Botox gegen Hand- und Fußschweiß

In einem Experteninterview gibt Dr. Murat Dağdelen, Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie und Gründer und Ärztlicher Direktor von DiaMonD Aesthetics Antworten auf die wichtigsten Fragen

Vermehrte Schweißausschüttung an Händen und Füßen – Wie hoch ist der Leidensdruck für Betroffene?

Dr. Dağdelen: „Die übermäßige Schweißproduktion (Hyperhidrosis) ist grundsätzlich ein Leiden, das man nicht unterschätzen sollte. Dies wird von Betroffenen nicht nur als besonders störend empfunden, wenn es sich um Achselschweiß handelt, sondern auch bei verstärkter Schweißausschüttung an Händen und Füßen.

Stellen Sie sich vor, es ist Ihnen jedes Mal unangenehm, jemandem die Hand zu geben. In solchen Momenten ist es kaum möglich, die krankhafte Schweißproduktion zu verbergen. Auch Füße können unangenehm riechen und vor allem triefend nass werden – die Folge: Feuchtes Schuhwerk oder auch eine erhöhte Infektionsgefahr wie z.B. Fußpilz.“

Welche Behandlungsmöglichkeit gibt es bei schwitzigen Händen und/oder Füßen? Was empfehlen Sie?

Dr. Dağdelen: Durch die Verabreichung von Botulinumtoxin lässt sich übermäßiges Schwitzen stoppen bzw. stark bremsen. Botox ist ein Neuromodulator, welches – unter die Haut gespritzt – die Funktion der Nervenenden blockiert, die den Befehl der Schweißproduktion an die Drüsen weitergeben.

Vor allem an Händen und Füßen ist diese Behandlung die effektivste. Es gibt auch aluminiumhaltige Deodorants für die Füße, die die Schweißproduktion ebenfalls hemmen können; bei einer stark ausgeprägten Hyperhidrosis stoßen diese Mittel jedoch an ihre Grenzen.“

Wie läuft eine Behandlung mit Botox ab? Was für Schmerzen kommen auf den Patienten zu?

Dr. Dağdelen: „Auf die Handinnenflächen bzw. Fußsohlen wird zunächst eine lokal betäubende Salbe aufgetragen. Nach kurzer Einwirkzeit wird der Wirkstoff dann ambulant an mehreren Stellen injiziert.

Der reine Eingriff dauert lediglich etwa 30 Minuten.

Da sowohl die Hände als auch Fußsohlen von extrem vielen empfindlichen Nervenbahnen durchzogen sind, ist die Behandlung trotz Lokalanästhesie nicht ganz schmerzfrei.

Ist man anschließend sofort gesellschaftsfähig? Tritt das Ergebnis sofort ein?

Dr. Dağdelen: „Ja, eine lange Genesungszeit ist in der Regel nicht notwendig und die Patienten sind direkt wieder gesellschaftsfähig.

In manchen Fällen treten leichte Rötungen an den Einstichstellen auf, die aber rasch wieder nachlassen. Das Botox beginnt nach zwei bis vier Tagen zu wirken und benötigt bis zur vollen Entfaltung circa eine Woche.

Dann lässt das übermäßige Schwitzen an Händen und Füßen merklich nach.“

Ist das Ergebnis von Dauer und wie steht es um die Kosten?
Dr. Dağdelen: „Die Wirkung von Botox ist nicht von Dauer. Je nach Dosierung hält der Erfolg der Therapie etwa sechs bis neun Monate an. Danach muss sie wiederholt werden. Die Kosten variieren je nach behandeltem Areal und beginnen bei circa 800-1.000 Euro für beide Hände bzw. beide Füßen.“

Wird die Schweißproduktion auch im Stirn-/Gesichtsbereich gehemmt, wenn man sich Botox spritzen lässt?
Dr. Dağdelen: „Tatsächlich liegt bei einer Botox-Unterspritzung im Gesicht der gleiche Effekt vor. Botulinumtoxin glättet nicht nur die Fältchen, sondern hemmt auch die Schweißproduktion an den entsprechenden Stellen.

Das Nervengift hat einen leicht ‚austrocknenden‘ Effekt auf die Gesichtshaut. Natürlich muss auch in diesen Arealen nach etwa sechs Monaten aufgefrischt werden.“

Wer gern mehr erfahren möchte, schaut bitte direkt unter DiaMonD Aesthetics - https://www.diamond-aesthetics.de