90 Jahre Anonyme Alkoholiker

... und warum sie die nächsten 90 Jahre auch relevant sind!

Am 10.06.2025 feierten die Anonymen Alkoholiker ihr 90-jähriges Bestehen. 

Was 1935 in Akron, Ohio (USA) mit einem Gespräch zwischen zwei alkoholkranken Männern begann, hat sich zu einer weltweiten Bewegung entwickelt. Heute finden in über 180 Ländern täglich Tausende von AA-Meetings statt – getragen von dem Wunsch, nüchtern zu leben und anderen zur Genesung zu verhelfen.

Das Zwölf-Schritte-Programm hat in neun Jahrzehnten Millionen von Menschen Hoffnung, Orientierung und ein neues Leben ohne Alkohol ermöglicht. Auch in Deutschland ist AA seit vielen Jahren aktiv – mit rund 1.650 Meetings und einer wachsenden, vielfältigen Gemeinschaft.

Zum Jubiläum laden die Anonymen Alkoholiker dazu ein, innezuhalten, dankbar zurückzublicken – und zugleich zuversichtlich nach vorn zu schauen. Denn: AA ist nicht nur eine bewährte Antwort auf Alkoholabhängigkeit, sondern auch eine kraftvolle, zukunftsfähige Lebensweise. 

Warum das so ist, zeigt ein Blick auf die Grundprinzipien:

1. Alkoholabhängigkeit bleibt ein menschliches Thema.
Es gab schon immer Suchtkranke Menschen und wird es immer geben. Deshalb wird es auch in Zukunft den Bedarf für Gemeinschaften wie AA geben, die ihnen helfen mit Stress, Isoltion und seelischen Schmerzen umzugehen.

2. Gemeinschaft auf Augenhöhe.
Das Prinzip „Ein Alkoholiker hilft dem anderen“ schafft echte Verbindung durch Identifikation – jenseits von Therapieansätzen, digitalen Tools und klinischen Strukturen.

3. Orientierung und Sinnsuche.
AA bietet mehr als Abstinenz: Es eröffnet vielen einen Weg zu innerer Stabilität, Sinn und spirituellem Wachstum – in einer Welt, die oft nach Halt sucht.

4. Niederschwellig und zugänglich.
AA ist anonym, kostenlos und offen für alle. Die einzige Voraussetzung ist der Wunsch mit dem Trinken aufzuhören. Das senkt Hürden und ermöglicht Genesung ohne Voraussetzungen.

5. Unabhängig, global und generationenübergreifend.
Als weltweite Bewegung ohne politische, religiöse oder wirtschaftliche Bindung bleibt AA frei, authentisch und relevant – auch für kommende Generationen. Vorort oder über Onlineformate  die Möglichkeiten sind vielfältig.

6.  Freiheit durch Struktur
Die Zwölf Schritte geben Halt, ohne starr zu sein. Jeder Mensch findet seinen eigenen Weg in der Gemeinschaft.

7. Digitale Offenheit.
Mit Online-Meetings, hybriden Gruppen und digitaler Literatur zeigt AA, dass es mit der Zeit geht – ohne seine Wurzeln zu verlieren.

Fazit:
AA ist mehr als ein Programm zur Überwindung der Suchterkrankung. Es ist ein Ort der Hoffnung, der Menschlichkeit und der Heilung. Und solange Menschen nach einem Ausweg suchen, wird es AA geben – heute, morgen und auch in 90 Jahren.

Quelle:
Anonyme Alkoholiker.de