Wenn der eigene Körper zur Gefahr wird

Chronische Schmerzen zogen Gertrud R. jahrelang einfach die Beine unter dem Körper weg

„Es fing eines Tages einfach so an“, beschreibt Gertrud R. den Beginn ihrer chronischen Schmerzen im Rücken, die sogar bis in die Beine ausstrahlten. Damals ahnte die aktive Frau nicht, dass dieses Martyrium 9 Jahre andauern würde und erst der kleine ProdigyTM-Neurostimulator die Linderung bringen würde, mit der Gertrud R. nun wieder festen Boden unter den Füßen hat.

Wenn man den Boden unter den Füßen verliert
Einen konkreten Auslöser für die Schmerzen war nicht ersichtlich und so ging Gertrud R. zum Hausarzt, um sich behandeln zu lassen. Dieser versorgte Gertrud R. zunächst mit einer Spritze gegen die Schmerzen.

„Wirklich geholfen haben diese Spritzen nicht. Manchmal gab es ganz kurz eine leichte Besserung, aber die war nie von Dauer. Ich habe so oft geweint, zunächst nur wegen der Schmerzen, aber mit der Zeit auch, weil diese ganze Situation auf meine Psyche schlug“, erklärt die heute 51-Jährige.

Aufgrund der Schmerzen war Gertrud R. in ihrem gesamten Alltag eingeschränkt.
„Es war so gefährlich. Der Schmerz kam so unvorbereitet und zog dann direkt in meine Knie, dass ich in diesen Momenten wortwörtlich den Boden unter den Füßen verlor“, beschreibt die gelernte Reinigungskraft ihre jahrelange Lage.

Dies war sowohl in den eigenen vier Wänden ein Problem als auch während ihrer Arbeit. So konnte Gertrud R. nicht einmal mehr auf eine Leiter steigen oder ohne sich festzuhalten eine Treppe hinabsteigen. „Ich wusste ja nie, wann der Schmerz wiederkommt. Zweimal war ich schon schlimm gefallen und ich fühlte mich in meinem eigenen Körper nicht mehr sicher“, erläutert Gertrud R. ihre Lage.
 
Keine Linderung in Sicht
In den folgenden Jahren suchte Gertrud R. unterschiedlichste Ärzte und Therapeuten auf. Doch keiner konnte eine klare Diagnose stellen und auch Röntgenbilder ergaben keine Erkenntnisse.

„Ich hatte schon manchmal den Gedanken, ob ich denn vielleicht verrückt wäre und mir alles nur einbilde, denn ich konnte einfach nicht verstehen, warum über all die Jahre nichts half“, verdeutlicht Gertrud R.

Um den Schmerz zu lindern und die Gefahr weiterer Stürze zu reduzieren, begab sie sich in die Behandlung von Dr. med. Elmar Patz, niedergelassener Facharzt für Neurochirurgie, der eng mit dem Louisenhospital Aachen zusammenarbeitet. Er nahm zunächst vor rund zwei Jahren eine Verödung der Zwischenwirbelgelenke (Facettendenervation) vor.

„Mit der Verödung wollten wir eine Schmerzreduktion erreichen. Leider zeigte sich auch einige Zeit nach dieser Maßnahme keine wesentliche Verbesserung der Schmerzen“, erklärt Dr. Patz.

Der Facharzt hatte als Diagnose Verschleißerscheinungen im Rücken festgestellt. „In solchen Fällen müssen wir bei den Patienten oft große Teile des Körpers ganzheitlich behandeln, da Schmerzen aus dem Lendenwirbelbereich in den gesamten Körper ausstrahlen können. Grundsätzlich sind die Herausforderungen bei chronischen Schmerzen groß, da sowohl die Ursachen als auch die Schmerzausbreitungen sehr variabel sein können und ebenso müssen wir auch therapieren“, erläutert Dr. Patz.
 
Der Weg zur Schmerzfreiheit
Im Fall von Gertrud R. entschied sich Dr. Patz für eine Behandlung mit der Burst-Stimulation, einer Form der Neurostimulation, bei der wesentlich schnellere elektrische Impulse abgegeben werden als bei einer herkömmlichen tonischen Stimulation.

Die Therapie ist aus diesem Grund für Patienten geeignet, bei denen die Schmerzlinderung im Rücken eine zentrale Rolle spielt. Denn hier setzt der Prodigy-Neurostimulator an, eine Entwicklung des weltweit führenden Medizintechnikunternehmens St. Jude Medical.

Seine schnellen, kurzen Impulse eignen sich gut zur Schmerzregulation großer Körperbereiche, insbesondere bei Schmerzen in Rücken und Beinen. Bei der Burst-Stimulation kann es zur kompletten Schmerzausschaltung kommen, im Gegensatz zur tonischen Stimulation ohne Kribbelgefühl in den Beinen. Dies wünschte auch Gertrud R.

 „Es gibt Neurostimulationen, die den Schmerz in ein angenehmes Kribbeln umwandeln, doch das wünschte die Patientin nicht. Da bei ihr der zu behandelnde Schmerzbereich und die Ursache für die Therapie mit dem Prodigy-Stimulator als Voraussetzung passten, nahmen wir die Testphase vor“, berichtet Dr. Patz.

Dazu nahm der Facharzt im Rahmen einer anderthalbstündigen Operation unter Vollnarkose die Implantation der Elektrode im Bereich des Rückenmarks vor. Nach einem dreitägigen stationären Aufenthalt im Louisenhospital folgte die zweiwöchige Testphase. Gertrud R. trug den Stimulator in dieser Zeit außerhalb des Körpers in einer externen Tasche. Sieben Tage später wurde der aus dem Körper geleitete Draht einfach gekappt und die Stelle mit einem Pflaster zur Heilung geschlossen. Nach einer weiteren Woche ohne Stimulation konnte Gertrud R. entscheiden, ob sie die Therapie fortsetzen würde.

„Das Ding war so toll. Kaum war der Stimulator angeschlossen, war der Schmerz weg. Da brauchte ich eigentlich keine zwei Testwochen, um mich für die Therapie zu entscheiden. Schmerzen oder keine Schmerzen, na, die Entscheidung fiel mir sehr leicht“, erinnert sich Gertrud R.
 
Stimulation smart reguliert
Während der eigentlichen Implantation setzte Dr. Patz den Stimulator in der Größe einer Streichholzschachtel in die vorgefertigte Gewebetasche in der Gesäßregion und befestigte das von der Elektrode kommende dünne Kabel daran. Der Eingriff fand unter Vollnarkose statt und dauerte lediglich 20 Minuten. Gertrud R. blieb zur Beobachtung anschließend noch weitere drei Tage in der Klinik. Im Alltag kann sie die Intensität der Impulse selbst regulieren, je nach Bedarf.

„Wenn die Schmerzen spürbar werden, stelle ich ganz einfach über mein Smartphone die Impulse höher – und dann ist wieder alles gut“, freut sie sich.

Zwar ist die Form des Stimulators in unter der Haut sicht- und ertastbar, aber das ist Gertrud R. egal, denn sie hat durch dieses kleine Gerät ihre Lebensqualität wiederbekommen und das ist für sie das Wichtigste.

„Ich finde es überhaupt nicht schlimm, dass man den Stimulator sieht. So kann ich jedem meinen kleinen Schmerzstiller zeigen und damit beweisen, dass ich mir nichts eingebildet habe. Nun kann ich auch endlich wieder zupacken.“
 
Über St. Jude Medical
St. Jude Medical ist ein weltweit führender Hersteller von medizintechnischen Geräten, der es sich zum Ziel gesetzt hat, bei der Behandlung einiger der teuersten Volkskrankheiten der Welt neue Wege zu gehen. Dazu entwickelt das Unternehmen kosteneffiziente medizinische Technologien, die für Patienten in aller Welt lebensrettend sind und die Lebensqualität verbessern.
 
Von seinem Hauptsitz in St. Paul, Minn. (USA) aus agiert St. Jude Medical in fünf zentralen Bereichen: Herzinsuffizienz, Vorhofflimmern, Neuromodulation, klassische Rhythmologie und Herz-Kreislauf-Krankheiten.
     
Weitere Informationen erhalten Sie unter www.sjm.de