Eiskalt erwischt – Sommergrippe trotz Hitze

„Erkältung kommt von kalt“?

Nicht im Sommer... denn nun kann es vorkommen, dass einen bei über 30 Grad eine fiese Erkältung erwischt. Denn meistens handelt es sich bei einer Sommergrippe nicht um eine echte Influenza wie im Winter, sondern um eine Infektion mit Enteroviren.

Auch die Dauer einer Sommergrippe ist kürzer als im Winter. Dennoch ist es lästig, bei schönstem Freibadwetter das Bett zu hüten.

Wo kommen die Viren im Sommer her?
Enteroviren vermehren sich, wie ihr Name schon vermuten lässt, im Darm. Sie werden über den Stuhl ausgeschieden und in den meisten Fällen in Form einer Schmierinfektion weitergegeben, daher sind vor allem Kinder betroffen. Im Vergleich dazu gehen Erreger im Winter oft den Weg einer Tröpfcheninfektion und werden über Niesen oder Husten übertragen. Doch auch die Enteroviren im Sommer können als Tröpfcheninfektion übertragen werden und zwar durch Klimaanlagen!

Obwohl wir im Sommer fitter sind und unser Immunsystem auf Hochtouren laufen sollte, wird es doch durch gewisse Faktoren geschwächt: Wetterwechsel zwischen trocken-heiß und feucht-kühl machen ihm genauso zu schaffen wie zu kalt eingestellte Klimaanlagen, zu lange Sonnenbäder oder zu viel Sport bei hohen Temperaturen. Dann haben die Viren auch im Sommer ein leichtes Spiel...

Sommer-Symptome
Die Inkubationszeit dauert länger als im Winter: Nach der Ansteckung kann es noch zwei bis vier Wochen dauern, bis die Sommergrippe ausbricht.

Auch wenn die Enteroviren über den Darm kommen, ähneln die Symptome einer Sommergrippe eher einer Erkältung: Dazu gehören Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Appetitlosigkeit und gelegentlich auch Atemwegsbeschwerden oder Fließschnupfen.

Doch auch Magen-Darm-Grippe-typische Symptome wie Durchfall oder Bauchschmerzen können Begleiter einer Sommergrippe sein. In beiden Fällen sind die Symptome meist nicht sehr stark und der milde Verlauf dauert nur wenige Tage.

Vorsicht geboten ist bei immungeschwächten Patienten oder Säuglingen, da hier Komplikationen wie Entzündungen der Hirnhaut oder der Herzklappen auftreten können.

Im Sommer das Bett hüten?
In den meisten Fällen verläuft eine Sommergrippe also ganz harmlos. Dennoch sollte man sich ausgiebig schonen, erst einmal Bettruhe einhalten und vor allem für genügend Flüssigkeitszufuhr sorgen. Hierfür eignen sich auch im Sommer warme Tees.

Was zudem hilft, sind gut befeuchtete Schleimhäute, damit sich der Infekt nicht auf die Atemwege ausbreitet. Zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit können Wasserschalen aufgestellt werden, direkt wird die Durchblutung der Nasenschleimhaut durch Nasenduschen angeregt.

Wer sich nicht mehr ganz so platt fühlt, dem tut ein bisschen Bewegung an der frischen Luft gut.

Nur allzu lange sollten sich Sommergrippe-Patienten nicht in der prallen Sonne aufhalten, denn das schwächt das Immunsystem zusätzlich.

Wer ein paar Tage auf kalte Nahrungsmittel wie Eis verzichtet und dafür lieber schonend zubereitetes Gemüse isst, dem wird es bestimmt schnell wieder besser gehen. Auch Vitamine in Form von frischen Beeren und Obst helfen dem Immunsystem schnell wieder auf die Sprünge.

Quelle:
medicalpress