Indobufen zur Sekundärprävention bei koronarer Herzkrankheit
Indobufen versus Acetylsalicylsäure (ASS) zur Sekundärprävention von KHK?
Eine Metaanalyse aus China hat sich mit der Sekundärprävention von koronarer Herzkrankheit (KHK) mit Indobufen auseinandergesetzt. Es kam zu weniger Blutungen und Magen-Darm-Beschwerden mit Indobufen als mit Acetylsalicylsäure (ASS) bei vergleichbarer Wirksamkeit auf Herz-Kreislauf-Ereignisse. Aufgrund der begrenzten Studienlage bleibt ASS jedoch Standardtherapie, so das Fazit.
Kommt es zu einem Herz-Kreislauf-Ereignis, etwa einer Angina pectoris beispielsweise im Rahmen einer koronaren Herzkrankheit (KHK), stellt dies keinen Schutz vor weitere Ereignissen dar. Um dies zu verhindern, erfolgt eine Sekundärprävention. Häufig kommen dazu Medikamente zusätzlich zu Lebensstilanpassungen zum Einsatz.
Sekundärprävention bei KHK: Indobufen versus Acetylsalicylsäure
Das Ziel einer aktuellen Metaanalyse war es, die Sicherheit und Wirksamkeit von Acetylsalicylsäure (ASS) und Indobufen bei Menschen mit koronarer Herzkrankheit zu vergleichen. Der Schwerpunkt lag auf der Häufigkeit von kardiovaskulären Ereignissen, Blutungen und gastrointestinalen Reaktionen. Die Metaanalyse betrachtete klinische Studien zur besseren Einschätzung des klinischen Nutzens von Indobufen und zur Identifikation von Forschungsbedarf für zukünftige multizentrische, prospektive Studien.
Systematischer Review und Metaanalyse über 9 Studien
Die Auswertung folgte den PRISMA-Richtlinien (Preferred Reporting Items for Systematic Reviews and Meta-Analyses). Es wurde eine umfassende Literaturrecherche in den Datenbanken PubMed, EMBASE, Web of Science (WOS) und Cochrane Library durchgeführt, um alle relevanten Studien zu Indobufen zu identifizieren.
Weniger Blutungen und Magen-Darm-Reaktionen bei Indobufen
Die Metaanalyse umfasste 9 Studien, davon 7 randomisierte, kontrollierte Studien und 2 retrospektive Studien. Die zusammengefassten Ergebnisse zeigten, dass es mit Indobufen im Vergleich zu Acetylsalicylsäure zu signifikant weniger leichten Blutungsereignissen und gastrointestinalen Beschwerden kam. Hinsichtlich der Häufigkeit von Angina-pectoris-Rezidiven, Herzinfarkten und Mortalität durch koronare Herzkrankheit ergaben sich jedoch keine signifikanten Unterschiede zwischen beiden Medikamenten.
Indobufen als mögliche Alternative bei Risikopatienten
Indobufen war mit weniger gastrointestinalen Reaktionen und einem geringeren Blutungsrisiko assoziiert. Es stellt daher eine potenzielle Behandlungsoption für Menschen mit hohem Risiko für Blutungen oder Magen-Darm-Geschwüre dar. Dennoch bleibt Acetylsalicylsäure aufgrund seiner langen Verfügbarkeit, geringen Kosten und bewährten Wirksamkeit das Mittel der Wahl zur primären und sekundären Prävention von kardiovaskulären und zerebrovaskulären Erkrankungen, schließen die Experten. Indobufen oder andere Thrombozytenaggregationshemmer können laut der Autoren eine Therapieoption sein, wenn Aspirin nicht vertragen wird oder kontraindiziert ist. Weitere klinische Studien sind erforderlich, um den Nutzen von Indobufen weiter zu ermitteln.
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Original Titel:
Safety and efficacy of aspirin and indobufen in the treatment of coronary heart disease: a systematic review and meta-analysis
Autor:
Zhang X, Yan Q, Jiang J, Luo H, Ren Y. Safety and efficacy of aspirin and indobufen in the treatment of coronary heart disease: a systematic review and meta-analysis. Front Cardiovasc Med. 2024 Aug 15;11:1412944. doi: 10.3389/fcvm.2024.1412944. PMID: 39211768; PMCID: PMC11357911.