Sommer, Sonne, Autobahnmaut
Die Urlaubssaison beginnt und viele Reisende fahren mit dem Auto. Wer schon auf französischen Autobahnen unterwegs war, weiß, welche besonderen Fähigkeiten man an der Mautstation unter Beweis stellen muss.
Beim Ziehen des Tickets nicht zu nahe an den Betonrand fahren, aber nicht so weit entfernt, dass man nicht mehr mit dem Finger an den Knopf kommt.
Beim Bezahlen wird panisch auf dem Armaturenbrett und im Handschuhfach nach dem Ticket gesucht, während man sich gleichzeitig in die hoffentlich kürzeste Schlange einreiht.
Gerade wird das französische Mautsystem umfangreich modernisiert. Daher geben wir Tipps, um entspannt in den Urlaub zu starten.
In Frankreich gibt es immer mehr Mautstrecken ohne Schranken. Wer nicht ans Bezahlen denkt, muss mit Strafgebühren rechnen! (Bild: KI-generiert)
Adieu, ihr Schranken! Die Free-Flow-Maut kommt
Die sogenannte „Free-Flow-Maut“ wird schon seit ein paar Jahren getestet und wurde letztes Jahr auf der vielbefahrenen Strecke zwischen Paris und der Normandie (A13 und A14) eingeführt.
Die Nutzung ist unkompliziert.
Man fährt unter einer Mautbrücke hindurch, die das Kennzeichen und die Fahrzeugkategorie mit Kameras erfasst. Die zurückgelegte Distanz wird automatisch berechnet.
Beim Bezahlen kann es allerdings kniffelig werden.
Mit automatisierten Zahlungsmethoden, wie einer Mautbox an der Windschutzscheibe oder einer online hinterlegten Kreditkartennummer, erledigt sich das Ganze von selbst.
Wer das nicht hat, muss am Automaten entlang der Autobahn oder über die Internetseite des Autobahnbetreibers bezahlen. Und zwar innerhalb von 72 Stunden nach der Autobahnfahrt. Andernfalls können Strafgebühren hinzukommen.
Das Juristenteam des ZEV rät: Registrieren Sie vorab Ihr Fahrzeugkennzeichen bei den Autobahnbetreibern. Denn dann erhalten Sie eine Benachrichtigung, sobald Sie eine Free-Flow-Strecke nutzen.
„Wo ist denn mein Ticket geblieben?“
Auf anderen Autobahnstrecken wiederum kann es zu weiteren Überraschungen kommen. An der Schranke mit der Aufschrift „Péage“ gerät man in Panik, weil man das Ticket nicht findet.
Doch dieses hat man nie bekommen. Diese Variante kombiniert klassische Maut und Free-Flow-System und ist vor allem im Departement Isère verbreitet.
Die Fahrzeuge werden beim Auffahren automatisch erfasst, gezahlt wird aber weiterhin an einer Schranke. Dort wird der fällige Betrag angezeigt. Die Zahlungsmethoden sind die gleichen wie bei den klassischen Mautstellen.
Mautbox – zeitsparend, aber nicht günstiger
Wer eine Mautbox an der Windschutzscheibe hat, kann in Frankreich per „télépéage“, also „Fern-Maut“ zahlen. Mit der kleinen Box zur elektronischen Mauterfassung kann man mit bis zu 30 km/h durch die Mautstellen fahren. Das spart Zeit und schont die Nerven.
Zwar wird der Preis für die Autobahnnutzung dadurch nicht günstiger, aber die Zahlungsabwicklung deutlich einfacher. Hinzu kommen die Abo-Gebühren für die Box.
Die Empfehlung des ZEV-Juristenteams lautet: Lesen Sie unbedingt das Kleingedruckte in den Verträgen. Es gibt Abonnements, bei denen nur für die Monate, in denen die Mautbox tatsächlich genutzt wird, eine Gebühr anfällt. Manche Unternehmen erheben allerdings eine Gebühr für Nichtnutzung, wenn sie mehrere Monate ungenutzt bleibt.
Wer gern mehr erfahren möchte, findet alle Infos zur französischen Autobahnmaut direkt unter https://www.cec-zev.eu/de/themen/auto/autobahnmaut-in-frankreich/