Nie wieder Tränensäcke!

Hausmittel und Behandlungsmethoden bei müdem Blick

Ob nach einer schlaflosen Nacht, durch zu viel Stress oder aufgrund des voranschreitenden Alters: Die Ursachen für die Entstehung von Tränensäcken sind vielfältig.

Während sie bei einigen Menschen im Laufe des Tages wieder verschwinden, bleiben sie bei anderen permanent bestehen.

Je ausgeprägter die Tränensäcke, desto müder und älter wirkt oftmals der Gesichtsausdruck.

„Genau genommen haben die Schwellungen unter dem Auge allerdings überhaupt nichts mir Tränen zu tun. Was wir umgangssprachlich Tränensäcke nennen, ist oftmals eine Kombination aus hervorstehendem Fettgewebe und einer Hauterschlaffung der Unterlider“, erklärt Dr. med. Joachim Graf von Finckenstein, plastischer und ästhetischer Chirurg und Leiter der Praxisklinik in den Seearkaden Starnberg.

Kühlen und cremen

Tränensäcke lassen sich oftmals schon durch einen gesunden Lebensstil eindämmen. Dazu gehört beispielsweise genügend Schlaf und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr von etwa zwei Litern Wasser am Tag, um den Lymphfluss anzuregen. Auch der Verzicht auf Alkohol und Rauchen sorgt langfristig für einen wacheren und jüngeren Blick.

Pausen tun den Augen ebenfalls gut: Wer den ganzen Tag auf Bildschirme von PC und Handy schaut, sollte seinen Augen zwischendurch bei einem Spaziergang an der frischen Luft Ruhe gönnen.

„Beim Anschwellen der Augen hilft Kühlen, um die Durchblutung anzuregen, dafür eignen sich beispielsweise speziell geformte Kühlpads.

Um die Haut jeden Tag ausreichend mit Feuchtigkeit zu versorgen, können außerdem Augencremes zum Einsatz kommen“, rät Dr. von Finckenstein.

Vermeintliche Geheimtipps aus dem Internet wie Hämorrhoidencreme zum Abschwellen der Tränensäcke zu nutzen, sollten Experimentierfreudige auf keinen Fall nachmachen. Die Creme trocknet die Haut stark aus und eignet sich deshalb nicht für die Anwendung im empfindlichen Augenbereich.

Kaschieren statt operieren

Bevor Tränensäcke operativ behandelt werden, sollte immer ein Arzt die Ursache der Schwellungen feststellen. Je nach Ausprägung kommen unterschiedliche Behandlungsmethoden zum Einsatz. Eine Unterspritzung mit Hyaluronsäure wird beispielsweise bei leichteren Fällen vorgenommen.

„Statt die Schwellungen zu entfernen, wird bei diesem Eingriff die Tränenrinne aufgepolstert, um den Ansatz des Tränensacks zu kaschieren. Dieser optische Trick sorgt dafür, dass die Problemzone nicht mehr so stark auffällt“, erklärt Dr. von Finckenstein.

Da der Körper die Hyaluronsäure wieder abbaut, ist allerdings mindestens einmal pro Jahr eine Auffrischung notwendig.

Auch eine Injektion von plättchenreichem Plasma (PRP) kommt in der Augenregion infrage.

Diese Behandlungsmethode regeneriert das Gewebe und sorgt so für eine bessere Spannung der Haut. Bei kleineren Tränensäcken eignet sich außerdem eine Laserbehandlung. Die Strahlung regt den behandelten Bereich zur Bildung von Kollagen an und strafft die Augenpartie auf diese Weise sichtbar.

Langfristig wacher Blick

Größere Tränensäcke können durch einen chirurgischen Eingriff entfernt werden. In der Regel führen Ärzte diesen ambulanten Eingriff innerhalb von ein bis zwei Stunden unter örtlicher Betäubung durch. „Dabei wird überschüssiges Fettgewebe entfernt und die Unterlidhaut gestrafft.

Da Tränensack-Patienten oftmals auch unter Schlupflidern leiden, lassen viele Betroffene zusätzlich zur Unterlidstraffung auch eine Oberlidstraffung vornehmen. Auf diese Weise können zwei Problemzonen mit einem Eingriff beseitigt werden“, weiß Dr. von Finckenstein.

Nach dem Eingriff kann es in den ersten Tagen zu blauen Flecken kommen. Diese verstecken Patienten am besten mit einer Sonnenbrille, bis sie nach etwa zwei Wochen wieder gesellschaftsfähig sind. Zurück bleibt lediglich eine sehr feine und versteckt liegende Narbe, die so gut wie unsichtbar ist.

Weitere Informationen unter www.finckenstein.de