Sicher reisen mit der Bahn

Verhaltenstipps rund um Bahnhof, Züge und Gleise

Als Reisender kann man im Bahnhofsbereich oder in Zügen mit den verschiedensten Situationen konfrontiert werden - nicht alle sind immer angenehm. Die folgenden Tipps sollen Ihnen helfen, sich in schwierigen Situationen richtig zu verhalten.

Der Bahnhofsbereich ist Teil des öffentlichen Raums - Menschen aus allen Altersstufen und gesellschaftlichen Schichten treffen hier aufeinander. Der Manager im Anzug auf dem Weg zum Meeting ist hier genauso vertreten wie das Kind auf dem Weg zur Schule; der Fußballfan zum nächsten Match seines Lieblingsvereins oder die Hausfrau auf dem Weg zum Einkaufen.

Sie alle können im Bahnhofsbereich oder in Zügen mit problematischen Situationen konfrontiert werden. Hier finden Sie die wichtigsten Verhaltenstipps:

Jemand wird am Bahnhof oder im Zug bedroht, belästigt oder angegriffen

Hier ist die Mithilfe von uns allen gefragt. Dabei geht es nicht darum, den Helden zu spielen, sondern darum, Zivilcourage zu zeigen und deutlich zu machen, dass Gewalt von der Gesellschaft abgelehnt wird.

Deshalb:

  • Sehen Sie nicht schweigend zu, wenn andere bedroht oder belästigt werden, sondern bieten Sie dem Opfer Ihre Hilfe an.
  • Sprechen Sie Umstehende direkt an und bitten Sie diese, ebenfalls zu helfen.
  • Provozieren Sie den oder die Täter nicht und lassen Sie sich von diesen nicht provozieren.
  • Halten Sie räumliche Distanz zum Täter.
  • Wenden Sie sich an das Sicherheitspersonal der DB oder direkt an die Bundespolizei im Bahnhof.
  • Rufen Sie ggf. über Handy die Polizei und/oder rufen Sie Hilfe über die Notrufsäulen an Bahnsteigen.
  • Prägen Sie sich Tätermerkmale gut ein und stellen Sie sich der Polizei wenn nötig als Zeuge zur Verfügung.
  •  Kümmern Sie sich um verletzte Opfer und leisten Sie ggf. Erste Hilfe. Informieren Sie wenn nötig den Rettungsdienst.

Konfrontation mit problematischen Gruppen (Fußballfans etc.)
Grölende und aggressive Fans können in Zügen und auf Bahnhöfen für viel Unruhe sorgen. Gerät man als Reisender zwischen die Fronten, kann das unangenehm werden. Daher:

  • Verschaffen Sie sich ein Bild über die Lage und halten Sie sich von größeren Gruppen fern, wenn sie sich unwohl fühlen.
  • Bleiben Sie ruhig und reagieren Sie gelassen auf mögliche Provokationen.
  • Wenden Sie sich an die Bundespolizei, wenn Sie sich bedroht fühlen.

Vandalismus:
Durch Graffitis und "Scratching", also das Zerkratzen von Scheiben, entstehen Schäden in Millionenhöhe. Allein die Deutsche Bahn gibt jedes Jahr rund 50 Millionen Euro für die Beseitigung dieser Schäden aus. Wenn Sie beobachten, dass Personen Sachbeschädigungen begehen, dann:

  • erstatten Sie unverzüglich Anzeige bei der Polizei.
  • prägen Sie sich Tätermerkmale gut ein und machen Sie genaue Angaben zu Tatzeit, Tatort oder genutzten Fahrzeugen.
  • provozieren Sie die Täter nicht.
  • geben Sie Bahnpersonal Bescheid, damit diese dafür sorgen können, dass etwa Graffitis schnellstmöglich entfernt werden können. Eine rasche Beseitigung nimmt den Tätern häufig die Lust am Weitermachen

Zurückgelassene Gepäckstücke:
Herrenloses Gepäck an Bahnhöfen oder in Zügen kann Sprengstoff enthalten. Daher gilt:

  • Fassen Sie das fragliche Gepäckstück nicht an.
  • Informieren Sie umgehend Bahnmitarbeiter oder die Bundespolizei.

Aufhalten am Bahnsteig:
Auf Bahnsteigen kann es gerade zu Schulbeginn oder -schluss unübersichtlich und eng werden. Beachten Sie daher folgendes:

  • Halten Sie immer genügend Abstand zur Bahnsteigkante. Halten Sie sich immer hinter der in den Boden eingelassenen weißen Linie auf.
  • Klären Sie Kinder über mögliche Gefahren auf: Schubsereien und Rangeleien am Bahnsteig oder das Balancieren auf Gleisen sind lebensgefährlich!
  • Überqueren Sie (Straßenbahn-) Schienen niemals an dafür nicht vorgesehenen Stellen.

Züge nähern sich fast lautlos, dazu kommt der lange Bremsweg - bei einem Güterzug mit einer Geschwindigkeit von 100 km/h ein Kilometer. Der Sog eines vorbeifahrenden Zuges kann außerdem Personen unter den Zug ziehen. Die Oberleitungen führen zudem Starkstrom mit einer Spannung von 15.000 Volt. Schon das Berühren von Gegenständen, die Kontakt zur Oberleitung haben, oder das bloße Aufhalten in der Nähe der Leitungen, kann zu lebensgefährlichen Verletzungen oder zum Tod führen.

Daher gilt:

  • Überschreiten Sie niemals unbefugt Bahngleise oder halten sich im Gleisbereich auf.
  • Bahngleise sind kein Kinderspielplatz! Klären Sie Ihre Kinder über die möglichen Gefahren auf.

Aufhalten an Bahnübergängen:
Vor Bahnübergängen weisen Verkehrszeichen auf den Vorrang von Schienenfahrzeugen hin. So gibt es das Zeichen "unbeschrankter Bahnübergang" (Ein schwarzer Zug in einem rot umrandeten Dreieck), "Bahnübergang mit Schranken oder Halbschranken" (Ein Zaun in einem rot umrandeten Dreieck), weiß-rote Balken sowie das Andreaskreuz. Dieses signalisiert unmittelbar vor jedem Bahnübergang, dass der Schienenverkehr Vorrang hat. Achten Sie daher auf folgendes:

  • Nähern Sie sich Bahnübergängen bremsbereit und mit mäßiger Geschwindigkeit.
  • Halten Sie bei gelbem oder rotem Licht immer an - versuchen Sie nicht, noch "eben schnell" die Gleise zu überqueren.
  • Achten Sie auf Pfeifsignale - diese bedeuten, dass sich ein Zug nähert.
  • Umfahren Sie niemals eine geschlossene (Halb-) Schranke.

Wir wünschen Ihnen allzeit eine gute Reise

Quelle:
Polizei Dein Partner - http://www.polizei-dein-partner.de