerlich und leiden unter Durchfällen.

So können Eltern helfen:

  • Bieten Sie dem Kind einen kühlen Beißring oder einen angefeuchteten Waschlappen zum darauf Herumkauen an.

  • Ein pflegendes und angenehm schmeckendes, zuckerfreies Zahnungsgel (z.B. Dentilin® Zahnungsgel) wirkt beruhigend auf das Zahnfleisch. Einfach auf den Finger auftragen und Babys Zahnfleisch damit sanft massieren.

Auch homöopathische Arzneimittel wie beispielsweise Chamomilla (in Denisia® Nr. 9) können hilfreich sein, wenn der Durchbruch der Zähne von Schmerzen und Unruhe begleitet ist.

Das Homöopathikum ist besonders geeignet für Säuglinge und Kleinkinder und wirkt lindernd auf die Zahnungsbeschwerden, wenn die Schmerzen plötzlich und anfallsweise auftreten und die Patienten sehr ungeduldig sind.

Koliken: Blähungen können quälend sein

  • Auch der Magen-Darm-Trakt muss sich erst auf die regelmäßige Nahrungszufuhr einstellen. Das kann anfangs Beschwerden bereiten. Und wenn das Baby beim Trinken oder Schreien Luft schluckt, können Blähungen die Folge sein. Babys sollten ganz in Ruhe trinken bzw. essen können. Schaffen Sie eine ruhige Atmosphäre und geben Sie dem Kind nach jeder Mahlzeit ausreichend Zeit zum Aufstoßen.

  • Beim Windelwechsel das Bäuchlein leicht massieren. Ein guter Zeitpunkt für eine etwas ausführlichere Massage ist nach dem Baden oder vor dem Schlafengehen. Legen Sie dabei die flachen Hände auf Babys Bauch, dann sanft nach außen streichen, anschließend wieder in der Mitte des Bauches ansetzen.

  •  Homöopathische Arzneimittel wie Bellilin® können bei schmerzhaften Blähungskoliken (Blähsucht) eingesetzt werden. In Bellilin® ergänzen sich die Wirkstoffe Carbo vegetabilis D3, Asa foetidia D3, Lycopodium D5 und Nux vomica D5 in ihrer Wirkung bei dem Anwendungsgebiet Blähsucht.

Bauchschmerzen können viele Ursachen haben

„Mama, mein Bauch tut weh!“ – diesen Hilferuf kennen wohl alle Eltern. Häufig ist es aber gar nicht der Bauch, der schmerzt, denn Kinder können Schmerzen noch nicht so gut lokalisieren. „Bauchschmerzen“ können eine Art Sammelbegriff für Unwohlsein oder Kummer sein. Auch etwaige Konflikte im Kindergarten oder der Schule können sich so bemerkbar machen. Wichtig ist also, dass Eltern ihre Kinder genau beobachten, vorsichtig nachfragen und gut zuhören.

  • Bauchschmerzen können ein stiller Ruf nach mehr Ruhe und Regelmäßigkeit sein. Wenden Sie sich Ihrem Kind zu: Eine Wärmflasche oder ein Kirschkernkissen für den Bauch, verbunden mit einer Kuschel- und Lesestunde auf dem Sofa, kann da schon Wunder wirken.

  • Zu tief in die Keksdose gegriffen oder beim Kindergeburtstag alles durcheinandergegessen? Leidet der kleine Patient infolgedessen unter Magen-Darm-Beschwerden wie Sodbrennen, Völlegefühl und Krämpfen, können homöopathische Streukügelchen (z.B. Nux vomica D6 DHU bei Entzündungen und Krampfzuständen des Magen-Darm -Kanals) Erleichterung verschaffen. Nux vomica (dt.: Brechnuss) zählt in der Homöopathie zu den wichtigsten Ausgangsstoffen.

  • Wichtig: Wenn ein Säugling Magen-Darm-Beschwerden mit unklarer Ursache hat, sollten Sie immer umgehend einen Arzt aufsuchen. Bei Durchfall kann der kleine Organismus sehr schnell dehydrieren. Auch bei hohem Fieber sollte bei Babys immer eine ärztliche Abklärung erfolgen.

Unruhig, unkonzentriert und nervös

Starke Unruhe und Schlafstörungen können ein Hinweis auf andere Problematiken sein: Bekommt das Kind genug Aufmerksamkeit?

Gibt es im Alltag ausreichend Möglichkeiten, sich auszupowern und müde zu werden?

Manchen Kindern hilft Zuwendung, anderen Sport, um wieder ruhiger zu werden.

Auch den Medienkonsum ihres Nachwuchses sollten Eltern im Blick behalten: In den zwei Stunden vor dem Schlafengehen sind Fernsehen und Spielen am PC am besten tabu.

  • Feste Rituale helfen kleineren und größeren Kindern, abends besser zur Ruhe zu kommen. Ältere Kinder bekommen noch eine halbe Stunde Lesezeit bei gedimmtem Licht, jüngeren kann man auch im Dunkeln eine Gute-Nacht-Geschichte erzählen.

  • Ein speziell für Kinder entwickeltes homöopathisches Arzneimittel wie Zappelin® kann helfen, bei nervösen Störungen mit Unruhe sanft zu regulieren. Zappelin® enthält die Wirkstoffe Chamomilla D12, Kalium phosphoricum D6, Staphisagria D12 und Valeriana D6.

  • Leidet das Kind unter nervösen Schlafstörungen, kann ein homöopathisches Arzneimittel wie z.B. Stramonium Pentarkan® helfen. Die enthaltenen Wirkstoffe sind Stramonium D5, Ignatia D5, Calcium phosphoricum D6, Zincum valerianicum D6 und Passiflora incarnata. Diese ergänzen sich bei der Behandlung von nervösen Schlafstörungen, die vor allem durch seelische Erregungszustände ausgelöst und von innerer Unruhe und Angst begleitet werden.

Extra-Tipp:
Homöopathisch versierte Ärzte und Heilpraktiker finden Sie schnell und zuverlässig über den DHU-Expertenfinder unter www.dhu.de/service/experten-finden.

Homöopathie: Die individuell maßgeschneiderte Therapieform
Ein Tipp für alle Eltern, deren Kind immer wieder unter den gleichen Beschwerden leidet: „Dann kann eine individuelle homöopathische Behandlung sinnvoll sein“, erklärt Dr. Wiesenauer.

Der Experte empfiehlt Eltern, sich einmal alles aufzuschreiben, was ihnen an körperlichen Beschwerden aber auch emotionalen Reaktionen im Zusammenhang mit der Erkrankung auffällt.

Mithilfe einer fundierten Anamnese können Therapeutin oder Therapeut dann das individuell passende Arzneimittel bestimmen. Dabei geben die Gesamtheit der Symptome sowie auch allgemeine Vorlieben oder Abneigungen der kleinen Patienten wichtige Hinweise.

Über Dr. med. Markus Wiesenauer
Dr. med. Markus Wiesenauer ist Apotheker und Facharzt für Allgemeinmedizin mit den Zusatzqualifikationen Homöopathie, Naturheilverfahren und Umweltmedizin. Er hat eine eigene Praxis im Raum Stuttgart, hält bundesweit Vorträge für die Öffentlichkeit und engagiert sich in der Weiterbildung für Apotheker und Ärzte.

Literaturtipps
Beim Kauf homöopathischer Arzneimittel werden von Seiten des Herstellers in der Regel keine Anwendungsgebiete angegeben. Zur Auswahl des passenden Mittels im Rahmen der Selbstmedikation hilft etwa die Beratung in der Apotheke.

Wichtig ist eine genaue Beobachtung und Beschreibung der Symptome. Etwa: Bessern oder verschlechtern sich diese bei Wärme oder Kälte, zu welcher Tageszeit treten sie verstärkt auf, sind sie von bestimmten Gefühlen begleitet?

Es gibt für interessierte Laien als Hilfestellung eine Vielzahl von Büchern, Online-Plattformen und Apps.

Hier ein kleiner Auszug:

  • Quickfinder Homöopathie für Kinder – Der schnellste Weg zum richtigen Mittel. Von Dr. med. Markus Wiesenauer. GRÄFE UND UNZER VERLAG, MÜNCHEN. ISBN 9783833865152 // 156 Seiten. Preis: (D) 16,99 EUR

  • MaxiQuickfinder Homöopathie. Von Dr. med. Markus Wiesenauer. GRÄFE UND UNZER VERLAG, MÜNCHEN. ISBN 9783833836930 // 312 Seiten. Preis: (D) 24,99 EUR
    Der Verlag über dieses Buch: Der MaxiQuickfinder Homöopathie ist kompakt, umfassend und trotzdem als schnelles Nachschlagewerk konzipiert. Er hält zahlreiche Behandlungstipps für die ganze Familie bereit.

  • Homöopathie – Das Basisbuch. Von Sven Sommer. GRÄFE UND UNZER VERLAG, MÜNCHEN. ISBN 9783833820618 // 128 Seiten. Preis: (D) 12,99 EUR
     Der Verlag über dieses Buch: Im Buch werden mit Hilfe von ausführlichen Steckbriefen die 30 am häufigsten genutzten homöopathischen Mittel vorgestellt.

  •  www.globuli.de/einzelmittel/
  • APP „Homöopathie Haus- und Reiseapotheke“. Von Ingeborg Stadelmann. 7,99 EUR im APP-Store (Android und Apple).

Über die DHU
Die Deutsche Homöopathie-Union DHU-Arzneimittel GmbH & Co. KG, kurz DHU, ist führender Hersteller homöopathischer Einzelmittel und Dr. Schüßler-Salze in Deutschland. Das Unternehmen mit Sitz in Karlsruhe gehört zur Dr. Willmar Schwabe Unternehmensgruppe, innerhalb derer es 1961 gegründet wurde.

Die DHU stellt ihr umfassendes Sortiment auf Basis der 150-jährigen Expertise der Firmengruppe in der Produktion homöopathischer Arzneimittel her – von homöopathischen Einzelmitteln über Komplexmittel bis hin zu Schüßler-Salzen.

DHU steht für Tradition und Qualität, ebenso wie für Nachhaltigkeit und Innovation. Die aufwändige Potenzierung per Handverschüttelung wird beispielsweise parallel zu modernsten High-Tech-Verfahren fortgeführt. Über eigene Forschung, einen medizinisch-wissenschaftlichen Beratungsservice und Fachkreis-Schulungen fördert die DHU den Wissensaufbau zur Therapieform Homöopathie und setzt sich für ein integriertes, verantwortungsvolles Miteinander von Schul- und Komplementärmedizin ein.

Wer gern mehr erfahren möchte, schaut bitte direkt unter www.dhu.de