Curcumin aus Kurkuma: vergleichende Übersichtsstudie zeigt Nutzen fürs Denken bei älteren Menschen, nicht aber bei Alzheimerpatienten

Curcumin ist ein natürlicher Bestandteil von Kurkuma mit vielseitigen Effekten.

Ob es aber auch die Denkleistung fördern kann, ermittelte eine neue Übersichtsstudie. Demnach waren die Effekte vor allem bei älteren Menschen durchaus positiv, bei Menschen mit der Alzheimerkrankheit waren die Ergebnisse dagegen nicht überzeugend.

Offene Fragen rund um die Alzheimerkrankheit und Curcumin müssen nun in weiteren Studien geklärt werden.

Curcumin ist ein natürlicher Bestandteil von Kurkuma und vielseitig nutzbar. Die Substanz gilt als günstig zur Prävention oder Linderung verschiedener Erkrankungsprozesse wie beispielsweise dem altersbedingten Abbau der Denkleistung. Weiter wird die Behandlung mit Curcumin oft bei der Demenz und affektiven Störungen wie beispielsweise Depressionen diskutiert.

Klinische Studien und vorklinische Forschung fanden allerdings ein eher unklares Bild: kann Curcumin auf die Denkleistung bei allen Arten von Menschen wirken?

Schließlich sind die Probleme je nach Grunderkrankung oder gar bei gesunden, älteren Menschen ganz unterschiedliche – entsprechend könnten Effekte bei manchen Patientengruppen einleuchten, während sie bei anderen Personen wiederum eher nicht zu erwarten sind.

Wundermittel Curcumin: was bringt es konkret der Denkleistung?

Ziel dieser neuen Übersichtsarbeit (Review) und Meta-Analyse war es, die Wirksamkeit von Curcumin auf die Denkleistung in verschiedenen Menschengruppen zu analysieren.

Die Forscher durchsuchten dazu mehrere medizinwissenschaftliche Datenbanken wie PubMed, Embase, Web of Science, ClinicalTrials.gov, Cochrane Library und Chinese National Knowledge.

Daraus ermittelten sie randomisierte, kontrollierte Studien mit Curcumin, in denen der Effekt auf die Denkleistung von Curcumin im Vergleich zu einer anderen Substanz getestet wurde.

Studienübersicht und vergleichende Analyse

Die Wissenschaftler konnten sechs klinische Studien mit insgesamt 289 Teilnehmern ermitteln. Bei älteren Erwachsenen zeigte sich in der vergleichenden Analyse ein messbarer Vorteil durch die Einnahme von Curcumin. Hierbei verbesserte sich im Vergleich zur Kontrollsubstanz die Denkleistung und auch Depressionen wurden gelindert.

Bei Patienten mit der Alzheimerkrankheit sah das Ganze allerdings etwas anders aus: hier schien sich die Denkleistung mit Curcumin im Vergleich zur Placebo-Behandlung sogar zu verschlechtern.

Die Bandbreite der Ergebnisse in den verschiedenen Studien ließ zwar Zweifel offen, eine klare Empfehlung kann aber bisher wohl nicht für die Einnahme von Curcumin bei der Alzheimerkrankheit gegeben werden. Unerwünschte Effekte oder Nebenwirkungen wurden aber ähnlich oft wie mit dem Placebo gesehen.

Vorteilhaft für das Denken älterer Menschen, eventuell aber nicht bei der Alzheimerkrankheit

Curcumin scheint also durchaus vorteilhafte Effekte auf die Denkleistung zu haben, allerdings vor allem bei älteren Menschen, die nicht an der Alzheimerkrankheit leiden. Die Substanz ist sicher und verträglich. Weitere gut durchgeführte Studien mit größeren Teilnehmergruppen und eventuell anderen Formen der Curcuminaufnahme für eine bessere Bioverfügbarkeit sind nun nötig, um offene Fragen rund um die Alzheimerkrankheit und Curcumin zu klären.

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Original Titel:
Curcumin intervention for cognitive function in different types of people: A systematic review and meta-analysis

Autor:
Zhu L-N, Mei X, Zhang Z-G, Xie Y, Lang F. Curcumin intervention for cognitive function in different types of people: A systematic review and meta-analysis. Phyther Res. 2019;33(3):524-533. doi:10.1002/ptr.6257