Erste Hilfe bei Zahnproblemen

Ein Fall für den Experten

Ziehende Schmerzen beim Biss in etwas Süßes, Zahnfleischbluten beim Zähneputzen oder unschöne Flecken auf den Zähnen – treten derartige Symptome auf, sind Betroffene meist beunruhigt.

Doch welche Anzeichen stellen einen Fall für den Arzt dar?

„Während äußere Zahnverfärbungen gewöhnlich keine gesundheitliche Beeinträchtigung nach sich ziehen, zeigen Symptome wie Schmerzempfindlichkeit oder Zahnfleischbluten meist weiter reichende Probleme an“, weiß Dr. Marcus Parschau, Zahnarzt und geprüfter Experte für Implantologie (DGOI) aus Buchholz i. d. N., und rät: „Zur Abklärung der Ursachen sollten Patienten in jedem Fall einen Arzt aufsuchen.“

Kleine Defekte schnell behoben
Äußerlich verfärbte Zähne entstehen meist durch Farbstoffe aus Nahrungs- und Genussmitteln wie Tabak, Rotwein oder Kaffee. Sie führen zu aufgelagerten Farbschleiern an der Zahnoberfläche und lassen sich in der Regel durch gewissenhaftes Putzen entfernen. Zusätzlich sorgen regelmäßige professionelle Zahnreinigungen wieder für weißere und saubere Zähne.

„Dabei können wir eventuelle Karies außerdem frühzeitig erkennen und sind so in der Lage, sie schon im Entstehen zu stoppen. Daneben lassen sich kleine Defekte besser und sicherer schließen als große“, erklärt Dr. Parschau.

Festen Halt bewahren
Empfindliche Reaktionen auf Warmes, Kaltes, Süßes oder Saures deuten auf freiliegende Zahnhälse hin. Zieht sich das Zahnfleisch zurück oder fehlt ein Teil der schützenden Schmelzschicht, dringen Reize zu den Nerven und lösen Schmerzen aus. In manchen Fällen lindern bereits fluoridhaltige Zahnpasten oder Mundspüllösungen für zu Hause die Symptome. Zeigt sich keine Besserung und treten außerdem häufiges Zahnfleischbluten oder Schwellungen auf, sollten Betroffene jedoch einen Arzt aufsuchen. Denn derartige Symptome deuten auf Zahnfleischentzündungen, Gingivitis genannt, oder sogar Erkrankungen des Zahnhalteapparates, also Parodontitis, hin. Letztere gilt unbehandelt als häufigste Ursache für Zahnverlust.

„Zur Versiegelung freiliegender Zahnhälse tragen wir je nach Größe des Defekts Fluoridlack oder flüssigen Composite auf“, erläutert Dr. Parschau. „Bei Gingivitis oder Parodontitis entfernen wir sämtliche Plaquebeläge auf den Zahnoberflächen und in den Zahnfleischtaschen mit speziellen Geräten.“

Danach spielen gründliche Mundhygiene mit Interdentalbürsten zur Reinigung der Zwischenräume sowie regelmäßige professionelle Zahnreinigungen eine wichtige Rolle zur Erhaltung der Mundgesundheit.

Zahnrettung durch schnelles Handeln
In manchen Fällen verursachen Unfälle oder plötzliches starkes Zubeißen Verletzungen im Mund. Da Zähne nicht immer vollständig abbrechen, lassen sich feine Risse mit bloßem Auge häufig nicht erkennen, verursachen jedoch Schmerzen beim Kauen. Im Backenzahnbereich entstehen aufgrund hoher Belastung oftmals sogenannte Höckerfrakturen, bei denen der spitze Teil des Zahns bricht.

„Da Zahnhartgewebe anders als Knochen nicht mehr vollständig zusammenwächst, benötigt jede Verletzung Stabilisierung und individuellen Schutz vor Bakterien, etwa durch Kronen“, sagt Dr. Parschau.

Besonders bei Kindern und Jugendlichen stellen abgebrochene Zähne keine Seltenheit dar. Je nach Position des Bruchs reicht er bis zum Zahnnerv und löst starke Schmerzen aus. Wer das Bruchstück direkt in einer speziellen Zahnrettungsbox oder in handelsüblicher H-Milch aufbewahrt, die Zahnwurzel nicht berührt und sofort zum Arzt fährt, erhöht die Chance, den Zahn wieder einzusetzen oder Bruchteile anzukleben.

Weitere Informationen erhalten Sie auch direkt unter www.dr-parschau.de