Starke Zähne – Ein Kinderspiel!

Mangelnde Mundhygiene schon bei Milchzähnen fatal

Eltern wünschen sich für ihre Kinder nur das Beste, vor allem in Sachen Gesundheit.

Wenn es um das Wohl der ersten Zähne geht, legen Mama und Papa durch richtige Pflege, gesunde Ernährung und Prophylaxe sogar den entscheidenden Grundstein für die spätere Zahngesundheit.

Statistiken der Kassenärztlichen Vereinigung zufolge erkranken jedoch beinahe 15 Prozent aller Kinder vor dem 12. Lebensjahr an frühkindlicher Karies – eine alarmierende Zahl! Laut Angaben der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) gilt die „Early Childhood Caries“ (ECC) zudem als die häufigste chronische Erkrankung bei Vorschulkindern überhaupt.

Auch nach Behandlung der sichtbaren Schäden tragen Betroffene die Bakterien ein Leben lang in sich.

Dr. med. dent. Thea Lingohr MSc., Zahnärztin und Oralchirurgin aus Köln und Inhaberin der Zahnarztpraxis Dr. Lingohr & Partner, nimmt sich in Form ihres speziellen Behandlungsangebotes für Kinder besonders viel Zeit für ihre kleinen Patienten und kennt daher die Probleme: „Viele Eltern gehen fälschlicherweise davon aus, dass die ersten Zähne keiner gründlichen Pflege bedürfen, da sie ohnehin in absehbarer Zeit ausfallen. Tatsächlich haben Milchzähne jedoch erheblichen Einfluss auf das nachfolgende Gebiss.“

Oftmals nehmen die nachrückenden Zähne durch Erkrankungen und Entzündungen der Milchzähne schon dauerhaft Schaden.

Einmaleins der kinderleichten Prophylaxe
Gesunde Milchzähne erfüllen wichtige Aufgaben, unter anderem fördern sie den Spracherwerb und dienen als Platzhalter für den optimalen Wuchs der sogenannten bleibenden Zähne. Ihr fester Biss unterstützt zudem die korrekte Ausbildung des Kinderkiefers.

Daher rät der Bundesverband der Kinderzahnärzte zu regelmäßigen Zahnarztbesuchen bereits mit Durchbrechen der ersten Milchzähne, spätestens aber mit Vollendung des ersten Lebensjahres.

Viele Eltern nehmen ihre Kinder auch mit zu den eigenen Kontrollterminen, um sie schon früh an die regelmäßigen Untersuchungen zu gewöhnen.

Dr. Lingohr weiß: „Vor einem ersten Zahnarztbesuch sollten Eltern darauf achten, im Beisein der Kinder keine eigenen Negativerfahrungen zu schildern oder unbewusst die eigene Zahnarztangst zu zeigen, die sich dann eventuell überträgt. Bei frühkindlichen Kontrolluntersuchungen erhalten Eltern von uns zudem nützliche Tipps zu Mundhygiene, zahnschonender Ernährung und richtiger Pflege vom ersten Zähnchen an.“

Ebenso wie bei Erwachsenen rät die Fachzahnärztin auch bei Kindern zu einer halbjährlichen Prophylaxe, um Frühschädigungen rechtzeitig zu erkennen. Karieserkrankungen der Milchzähne bewirken bei den meisten der kleinen Patienten neben Schmerzen sogar eine lebenslange Zahnarztphobie.

Wieso? Weshalb? Warum?
Kariöse Schädigung der Zahnsubstanz entwickelt sich überwiegend aus mangelhafter und zu süßer Ernährung.

Dr. Lingohr kennt die Ursache: „Karies entsteht durch bestimmte Bakterien, die sogenannten Mutans-Streptokokken, deren Stoffwechsel eine schädigende Säure bildet. Dafür benötigen die Bakterien Zucker, weshalb Ernährung beim Thema Karies eine wichtige Rolle spielt.“

Fruchtzucker, Milchzucker und Traubenzucker schaden dabei im selben Maße wie Haushaltszucker oder Süßigkeiten. Bei einer ausgewogenen Ernährung und der Einhaltung ausreichender Pausen zwischen den Mahlzeiten reparieren im Speichel enthaltenes Kalzium und Phosphat durchaus erste kleine Defekte am schützenden Zahnschmelz. Dauerhaftes Nuckeln der Kleinkinder am Fläschchen mit gesüßtem Tee oder Säften stellt daher ein ernsthaftes Problem dar, weil auch ständiges Trinken an sich den Reparaturprozess der Zähne stört.

Dr. Lingohr erklärt: „Bleibende Zähne, die sich unter den Milchzähnen bilden, erkranken so oft schon an Karies, noch bevor sie überhaupt durchbrechen. Viele Eltern wissen zudem nicht, dass sie  die Kariesbakterien auch über den Speichel auf das Kind übertragen und es so anstecken können.“

KAI – Spielend leichte Zahnpflege
Am besten üben Eltern den täglichen Zahnpflegerhythmus so früh wie möglich ein und gehen selbst mit gutem Beispiel voran. Für Klein-, Vorschul- und Grundschulkinder eignet sich dabei besonders das KAI-Putzschema, wobei „K, A, I“ für „Kauflächen, Außenflächen, Innenflächen“ steht und auf die Reihenfolge beim Putzen hinweist.

Kinder erlernen den Ablauf schnell und benötigen dafür keine besonderen motorischen Fähigkeiten.

Für die Zahnpflege rät die Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) schon bei Kleinkindern zu fluoridhaltiger Kinderzahnpasta, die den Zahnschmelz widerstandsfähiger gegen Kariesbakterien macht. Dr. Lingohr empfiehlt weiche Kinderzahnbürsten mit dickem, rutschfestem Griff und ab dem dritten Lebensjahr auch gerne die elektrische Variante. Für Säuglinge eignen sich Fingerhütchen mit Kunststoff-Borstenfeld.

Dr. Lingohr weiß: „Im Grundschulalter beginnen die Kinder ihre Zähne in der Regel selbstständig zu putzen. Ab dem achten Lebensjahr etwa müssen Eltern in den meisten Fällen nicht mehr nachputzen, sie sollten jedoch weiterhin auf die richtige Putztechnik achten. Nach der vollständigen Ausbildung des bleibenden Gebisses versiegeln wir dann noch die Fissuren der Kauflächen, um einen langfristigen Schutz zu erreichen.“

Weitere Informationen erhalten Sie direkt unter www.dr-lingohr.de