CED: Wirksamkeit einer kombinierten enteralen Ernährungstherapie
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) begünstigen Mangelernährung
Eine aktuelle Metaanalyse konnte zeigen, dass bei Menschen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen eine enterale Ernährung zusätzlich zur medikamentösen Standardtherapie zu einer verbesserten klinischen Reaktion, im Vergleich zur alleinigen Gabe von Medikamenten, führte. Der Ernährungszustand (Hämoglobin, Albumin und Body-Mass-Index) war in der Gruppe der Kombi-Therapie signifikant höher als in der Kontrollgruppe.
Bei Menschen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) besteht ein hohes Risiko für Mangelernährung und Nährstoffmangel. Dies kann sich durch Untergewicht, verringerte Muskelmasse, Mikronährstoffmangel, Anämie, geringe Knochendichte und Osteoporose äußern.
Mangelernährung kann bei Menschen mit CED die Prognose beeinträchtigen und die Lebensqualität verschlechtern.
Die Wirksamkeit einer unterstützenden Ernährungstherapie bei CED wird als entscheidend für die derzeitige Behandlung von Menschen mit einer CED angesehen. Bei der enteralen Ernährung (EN) werden zusätzlich Nährstoffe über den Magen-Darm-Trakt zugeführt.
Mangelernährt bei CED: Medikamentöse Therapie allein oder mit enteraler Ernährung?
Eine chinesische Studie hat nun die Wirksamkeit konventioneller Medikamente plus EN mit einer ausschließlich medikamentösen Therapie bei der Behandlung von entzündlichen Darmerkrankungen verglichen.
Hierzu wurden die Datenbanken Pubmed, Embase, Web of Science, Cochrane Library, Clinical Trial, CNKI, Chinese Biomedical Literature, VIP und Wanfang nach randomisierten, kontrollierten Studien und Kohortenstudien durchsucht. Die Metaanalyse wurde mit der Software RevMan5.3 durchgeführt.
Metaanalyse von 33 Studien mit 2 466 Teilnehmern
Insgesamt 33 Studien mit 2 466 CED-Patienten wurden in die Analyse einbezogen. Insgesamt umfasste dies 1 248 Patienten in der Interventionsgruppe (konventionelle Medikamente kombiniert mit EN) und 1 218 Patienten in der Kontrollgruppe (konventionelle Medikamente).
Die Metaanalyse zeigte, dass das klinische Ansprechen auf konventionelle Medikamente mit EN für CED höher war als in der konventionellen Medikamentengruppe ohne enterale Ernährung (Risk Ratio, RR: 1,25; 95 % Konfidenzintervall, KI: 1,17 – 1,34; Z = 6,37; p < 0,00001).
Die Häufigkeit der gesamten Nebenwirkungen war in beiden Gruppen ähnlich (RR: 0,98; 95 % KI: 0,64 – 1,48; Z = 0,11; p = 0,91). Marker für den Ernährungszustand (Hämoglobin, Albumin und Body-Mass-Index) waren in der kombinierten Behandlungsgruppe signifikant höher als in der Kontrollgruppe.
Bessere Ergebnisse mit Medikamenten plus enteraler Ernährung
Bei Menschen mit CED (einschließlich Colitis ulcerosa und Morbus Crohn) war somit die Kombination aus konventionellen Medikamenten und enteraler Ernährung wirksamer als die konventionelle, medikamentöse Behandlung alleine. Hämoglobin, Albumin und Body-Mass-Index waren signifikant höher als bei der alleinigen medikamentösen Behandlung.
Unterschiede in Nebenwirkungen zwischen den Gruppen waren nicht signifikant. Laut der Studienautoren muss die Wirksamkeit der Kombinationstherapie noch in weiteren Studien überprüft werden.
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Original Titel:
Meta-analysis of the effectiveness of combined enteral nutrition therapy for inflammatory bowel disease
Autor:
Wu Y, Jiang Z, Su Ri GG, Wang L, Tian F, Liu L. Meta-analysis of the effectiveness of combined enteral nutrition therapy for inflammatory bowel disease. Medicine (Baltimore). 2024 Dec 6;103(49):e40499. doi: 10.1097/MD.0000000000040499. PMID: 39654254; PMCID: PMC11630964.