Vielschichtige Krebsbehandlung

Symptome, Diagnosen & neue Therapieansätze

Vermehren sich entartete Zellen unkontrolliert und zerstören gesundes Gewebe, sprechen Ärzte von Krebs. Bleiben bösartige Tumoren unbemerkt, wachsen sie weiter und streuen – Metastasen entstehen. Diese Sekundärtumoren, wie sie Fachmediziner nennen, finden sich bei bestimmten Tumorarten zu über 80 Prozent im Wirbelkörper. Sie breiten sich im Knochen immer weiter aus, verursachen starke Rückenschmerzen und führen im schlimmsten Fall zu einer Querschnittslähmung.

Prof. Dr. med. Andreas A. Kurth, ärztlicher Direktor und orthopädischer Onkologe am Fachkrankenhaus Ratingen, erklärt, welche Veränderungen Krebs im Körper hervorruft, zeigt Diagnoseverfahren auf und beschreibt konventionelle sowie neue Behandlungsansätze.

Symptome erkennen und reagieren
Jede der über 200 Krebsarten löst unterschiedliche Warnzeichen aus.

Zu den Indizien der häufigsten Arten wie Brust-, Prostata- und Darmkrebs zählen beispielsweise Knoten in der Brust, Verdickungen im Hoden und Blut im Stuhl. Aber auch Veränderungen der Haut, Appetitlosigkeit, anhaltender Husten, chronische Müdigkeit, Schluckbeschwerden sowie Schmerzen unbekannter Herkunft deuten auf mögliche Krebserkrankungen hin.

„Sekundärtumoren in der Wirbelsäule können aufgrund der nahe liegenden Nervenstruktur zu Schmerzen, Taubheitsgefühlen oder Lähmungserscheinungen führen. Die schrittweise Zerstörung gesunden Knochenmaterials beeinträchtigt durch Brüche zunehmend den Bewegungsapparat“, weiß Prof. Dr. Kurth.

Damit Mediziner optimale Therapiemaßnahmen einleiten, betrachten sie neben der Krankheitsgeschichte auch Lebensgewohnheiten sowie familiäre Vorbelastungen.

Zielgerichtete Diagnose
Zu den ersten Informanten, ob veränderte Zellen im Körper vorliegen, zählt das Blut.

Sogenannte Tumormarker, also biologische Substanzen aus bestimmten Zucker-Eiweiß-Molekülen, geben Hinweise auf eine mögliche Krebserkrankung. Sie treten jedoch nicht bei jeder Krebsart auf und können ebenso harmlose Ursachen haben.

Daher greifen Mediziner beispielsweise zusätzlich auf Ultraschalluntersuchungen (Sonographie) zurück, die Tumoren gut im Weichgewebe, wie Brust, Leber, Niere oder Schilddrüse, abbilden.

Eine noch detailliertere Bildgebung liefern Computertomographie (CT) sowie Kernspintomographie (MRT). Sie ergänzen die Maßnahmen für die Beurteilung des Krebsbefundes, da sie Organe oder Gewebe schichtweise darstellen. Gewebeproben (Biopsie) liefern schließlich wertvolle Informationen über die Gut- oder Bösartigkeit der auffälligen Geschwülste sowie über mögliche Angriffspunkte für Therapien.

„Um Knochenmetastasen aufzuspüren, nutzen wir unter anderem die Skelettszintigraphie. Hierbei nehmen Betroffene ein sogenanntes Radiopharmakon zu sich, das Knochen radioaktiv markiert“, ergänzt der Experte. „Die Strahlenbelastung des verabreichten Arzneimittels ist jedoch sehr gering und wird vom Körper abgebaut.“

Bewährte und neue Behandlungsansätze
Nachdem Ärzte Art, Größe und Sitz des bösartigen Tumors ermittelt haben, leiten sie geeignete Therapien ein. Dazu zählen unter anderem Chemo-, Strahlen- und Antihormontherapie. Bei Erstgenannter hemmen Zellgifte die Vermehrung der Krebszellen, greifen aber auch gesundes Gewebe an.

Um Tumoren zielgerichteter zu schädigen, setzen Ärzte auf eine Strahlentherapie, in der sie bösartig veränderte Strukturen mit Röntgen- oder Elektrostrahlen beschießen.

Bestimmte Brustkrebs- sowie Prostatakrebsarten lassen sich durch die Blockierung von Hormonen beeinflussen, die das Wachstum stoppen. Die operative Entfernung von Tumoren erweist sich insbesondere für Sekundärtumoren im Rückgrat als schwierig.

„Hier gibt es jedoch Weiterentwicklungen in der Krebstherapie“, erläutert Prof. Dr. Kurth und beschreibt das Vorgehen: „Mithilfe der sogenannten STAR Ablation (DFINE Europe GmbH) schmelzen wir Wirbelsäulenmetastasen einfach weg. Dabei zerstören wir mit Radiofrequenzenergie, also Hitze, punktuell bösartiges Gewebe, ohne die empfindlichen Nachbarstrukturen zu gefährden. Um den Bewegungsapparat zu stabilisieren, füllen wir den entstandenen Hohlraum mit einem speziellen Knochenzement wieder auf."

Vorteil:
Krankenkassen zahlen den minimalinvasiven Eingriff und Patienten stehen nach der OP schmerzfrei wieder auf.

Damit es gar nicht erst so weit kommt, gilt:
Je früher Krebs diagnostiziert wird, desto besser stehen die Heilungschancen. Im Idealfall entdecken Mediziner entartete Zellen bei Routineuntersuchungen noch bevor Symptome entstehen.

Weitere Informationen erhalten Sie auch direkt unter www.dfine.eu