Diagnose: Struktureller Herzfehler

Weltherztag am 29.09.2014 informiert rund um die Themen Herz-Kreislauf- Erkrankungen und Schlaganfall

Jedes Jahr findet am 29. September der Weltherztag statt und regt zur Aufklärung an, denn es gibt viele Erkrankungen, die das Herz mit seinen Strukturen und Funktionen betreffen können und in ihrem Verlauf doch oftmals unbekannt sind. Dazu zählt etwa ein persistierendes Foramen ovale, kurz PFO.

Jeder vierte Mensch in Deutschland hat diese kleine Öffnung zwischen den Vorhöfen, womit sie den häufigsten strukturellen Herzfehler in der Gesamtbevölkerung darstellt. Schon lange vermuten Wissenschaftler einen Zusammenhang zwischen PFO und kryptogenen Schlaganfällen. Denn nahezu die Hälfte aller Betroffenen, für deren Schlaganfall sich keine Ursache ausmachen lässt (sogenannter kryptogener Schlaganfall), besitzt diesen Defekt.

Prävention vor erneutem Schlaganfall
Bei Patienten mit einem kryptogenen Schlaganfall und mit einem PFO zeigen die Ergebnisse der abgeschlossenen und von St. Jude Medical gesponserten RESPECT-Studie1, dass der Verschluss des PFOs mit einem AMPLATZER™ PFO-Okkluder das Risiko für das Wiederauftreten eines Schlaganfalls von 46,6 bis hin zu 72,7 Prozent reduziert.

„Insbesondere für junge Menschen nach einem Schlaganfall oder Patienten mit einem Vorhofseptumaneurysma ist diese Behandlung zu empfehlen. So bleibt ihnen eine dauerhafte Einnahme von starken Blutverdünnern erspart“, weiß Prof. Dr. Jochen Wöhrle, Kardiologe und Leitender Oberarzt der Klinik für Innere Medizin II am Universitätsklinikum Ulm.

Schirmchen kann Leben retten
Beim PFO-Okkluder handelt es sich um ein spezielles Implantat in Form eines Schirmchens, welches einen erneuten kryptogenen Schlaganfall verhindern kann. Das Implantat besteht aus zwei über einen kurzen Steg verbundene Scheiben aus Nitinol mit Polyesterüberzug und wird in das PFO gesetzt. „Dadurch verhindert es, dass Blutgerinnsel, welche häufig in den Bein- oder Beckenvenen entstehen, vom rechten in das linke Herz übertreten und bis hinauf in das Gehirn gelangen, wo sie einen Schlaganfall verursachen können“, ergänzt Prof. Wöhrle.

Bei der RESPECT-Studie handelt es sich um eine prospektive, randomisierte, ereignisgesteuerte, multizentrische Untersuchung zur Bestimmung der wirksamsten Präventivbehandlung von Patienten mit kryptogenem Schlaganfall. In der 2003 angelaufenen Studie wurden 980 Patienten aus 69 medizinischen Zentren in den USA und Kanada aufgenommen. Alle in der Studie aufgenommenen Patienten hatt en einen Schlaganfall erlitten, der vor Studienbeginn durch MRT bestätigt und als kryptogen eingestuft worden war. Das Durchschnittsalter der teilnehmenden Patienten betrug 46 Jahre. Die Ergebnisse der RESPECT-Studie wurden unlängst im New England Journal of Medicine veröffentlicht.

Zurück zu mehr Lebensqualität
Um das Implantat einzusetzen, erfolgt ein minimalinvasiver Eingriff. Dafür nimmt der behandelnde Kardiologe zunächst eine örtliche Betäubung vor. „Über die Vene in der Leiste führen wir dann einen Katheter zu der Stelle am Herzen. Im Anschluss kommt das Implantat zum Einsatz, welches über den Katheter direkt in das PFO geführt wird. Dort überprüfen wir die Position sorgfältig mit bildgebenden Verfahren, etwa dem Schluckecho, ehe wir den Okkluder freisetzen und er in den nächsten Wochen dort verwächst“, erklärt Prof. Wöhrle. Einmal am Herzen platziert, verbleibt das Schirmchen ein Leben lang im Körper. Nach dem Eingriff können Patienten in der Regel innerhalb kurzer Zeit das Krankenhaus verlassen. Die Kosten für das Verfahren tragen sowohl gesetzliche als auch private Krankenkassen.

Über St. Jude Medical
St. Jude Medical ist ein weltweit tätiger Hersteller von medizinischen Geräten, der es sich zum Ziel gesetzt hat, bei der Behandlung einiger der teuersten Volkskrankheiten der Welt neue Wege zu gehen. Dazu entwickelt das Unternehmen kosteneffiziente medizinische Technologien, die für Patienten in aller Welt lebensrettend sind und die Lebensqualität verbessern. Von seinem Hauptsitz in St. Paul, Minn. (USA) aus agiert St. Jude Medical in vier zentralen klinischen Bereichen: die Behandlung von Herzrhythmusstörungen, Vorhofflimmern und Herz-Kreislauf- Erkrankungen sowie Neuromodulation.

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