Wenn das Zahnfleisch brennt

... es gibt neue Wege in der Behandlung von Parodontitis

Ein strahlend weißes Gebiss möchte jeder haben - und tun viel dafür.

Doch leider übersehen sie dabei, dass auch das Zahnfleisch eine besondere Pflege benötigt, um gesund zu bleiben.

Und das ist ganz besonders wichtig, schließlich sollen unsere Zähne ein Leben lang "ihren Dienst" tun.

Doch mangelnde Pflege führt oftmals zu Erkrankungen
Wie zum Beispiel zu Parodontitis  - sie gehört zu den häufigsten Erkrankungen des Zahnhalteapparates und zählt längst zu den sogenannten Volkskrankheiten. Allgemeinen Schätzungen zufolge leidet in Deutschland jeder zweite Erwachsene über 35 Jahren unter diesen Beschwerden.

Dabei handelt es sich um eine bakterielle Entzündung des Zahnbettes, die Zahnfleischbluten, Mundgeruch und im schlimmsten Fall einen Zahnausfall nach sich zieht. Doch für die Behandlung stehen Patienten heutzutage effektive Methoden zur Verfügung, die schädliche Keime langfristig beseitigen.

„Wir arbeiten unter anderem mit PerioChips® und der photodynamischen Therapie. Beide Verfahren zählen zu den nebenwirkungs- und schmerzfreien Methoden zur Beseitigung der Infektion“, sagt Zahnärztin und Spezialistin für Zahnästhetik Dr. Mirela-Oana Nilius aus der Praxisklinik Nilius in Dortmund.

Erkennen und behandeln
Eine Parodontitis entsteht durch bakteriellen Belag, der an der Oberfläche der Zähne haftet und auf das Zahnfleisch übergeht. In der Folge zieht dieses sich zunehmend zurück und bildet kleine Zahnfleischtaschen zwischen Zahn und Zahnfleisch.

In diesen Lücken entwickeln sich weitere Bakterienherde, die den gesamten Zahnhalteapparat schwächen, indem sie Zahnwurzeln angreifen und Kieferknochen abbauen. Besonders tückisch: Betroffene merken oft nichts von diesem Prozess. In vielen Fällen reicht bereits eine professionelle Zahnreinigung und Desinfizierung der Zahnfleischtaschen, um dieser Erkrankung zu stoppen.

Bei Patienten mit erhöhtem Erkrankungsrisiko wie älteren Patienten, Rauchern, Menschen mit schwachem Immunsystem, Diabetikern, Herzinfarktpatienten oder Schwangeren eignen sich dann speziell zwei hochmoderne Therapiemaßnahmen: der PerioChip® und die photodynamische Therapie. Beide Verfahren sind besonders schmerz- und nebenwirkungsfrei und eignen sich für problematische Bedingungen.

Kleiner „Chip“ ganz groß
Der PerioChip® ist ein antibiotikafreies Plättchen zur Reduzierung von Zahnfleischtaschen. Der Zahnarzt setzt ihn, der 2,5 mg des Antiseptikums Chlorhexidin enthält, mit einer Pinzette unmittelbar in die Zahnfleischtasche. Dort bekämpft er schädliche Bakterien direkt und baut sich nach sieben Tagen selbstständig biologisch ab.

„Für eine erfolgreiche Behandlung sollte alle drei Monate ein neuer PerioChip® in die Tasche gesetzt werden, da die Wirkung etwa elf Wochen anhält“, erklärt Dr. Nilius.

Da Chlorhexidin keine Antibiotika enthält, bilden sich keine Resistenzen. Es folgen weiterhin keinerlei Einschränkungen für Patienten. Im Anschluss können sie alles essen und eine normale Zahnpflege durchführen, lediglich eine Woche nach Einsetzen des Gelplättchens sollten Patienten auf den Gebrauch von Zahnseide und Munddusche verzichten. Diese Methode eignet sich speziell bei chronischen Verläufen und für eine Langzeit-Therapie. 

Blaulicht für die Mundhöhle  
Bei der photodynamischen Therapie handelt es sich um eine photoaktivierte Desinfektion, die unter Verwendung einer lichtaktivierenden Substanz, eines bläulichen Photosensibilisators, und der Zuhilfenahme von Laserlicht und vorhandenem Sauerstoff aus der Luft ihre Wirkung entfaltet.

Zunächst reinigt der Zahnarzt Zahnfleisch und Zahnfleischtaschen gründlich. Anschließend färbt er die betroffenen Bereiche und die vorhandenen entzündungsauslösenden Mikroorganismen mithilfe einer speziellen Farbstofflösung, dem Photosensitizer, an und belichtet sie mit einem Niedrigenergielaser.

„Die ausgelöste photodynamische Reaktion führt zur Bildung eines aggressiven Sauerstoffs, der das Bakterium zerstört“, führt Dr. Nilius aus. Sowohl die Kosten für den PerioChip® als auch für die photodynamische Therapie tragen Patienten selbst. Krankenkassen übernehmen in Einzelfällen. Wichtig bei allen Erwachsenen: eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung, nicht nur einmal jährlich.

Weitere Informationen unter www.niliusklinik.de