Nicht nur eine Frage der Ästhetik

... plastische und rekonstruktive Chirurgie nach Krebserkrankungen

Eine Krebserkrankung bedeutet für Betroffene und Angehörige ein großer Schock. Wenn es nach der Behandlung dann zu keinen weiteren Befunden kommt, wünschen sich viele, möglichst schnell das alltägliche Leben zurückzuerlangen und es wieder so gut wie möglich genießen zu können.

Bleiben allerdings Schäden, vor allem im sichtbaren Kopf- und Halsbereich, zurück, fällt es schwer, die Erinnerung an diese schwere Zeit abzustreifen.

„Im Falle von Karzinomen in Gesicht und Hals geht es nicht nur darum, durch kosmetische Veränderungen Normalität zurückzuerlangen. Die Chirurgie unterstützt in erster Linie dabei, die Funktion der betroffenen Bereiche wiederherzustellen“, erklärt Prof. Dr. Götz Lehnerdt, Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und Chefarzt der Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf-Hals-Chirurgie der zum Klinikverbund St. Antonius und St. Josef gehörenden St. Anna-Klinik in Wuppertal.

Unterschiedliche Ausprägungen
Laut Deutscher Krebsgesellschaft lassen sich nur schwer verlässliche Angaben zur Gesamtzahl bösartiger Kopf-Hals-Tumoren machen. Sie schätzt allerdings die Neuerkrankungen in Deutschland pro Jahr auf etwa 50 von 100.000 Einwohnern.

Darunter fallen bösartige Tumore der Mundhöhle, also Bereiche wie Gaumen, Lippe oder Zunge, aber auch Tumore, die sich im Bereich des Rachens – das sogenannte Pharynxkarzinom –, des Kehlkopfes – als Larynxkarzinom bezeichnet –, der Nase, der Nasennebenhöhlen sowie des äußeren Halses, insbesondere der Schilddrüse, befinden.

Zu den Risikofaktoren für eine Erkrankung zählen in erster Linie Rauchen und Alkoholtrinken. Darüber hinaus bringen Mediziner, ähnlich wie im Falle von Gebärmutterhalskrebs, das Papillom-Virus mit Tumoren im Nasen- und Rachenbereich in Verbindung.

Dr. Zeynel Dogan, leitender Arzt des Departments für Plastische und rekonstruktive Kopf- und Hals-Chirurgie erklärt: „Zwar löst dieser Virus das Karzinom nicht aus, gilt jedoch als Kofaktor für die Erkrankung.“

Symptome äußern sich je nach Sitz des Tumors unterschiedlich.
Im Bereich der Mundhöhle zeigen sie sich meist durch sichtbare Veränderungen der Schleimhaut, wie Verfärbungen, Schwellungen oder Schluckbeschwerden.

Chronische Heiserkeit und Husten, ebenso wie ein Fremdkörpergefühl im Hals können einen Hinweis auf Kehlkopftumore geben und sollten von einem Mediziner untersucht werden.

Lebensqualität erhalten
Zur Behandlung von Kopf-Hals-Tumoren gehört neben der Chemo- und Strahlentherapie auch die operative Entfernung der Karzinome. „Vor einer Operation erfolgt eine Fotodiagnostik, im Rahmen derer wir das operative Vorgehen mit dem Patienten eingehend besprechen“, so Prof. Lehnerdt.

Allerdings kann es bei ungünstig liegenden oder ausgedehnten Tumoren zu kosmetischen Beeinträchtigungen kommen. Im Falle von Kopf-Hals-Tumoren geht es nicht nur um die Ästhetik, sondern vor allem um die Wiederherstellung der Funktion.

Wichtigstes Ziel der Behandlung ist es daher, die Lebensqualität und damit die Fähigkeiten normal essen, trinken, atmen und sprechen zu erhalten beziehungsweise zu verbessern.

Die Verwendung von körpereigenen Knorpeltransplantaten führt dabei häufig zu einem zufriedenstellenden und stabilen Langzeitergebniss.

Weitere Informationen erhalten Sie direkt unter www.st-anna-klinik-wuppertal.de