Früherkennung von Prostatakrebs

Die Ärzte im Test berieten meistens schlecht

Die Stiftung Warentest wollte wissen, wie gut Männer in Sachen Früherkennung von Prostatakrebs beraten werden und schickte geschulte Tester anonym zu Urologen und Allgemeinmedizinern. Ergebnis: Kein Arzt beriet umfassend und ausgewogen. Sollte er aber – denn gängige Tests können nicht klar zwischen aggressiven und harmlosen Tumoren entscheiden, und so führen viele Diagnosen zu unnötigen Sorgen und körperlich belastenden Therapien.

Umso wichtiger, dass Ärzte über Vor- und Nachteile der verschiedenen Untersuchungsmethoden aufklären, damit Männer informiert über die Inanspruchnahme entscheiden können. Im Praxistest machten die Mediziner allerdings keinen guten Eindruck, so die Stiftung Warentest in der April-Ausgabe ihrer Zeitschrift test.

Die Urologen im Test berieten etwas ausführlicher als die Allgemeinmediziner. Allerdings stellten viele Prostatakrebs übertrieben bedrohlich dar. Er tritt meist im höheren Alter auf und wächst häufig nur langsam. Zudem sind die bisherigen Früherkennungsmethoden umstritten.

Bei einer tastet der Arzt die Prostata mit einem Finger vom Enddarm aus ab, wobei kleine Tumore aber nicht gefunden werden. Dieses kann der PSA-Test, den Männer meist selbst zahlen. Der Nutzen ist bestenfalls gering. Bislang ist nicht eindeutig belegt, dass der Test die Sterblichkeit an Prostatakrebs verringert. Darauf wiesen lediglich sechs Ärzte im Test hin. Auch die Gefahr von unnötigen, belastenden Therapien sprachen nur sechs Ärzte an. Richtige Hilfestellung und Antworten auf wichtige Fragen waren in der Stichprobe der Stiftung Warentest Mangelware.

Das test-Heft bietet reichlich Hintergrundwissen zum Prostatakrebs und zu den verschiedenen Früherkennungsmethoden samt ihren Vor- und Nachteilen. Außerdem liefern die Experten noch für die eigene Recherche Internetlinks von unabhängigen Informationsquellen.

Der ausführliche Test Früherkennung von Prostatakrebs erscheint in der April-Ausgabe der Zeitschrift test (ab 27.03.2015 am Kiosk) und ist bereits unter www.test.de/prostatakrebs  abrufbar