Alles über Venen, Thrombosen, Besenreiser und Co.

... einfach schöne Beine

Die Temperaturen steigen wieder und nun zeigt sich frau gern in kurzen Hosen und luftigen Kleidchen.

Doch nicht jede genießt diese Zeit unbeschwert, denn sowohl ästhetisch als auch gesundheitlich haben viele Frauen Probleme mit den Beinen.

Said Al-Jundi, Leiter des Departments für vaskuläre und endovaskuläre Gefäßchirurgie des zum Klinikverbund St. Antonius und St. Josef gehörenden Petrus-Krankenhauses Wuppertal, gibt Antworten auf vier Fragen rund um das Thema gesunde Beine:

1. Was können Ursachen für geschwollene Beine sein?

„Langes Stehen oder Sitzen, aber auch Wärme können Ursache für geschwollene Beine sein. Die Venenpumpe funktioniert nicht richtig, da die Beine einseitig belastet werden. Dadurch sammelt sich Blut in den Beinvenen und Flüssigkeit im Gewebe.

Betroffene sollten versuchen, die Beine zu entlasten und zu kühlen oder Bewegung in ihren Alltag zu integrieren, um die sogenannte Muskel-Venen-Pumpe in den Beinen anzuregen. Sie ist dafür zuständig, dass sich die Venenklappen bei Druckeinwirkung schließen und das venöse Blut nicht zurück in den Muskel fließt.

Strömt das Blut in Richtung Herz, öffnen sich die Venenklappen und ermöglichen den ungestörten Blutfluss zurück zum Herzen.

Wenn jedoch nur ein Bein geschwollen ist oder sich die Haut verändert, kann es sich um ernsthafte Erkrankungen, wie ein Lipödem, handeln. In diesem Fall sollte ein Experte zurate gezogen werden.“

2. Was ist ein Lipödem?

„Bei Patienten, die zwar einen zierlichen Körperbau, aber sehr kräftige Beine haben, oder wenn dauerhaft nur ein Bein geschwollen ist, kann es sich um ein Lipödem handeln. Frauen sind vermehrt davon betroffen.

Experten verstehen unter einem Lipödem eine Fettverteilungsstörung, die mit Wassereinlagerungen einhergeht. Das bedeutet, dass Betroffene auch mit einer Diät oder Sport nichts ändern können.

Darüber hinaus leiden sie häufig unter Spannungs- und Druckschmerzen, sodass die Erkrankung nicht nur psychisch belastet, sondern auch physisch.

Eine Linderung der Symptome können Lymphdrainagen und Kompressionsstrümpfe bringen.

Für eine dauerhafte Reduktion des Fettgewebes stellt die wasserstrahlassistierte Liposuktion, kurz WAL, momentan die einzige Möglichkeit dar. Hier löst ein Plastischer Chirurg das Fettgewebe mithilfe eines Wasserstrahls vom restlichen Gewebe und saugt es gleichzeitig ab.“

3. Wie entstehen Krampfadern?

„Krampfadern entstehen, wenn das Blut sich zu lange in den Venen staut. Sie erweitern sich, scheinen blau bis violett durch die Haut und können in den Beinen oder auch im Beckenbereich auftreten. Häufig kommen auch Schwellungen und Spannungsschmerz dazu.

Krampfadern können zu hartnäckigen Geschwüren oder Thrombosen führen. Daher sollten Betroffene dringend einen Experten konsultieren, um etwaige Risiken abzuschätzen.“

4. Sind Besenreiser gefährlich?

„Sowohl Krampfadern als auch Besenreiser entstehen, wenn das Bindegewebe, das die Venen umgibt, erschlafft. Die Muskulatur und das Gewebe stützen die Venen also nicht mehr, sodass sich die Gefäße weiten und die Venenklappen nicht richtig schließen.

Statt direkt zurück zum Herzen zu fließen, versackt das Blut in den Beinen.

Frauen leiden häufiger an Besenreisern, da sie ein schwächeres Bindegewebe haben als Männer.

Besenreiser entsprechen einer leichteren Form der Krampfadern und stellen eher ein rein ästhetisches Problem dar.

Sie können aber ein Hinweis auf eine generelle Venenschwäche sein, vor allem wenn zusätzliche Symptome wie geschwollene Beine hinzukommen.“
 
Weitere Informationen unter www.petrus-krankenhaus-wuppertal.de