Künstliche Befruchtung: Diese neuen Methoden führen deutsche Paare ins Ausland

Für jedes sechste Paar in Deutschland führt der Weg zum Familienglück in eine Klinik - und die Tendenz für künstliche Befruchtung und Co. steigt.

Wer in Deutschland allerdings einen solchen medizinischen Eingriff vornehmen lassen möchte, muss einige Voraussetzungen erfüllen, um Unterstützung seitens der gesetzlichen Krankenkassen zu erhalten.

Aber nicht nur der hohen Kosten wegen suchen Frauen immer öfter den Weg in ausländische Privatkliniken, auch innovative Verfahren versprechen den Baby-Erfolg im Ausland.

Die größte türkische Krankenhauskette Acibadem, die von 26. Bis 27. März auf der Kinderwunschmesse in Berlin vertreten ist, erklärt, welche neuen Methoden es im Bereich In-vitro-fertilisation (IVF) gibt und für wen sie sich eignen.

Laut Deutschem IVF-Register entscheiden sich rund 100 000 Paare jedes Jahr für eine sogenannte Kinderwunschbehandlung.

Die Kosten werden teilweise von den deutschen Krankenkassen zur Hälfte übernommen, jedoch nicht immer.

So muss das Paar verheiratet sein und die eigenen Ei- und Samenzellen verwenden.

Außerdem gilt nach drei erfolglosen Versuchen die Aussicht auf eine Schwangerschaft nicht mehr als wahrscheinlich und wird somit auch nicht mehr finanziell unterstützt.

„Wir sehen oft Frauen, die erst beim vierten oder fünften Versuch schwanger werden“, weiß Prof. Dr. Bülent Tiras, Spezialist für Reproduktionsmedizin und Leiter des Acibadem Maslak IVF Center.

Jede künstliche Befruchtung sei eine Belastung für das Paar, jedoch sei das Durchhaltevermögen auch oft von Erfolg gekrönt.

Je nach Ursache der Unfruchtbarkeit kann der Behandlungsplan Medikamente, chirurgische Eingriffe oder Laborbefruchtungstechniken umfassen.

„Unser IVF-Zentrum in der Türkei verfügt über die neueste Technologie und wendet alle weltweit verfügbaren und effektiven IVF-Methoden an. Darüber hinaus werden hier einige neuartige Fruchtbarkeitsbehandlungen durchgeführt, die noch nicht sehr weit verbreitet sind“, erklärt Prof. Dr. Tiras, warum er viele deutsche Patientinnen behandelt.

Verjüngung der Eierstöcke mittels PRP-Behandlung

Auch bei gesunden Frauen nimmt die Fruchtbarkeit mit dem Alter ab. Dies gilt insbesondere nach dem 35. Lebensjahr und hängt mit der Fähigkeit der Eierstöcke zusammen, Eizellen in guter Qualität und Quantität zu produzieren.

„Eine Frau in ihren Dreißigern merkt möglicherweise nicht, dass ihre Eierstöcke an Funktion verlieren, weil ihre Menstruationszyklen normal weiterlaufen“, erklärt Tiras.

Ein neuartiges Verfahren zur Verjüngung der Eierstöcke soll laut dem Experten effektiv dagegen eingesetzt werden

„Das PRP-Verfahren eignet sich für Patientinnen mit geringer Eierstockreserve, vorzeitiger Menopause oder mehreren Fehlschlägen bei der Erzeugung gesunder Embryonen.“

Dabei wird der Patientin eine kleine Menge Blut aus der Vene entnommen und in einem speziellen Verfahren im Labor aufbereitet. Das gewonnene Serum enthält mehr als 800 Wachstumsfaktoren und Hormone, die die Zellentwicklung stimulieren. PRP-Verfahren werden seit langem in verschiedenen medizinischen Bereichen eingesetzt, um die Heilung und Vermehrung von Gewebe zu beschleunigen.

"Bei der Fruchtbarkeitsbehandlung versuchen wir die Anzahl der Eizellen und gleichzeitig deren Qualität zu erhöhen", sagt Prof. Tiras.

Das konzentrierte Serum wird noch am selben Tag in die Eierstöcke der Patientin injiziert und zeigt nach etwa zwei bis sechs Monaten Wirkung. In Abständen von vier bis sechs Monaten kann die Anwendung wiederholt werden.

"Wir haben bisher etwa 180 spontane Schwangerschaften und viele weitere Schwangerschaften mit der PRP-Behandlung erzielt", so der Acibadem-Experte.

Stammzellen erneuern Fruchtbarkeit

Stammzellen gelten als vielversprechende Behandlung vieler Krankheiten, da sie in der Lage sind, sich zu erneuern.

Unter den richtigen Bedingungen im menschlichen Körper oder im Labor können Stammzellen also entweder neue Stammzellen bilden oder sich in neue Arten von Zellen verwandeln.

In klinischen Studien hat man nun herausgefunden, dass Stammzellen auch die Eierstöcke wieder zum Leben erwecken und die Empfängnisfähigkeit wiederherstellen könnten.

"Es handelt sich um eine ganz neue Methode der künstlichen Befruchtung, an der aktuell auf der ganzen Welt geforscht wird", berichtet Tiras und erklärt: "Wir haben bei Patientinnen mit schwacher Eierstockreserve eine Stammzellenbehandlung aus dem Knochenmark durchgeführt. Dabei haben wir vor Kurzem die erste Schwangerschaft mit dieser Methode erzielt."

Plasmabehandlung bei männlicher Unfruchtbarkeit

Nahezu 40 Prozent aller Fälle von Unfruchtbarkeit betreffen Männer. Das bedeutet in der Regel, dass ihre Spermienzahl, oder deren Beweglichkeit, niedrig ist.

Anders als bei den Eizellen von Frauen wird die Spermienproduktion bei Männern in jedem Alter fortgesetzt.

Allerdings nimmt die Qualität aufgrund des Alters oder negativer Umwelt- und Lebensstilfaktoren ab.

Man unterscheidet dabei zwischen Patienten, bei denen Samenzellen im Sperma komplett fehlen und jenen, bei denen nach einer längeren Zentrifugation unter dem Mikroskop welche gefunden werden können. Ist ein Mann unfruchtbar, können verschiedene Reproduktionstechniken eingesetzt werden, allen voran eine chirurgische Entnahme von Samenzellen direkt aus den Hoden.

"Bei diesen Patienten können wir eine spezielle Behandlung anwenden, die sogenannte Plasmabehandlung", erklärt Prof. Tiras.

Ähnlich wie bei der PRP-Behandlung bei Frauen werden dem Patienten etwa 20 Milliliter Eigenblut entnommen und aufbereitet.

Das Serum wird anschließend in die Hoden verabreicht, um die Spermienproduktion zu aktivieren.

Drei Monate nach der Plasmabehandlung können dann die Samenzellen für die Befruchtung entnommen werden. Das Verfahren kann auch in Fällen helfen, bei denen die Chancen auf eine Schwangerschaft sehr gering sind. "Dies ist eine sehr neue Behandlung. Wir haben sie bisher bei fast 250 Patienten angewandt und erzielen Erfolgsquoten von etwa 40 Prozent", erklärt Prof. Dr. Tiras.

Über ACIBADEM
Acıbadem ist Marktführer im Gesundheitstourismus und empfängt mehr als 50.000 Patienten aus mehr als 100 Ländern in verschiedenen Bereichen wie Onkologie, Hirnchirurgie, Organtransplantation, Herz- und Gefäßchirurgie, sowie ästhetischer Chirurgie.

Als führende Marke im Gesundheitswesen in der Türkei bildet die Acibadem Healthcare Group mit der IHH Healthcare die zweitgrößte Krankenhauskette der Welt.

Acibadem bietet mit renommierten Ärzten und gastfreundlichem Gesundheitspersonal medizinische Versorgung höchsten Standarts in 22 Krankenhäusern und 18 Kliniken an.

Zusätzlich zu den 45 Informationsbüros, verteilt auf 24 Länder, eröffneten nun die Informationsbüros in Berlin und Düsseldorf, um die Acibadem Healthcare Group in Deutschland zu etablieren und Patienten die erstklassigen Gesundheitsdienstleisungen näherzubringen.

Weitere Informationen erhalten Sie auch direkt unter https://acibadem.com.de