Risiko für Blutvergiftungen: zwei Wirkstoffkombinationen im Vergleich

COPD-Patienten erhielten entweder eine Kombination aus Budesonid (Kortikosteroid) und Formoterol (LABA) oder eine Kombination aus Fluticason (Kortikosteroid) und Salmeterol (LABA)

Bei der Behandlung von COPD werden häufig verschiedene Wirkstoffe miteinander kombiniert, wie z. B. Kortikosteroide und langwirksame Beta-2-Agonisten. Fluticason/Salmeterol und Budesonid/Formoterol sind zwei solcher Kombinationen.

Wissenschaftler stellten in der vorliegenden Studie fest, dass, wenn es um das Risiko für Blutvergiftungen geht, die Kombination aus Budesonid und Formoterol die Nase vorn hatte.

Um Krankheitsschübe der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) zu reduzieren, wird häufig eine Kombination aus inhalativen Kortikosteroiden und langwirksamen bronchienerweiternden Wirkstoffen – wie die langwirksamen Beta-2-Agonisten (kurz LABA) – eingesetzt. Inhalative Kortikosteroide bringen jedoch auch einige Nebenwirkungen mit sich.

So erhöhen sie zum Beispiel das Risiko für Lungenentzündungen, die wiederrum zu Blutvergiftungen (Sepsis) führen können.

Da es Unterschiede zwischen verschiedenen Kortikosteroiden gibt, verglichen Wissenschaftler aus Taiwan zwei verschiedene Wirkstoffkombinationen im Hinblick auf das Sepsis-Risiko miteinander.

Wissenschaftler verglichen zwei Wirkstoffkombinationen im Hinblick auf das Risiko für Blutvergiftungen

Die Wissenschaftler nutzten für ihre Studie die Daten von 17111 COPD-Patienten, denen zwischen 2004 und 2011 eine Kombination aus einem Kortikosteroid und eine langwirksamen Beta-2-Agonisten verschrieben wurde.

6844 Patienten erhielten eine Kombination aus Budesonid (Kortikosteroid) und Formoterol (LABA), während 10267 Patienten eine Kombination aus Fluticason (Kortikosteroid) und Salmeterol (LABA) verschrieben wurde.

Die Wissenschaftler untersuchten unter anderem, wie häufig es in den beiden Behandlungsgruppen zu Blutvergiftungen (Sepsis) kam.

Budesonid/Formoterol schnitt besser ab als Fluticason/Salmeterol

Die Auswertung der Patienten-Daten ergab, dass die Kombination aus Fluticason und Salmeterol mit einem größeren Risiko für Sepsis einherging als die Kombination aus Budesonid und Formoterol.

Während von 100 Patienten, die Fluticason und Salmeterol bekamen, 5,74 Patienten pro Jahr eine Blutvergiftung erlitten, war dies bei Patienten, die Budesonid und Formoterol erhielten, bei 4,99 Patienten der Fall.

Berechnungen zufolge war das Risiko für Sepsis bei Fluticason und Salmeterol somit 1,15-mal so groß wie bei Budesonid und Formoterol.

Außerdem war Fluticasone/Salmeterol im Vergleich zu Budesonid/Formoterol unter anderem mit einem erhöhten Risiko für Hautinfektionen verbunden.

In Bezug auf das Risiko für Sepsis schnitt die Kombination aus Budesonid und Formoterol besser ab als die Kombination aus Fluticason und Salmeterol. Im Vergleich zu COPD-Patienten, die Fluticason/Salmeterol bekamen, waren COPD-Patienten, die Budesonid/Formoterol bekamen, nämlich seltener von einer Sepsis betroffen.

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Original Titel:
Risk of sepsis among patients with COPD treated with fixed combinations of inhaled corticosteroids and long-acting Beta2 agonists

Autor:
Wang CY, Lin YS, Wang YH, Lai CC, Wang HC, Chen L, Yu CJ; Taiwan Clinical Trial Consortium for Respiratory Diseases (TCORE). Risk of sepsis among patients with COPD treated with fixed combinations of inhaled corticosteroids and long-acting Beta2 agonists. Aging (Albany NY). 2019 Sep 10;11(17):6863-6871. doi: 10.18632/aging.102217. Epub 2019 Sep 10.