Mit festem Biss ins neue Jahr

Gute Vorsätze für die Mundhygiene

Viele Menschen beginnen das neue Jahr mit guten Vorsätzen: Mit dem Rauchen aufhören, weniger Alkohol trinken und mehr Sport treiben gehören dabei zu den Klassikern, um ein gesünderes Leben zu führen.

Allerdings lassen die meisten Personen bei den Plänen für die kommenden Monate ihre Zähne außer Acht, obwohl auch die Mundhygiene einen wichtigen Aspekt für die Gesundheit darstellt.

Drei Experten der Zahnmedizin geben nützliche Pflegetipps für einen gesunden Biss im neuen Jahr.

Zähne putzen leicht gemacht – Die Rolle von Zahnbürsten und Putztechnik

Dr. Christoph Sliwowski, Implantologe und Leiter der Zahnimplantat-Klinik Düsseldorf im St. Vinzenz-Krankenhaus
„Es gibt mittlerweile ein großes und vielfältiges Angebot an Zahnbürsten für ein optimales Reinigungserlebnis. Zwar erzielen harte Handzahnbürsten die stärkste Putzleistung, jedoch können sie bei zu viel Druck das Zahnfleisch beschädigen. Daher empfiehlt es sich, auf weiche oder mittelharte Bürsten zurückzugreifen und nur mit wenig Kraft zu arbeiten.

Auch die Länge des Bürstenkopfes beeinflusst die Reinigung, denn ein kürzerer Kopf gelangt besser an schwer zugängliche Stellen im Mundraum. Weiterhin sehr beliebt bleiben elektrische Zahnbürsten. Dabei entscheidet die eigene Präferenz, welches Modell sich für die tägliche Mundhygiene am besten eignet – ob mit rotierendem Bürstenkopf oder Ultraschall.

Im Fokus liegt außerdem stets die richtige Putztechnik, um Zahn und Zahnfleisch zu schonen.

Dabei sollte der Patient mit wenig Druck durch eine rüttelnde Bewegung leicht kreisförmig immer zwei bis drei Zähne auf einmal säubern. Kauflächen lassen sich durch eine Hin- und Herbewegung am besten reinigen. Darüber hinaus empfiehlt es sich, zweimal jährlich eine professionelle Zahnreinigung durchführen zu lassen.

Mithilfe spezieller Instrumente reinigt der Arzt Zähne sowie Zwischenräume intensiv und reduziert die Bakterienbildung durch Entfernen schädlicher Ablagerungen. So erstrahlen die Zähne in neuem Glanz und zugleich wird Karies sowie Parodontitis vorgebeugt.“

Nicht auf dem Zahnfleisch gehen – Tipps für einen gesunden Halteapparat

Dr. Lutz Spanka, Master of Science für Implantologie und Dentalchirurgie sowie Kieferorthopädie im ZahnZentrum NordWest in Hude
„Gesundes Zahnfleisch lässt sich an seiner zartrosa Farbe erkennen und daran, dass es fest am Zahn sitzt. Damit es weiterhin gesund bleibt und den Zähnen genügend Halt bietet, spielt die richtige Pflege eine wichtige Rolle.

Klassisches Zähneputzen allein reicht nicht aus: Zahnseide und Interdentalbürsten entfernen Plaque sowie Bakterien aus den Zwischenräumen und beugen so einer Zahnfleischentzündung, auch Parodontitis genannt, vor.

Antibakterielle Mundspülungen besitzen ebenfalls diesen Effekt, weil die Flüssigkeit bei richtiger Anwendung in jede kleinste Lücke gelangt.

Zudem gibt es Zahnpasten, die die Gesundheit des Zahnfleischs unterstützen.

Inhaltsstoffe wie beispielsweise Natriumbikarbonat und Fluorid lösen Plaque vom Zahn, wodurch diese sich bis zu viermal effektiver entfernen lässt als mit herkömmlichen Zahnpasten.

Leichte Zahnfleischmassagen fördern ebenfalls die Gesundheit, da sie die Durchblutung anregen und das Zahnfleisch zusätzlich festigen. Nach dem Essen empfiehlt es sich außerdem, den Mund zu spülen, um Speiseablagerungen zu entfernen.“

Saubere Zunge gegen Mundgeruch

Dr. Mirela-Oana Nilius, Spezialistin für Zahnästhetik, Kinderzahnheilkunde und Kieferorthopädie aus der Praxisklinik Nilius in Dortmund
„Viele Menschen unterschätzen die Wichtigkeit einer sauberen Zunge, dabei tummeln sich auf ihrem Belag gut 60 bis 80 Prozent der gesamten Bakterien des Mundraums. Diese verursachen unter anderem Mundgeruch. Um die Zunge richtig zu reinigen, gibt es verschiedene Hilfsmittel, wie spezielle Schaber oder Bürsten.

Am besten funktioniert eine Kombination: Durch die Bürste lockert sich der Belag und mit dem Schaber kann dieser sanft entfernt werden. Beide Hilfsmittel sind in der Regel schmal und dünn, sodass sie die Reinigung vereinfachen und keinen Würgereiz hervorrufen.

Um den Effekt zu optimieren, empfehlen sich zusätzlich spezielle Mundspülungen, die sogenannte gramnegative Bakterien bekämpfen. Diese Mikroorganismen besitzen eine besonders dünne Zellwand, wodurch sie schnell aufbrechen und Giftstoffe ausstoßen.

Mittlerweile üben viele Zahnärzte auch professionelle Zungenreinigungen aus.

Bei der rund fünfminütigen Behandlung entfernt ein Sauger den unerwünschten Belag. Zusätzlich sollten auch die Zahnfleischtaschen gereinigt werden.

Besonders betroffen sind Raucher und Diabetiker, diese sollten in engmaschigen Intervallen zur professionellen Zahnreinigung gehen. Wenn diese Mittel keine Wirkung zeigen, kann der Hausarzt zusätzlich einen Atemtest machen, um eine Erkrankung des Verdauungsapparates als Ursache des Mundgeruchs auszuschließen.“