Rücken in Flammen

Entzündungen erkennen und erfolgreich entgegenwirken

Wenn der Rücken schmerzt, denken die meisten Betroffenen an Bandscheibenvorfälle oder eingeengte Nerven.

Doch in einigen Fällen liegen den Beschwerden Entzündungen zugrunde.

„Ursachen hierfür stellen überwiegend rheumatische Erkrankungen wie Morbus Bechterew und verschleißbedingte Veränderungen dar“, weiß Dr. Reinhard Schneiderhan, Orthopäde und Wirbelsäulenspezialist aus München. „Aber auch anhaltende Belastungen oder Infektionen rufen entzündliche Prozesse hervor.“

Meist lindern schmerz- und entzündungshemmende Medikamente in Kombination mit weiteren, auf die Ursache abgestimmten Maßnahmen die Beschwerden.

Rheuma im Rücken
Rheumatische Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis oder Morbus Bechterew greifen die kleinen Wirbelgelenke in unserem Rückgrat an.

„Hierbei handelt es sich um eine Störung des Immunsystems, das sich gegen eigentlich harmlose körperliche Strukturen richtet und dadurch Entzündungen hervorruft“, erklärt Dr. Schneiderhan.

Mit der Zeit verändern sich die Gelenke durch die Erkrankung und versteifen im schlimmsten Fall.

Während Morbus Bechterew vor allem Männer betrifft und oft am Iliosakralgelenk im Bereich des Beckens auftritt, lässt sich rheumatoide Arthritis meist an der Halswirbelsäule beobachten.

Um Schmerzen und Entzündungen zu lindern, erfolgt eine fachübergreifende Therapie:
Rheumatologen leiten eine medikamentöse Behandlung ein, physiotherapeutische Maßnahmen helfen, betroffene Gelenke beweglich zu halten, und Orthopäden setzen direkt an der Wirbelsäule an.

„Mithilfe von Injektionen geben wir lokale Betäubungsmittel sowie entzündungshemmende Medikamente direkt an die betroffenen Nerven“, erläutert der Experte. „Damit unterbrechen wir die Schmerzweiterleitung.“

Verschafft diese Behandlung keine dauerhafte Linderung, kommen gegebenenfalls weitere, minimalinvasive Maßnahmen wie die Hitzesonde zum Einsatz.

Hierbei veröden Mediziner mit einer feinen Sonde, deren Spitze sie auf 80 Grad Celsius erhitzen, gezielt die verursachenden Schmerzfasern.

Reizende Auslöser
Wenn beim Sitzen stechende Schmerzen im Gesäß auftreten, ist häufig das Steißbein verantwortlich.

Neben Stürzen, die zu Prellungen oder auch Frakturen führen können, oder Bandscheibenvorfällen, die ins untere Ende der Wirbelsäule ausstrahlen, verursacht oft eine Entzündung der Knochenhaut Beschwerden.

So reizt beispielsweise langes Sitzen das Steißbein.
Lindernd wirken in der Regel Schmerztabletten oder die gezielte Injektion von Medikamenten. Bei akuten Beschwerden wirkt ein ringförmiges, hinten offenes Sitzkissen entlastend. Darüber hinaus können auch am Ischiasnerv Entzündungen auftreten.

Als Ursachen hierfür kommen auch Infektionen infrage.
So führen etwa Gürtelrose-Viren zu einer Reizung der Nervenwurzel, die Schmerzen an der Rückseite der Oberschenkel hervorruft. In manchen Fällen gelten auch Borreliose-Bakterien als Auslöser. Bei beiden Infektionsarten erfolgt gewöhnlich eine medikamentöse Therapie, welche die Erreger bekämpft.

„Betroffene sollten auf jeden Fall die Ursache für ihre Beschwerden durch den Arzt abklären lassen“, betont Dr. Schneiderhan abschließend. „Anderenfalls besteht das Risiko, dass sich bei ausbleibender Behandlung chronische Schmerzen entwickeln.“

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