Mythos oder Medizin?

Fluoride beim Zahnarzt

Zahnschmelz, also der sichtbare Teil eines Zahns, gilt als härtestes Material im Körper. Aber auch hier greifen, beispielsweise aufgrund einer falschen Putztechnik oder ungesunden Essverhaltens, Bakterien die Oberfläche an.

„Um Zähne vor Karies und deren Folgen zu schützen, greifen wir auf sogenannte Fluoride zurück“, sagt Dr. Christoph Sliwowski, Leiter der Zahnimplantat-Klinik Düsseldorf im St. Vinzenz-Krankenhaus. „In der Zahnmedizin von Experten als Erfolg versprechendes Mittel angesehen, steht die Verbindung aus Fluor und anderen organischen und anorganischen Stoffen jedoch auch in der Kritik.“

Worauf es bei der Anwendung ankommt, erklärt der Experte im Folgenden.

Die Dosis macht das Gift
Beim Einsatz von Fluoriden steht vor allem die Konzentration des Spurenelements im Fokus. Denn bei einer Überdosierung kommt es zu gesundheitlichen Schäden wie beispielsweise der Knochenfluorose, also einer Verengung des Wirbelkanals.

„Daher erfolgt die Anwendung von Fluoriden in der Zahnmedizin immer in einer sehr geringen und für den Menschen unschädlichen Konzentration“, betont Dr. Sliwowski. „Da das Spurenelement auch in Trink- und Mineralwasser, Kochsalz sowie einigen Nahrungsmitteln vorkommt, erstellen wir beispielsweise bei Kindern vor einer zahnmedizinischen Behandlung eine sogenannte Fluoridanamnese, um eine Überdosierung von vornherein auszuschließen.“

Auf diese Weise lässt sich die Fluoridgabe individuell und altersgerecht einstufen.

Fluoride sicher einsetzen
Gelangen durch zuckerhaltige Getränke oder andere ungesunde Lebensmittel Säuren an den Zahnschmelz, greifen diese das mikrofeine Gitter aus Kristall an. In der Folge lösen sich eingelagerte Mineralien wie Magnesium, Natrium und Kalzium heraus und es kommt zu porösen Stellen. Genau dort verstecken sich Bakterien, deren Stoffwechselprodukte den Zahn weiter aushöhlen – Löcher entstehen.

Im Rahmen einer Karies- und Parodontitisprophylaxe nehmen Experten daher eine sogenannte Fluoridierung vor.

„Dazu tragen wir das Spurenelement direkt auf den Zahnschmelz auf“, erklärt der Experte. „Kommen Fluoride mit ihm in Kontakt, lagern sie sich im Kristallgitter ein und erleichtern den Einbau verloren gegangener Mineralien. Außerdem fungieren sie als Schutzfilm, sodass Säure nicht mehr zum Schmelz durchdringt.“

Zahnschmelz zu Hause schützen
Um den Zahnschmelz täglich zu unterstützen, eignen sich außerdem fluoridhaltige Zahnpasten.

Kritikpunkt hier:
Kinder, die bis zu ihrem sechsten Lebensjahr zu viel zu sich nehmen, leiden oftmals unter Folgeerscheinungen wie Zahnfluorose. Dabei entstehen weiße Flecken auf dem Zahnschmelz und er bildet sich ungleichmäßig aus.

„Bei Babys und Kleinkindern sollten Cremes daher mit einem reduzierten Gehalt von 500 Milligramm pro Kilogramm (ppm) zum Einsatz kommen“, sagt Dr. Sliwowski.  „Ab dem sechsten Lebensjahr kann die Dosis dann auf 1000 bis 1500 ppm erhöht werden.“ Zahnpasta von Erwachsenen gilt mit einem Gehalt von 1500 ppm als sinnvoll.

Weitere Informationen erhalten Sie auch unter www.zahnimplantat-klinik-duesseldorf.de