Bewegung gegen Zahnarztangst?

Diese Maßnahmen helfen Menschen mit Panik vor dem Bohrer

Magenschmerzen, Schweißausbrüche und Herzrasen ...

Symptome, bei denen viele Menschen zunächst an eine schwere körperliche Erkrankung denken, treten bei Zahnarztangstpatienten schon allein beim Gedanken an Bohrer oder Spritze auf.

Mithilfe spezieller Alltagstipps und Maßnahmen seitens der behandelnden Zahnmediziner lassen sich Ängste jedoch leicht in den Griff bekommen, sodass Betroffene ihren Panikzuständen nicht ausgeliefert sind.

Neue wissenschaftliche Ansätze zielen auf die bewusste Ablenkung bestimmter Gehirnareale und lassen sich bequem zu Hause oder unterwegs mithilfe von einfachen Körperübungen umsetzen.

„Angstbewältigung ist jedoch keine Einbahnstraße. Auch Zahnmediziner sehe ich in der Pflicht, sich auf die speziellen Bedürfnisse ihrer Patienten einzustellen“, betont Dr. Thomas Jung, Leiter der Dr. Jung Zahnklinik in Pfungstadt.

Alltagsübung für Angstpatienten: Bewegung trickst Gehirn aus
Steht der nächste Kontrolltermin beim Zahnarzt bevor, steigt die Nervosität bei vielen von Tag zu Tag. Kaum zu glauben: Schon einfache Körperübungen, wie etwa die Balance auf einem Bein zu halten, können dann helfen, die Angstsymptome zu unterdrücken.

Dabei passiert Folgendes:
Vor der Übung arbeitet das Gehirnareal, das für die Ausschüttung von Stresshormonen zuständig ist, auf Hochtouren. Versuchen Betroffene dann plötzlich auf einem Bein stehend das Gleichgewicht zu halten, treten andere Gehirnbereiche in Aktion und überlagern somit oftmals die Angstsignale.

Ein weiterer Vorteil dieses Effektes liegt in dem anschließend auftretenden Gefühl, Panikzustände bewusst kontrollieren zu können. Teufelskreise wie die Angst vor der Angst treten hiernach meistens nicht mehr auf. Auch Atemübungen stellen eine gute Soforthilfemaßnahme bei angstbedingtem Stress dar.

„Unruhigen Patienten raten wir immer, sich bewusst auf das Ein- und Ausatmen zu konzentrieren“, erzählt Dr. Jung. So bekommen sie Symptome wie Herzrasen gut in den Griff.

Hilfe aus der Zahnarztpraxis: Angstquellen an der Wurzel packen
In der zahnmedizinischen Grundausbildung gehören Gesprächsführung und Psychosomatik – die Lehre vom Zusammenspiel zwischen Körper und Geist – bisher nicht zum Lehrprogramm.

Umso wichtiger ist es, dass sich Ärzte auf diesem Gebiet selbst weiterbilden und so optimal auf ihre Angstpatienten eingehen können.

„Vor allem ein ausführliches Beratungsgespräch in einem speziellen, neutralen Raum steht für uns im Fokus. Hierbei lernen wir den Patienten und seine möglichen Ängste in Ruhe und entspannter Atmosphäre kennen“, erklärt Dr. Jung. „Dabei spielt nicht nur bei dem behandelnden Arzt, sondern auch bei dem gesamten Klinikteam ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen und freundlichen Umgangsformen eine große Rolle.“

Entscheiden sich Patienten dann für eine Behandlung, lassen sich im Vorfeld Handzeichen verabreden, die dem Arzt den Hinweis auf eine benötigte Pause geben.

„Meistens greifen unsere Angstpatienten aber auf eine Therapie in Vollnarkose zurück, die gleich mehrere Schritte vereint und oft weitere Termine erspart“, berichtet Dr. Jung.

Bei der besonders sanften und gut verträglichen Narkoseform TIVA treten nach dem Aufwachen nur in äußerst seltenen Fällen Beschwerden wie Übelkeit oder Erbrechen auf und die Patienten können noch am Tag der Behandlung wieder nach Hause gehen.

Letztlich hebt auch schon die richtige Praxiseinrichtung einen Großteil der negativen Gefühle auf.

Hier gilt es vor allem, auf wohnliche Warte- und Beratungszimmer zu achten, die frei von typischen Arztgerüchen und durchschallenden Behandlungsgeräuschen sind.

Kurze Wartezeiten sowie Ablenkung durch Musik und Zeitschriften helfen Angstpatienten zusätzlich.

Weitere Informationen finden Interessierte direkt unter www.zahnklinik-jung.de