Hautmaulwurf: Zoonose, die unter die Haut geht!

... allein die Vorstellung lässt schaudern

Hakenwurm-Larven (Nematoden) „verirren“ sich unter der Haut des Menschen. Der sogenannte Hautmaulwurf-Befall (Creeping eruption, Larva migrans cutanea) wird durch Hakenwurm-Larven von Hunden oder Katzen verursacht.

Eigentlich ist der Mensch für die Larven ein „Fehlwirt“.
Das bedeutet, dass sie sich in ihm nicht weiterentwickeln können. Wenn Nematoden in den menschlichen Körper gelangen, irren sie daher einige Wochen ziellos in der Haut umher – wenige Millimeter pro Tag.

Die Folgen sind harmlos, dennoch können starke Beschwerden auftreten:
Oft sind es juckende rötliche, gut mit bloßem Auge erkennbare Gänge in der Haut, die gelegentlich auch eine Geschwür- oder Blasenbildung zur Folge haben.

Eine solche durch Nematodenlarven hervorgerufene Hautentzündung wird mit einer Salbe behandelt, die die Larven abtötet.

Für den gesunden Mitteleuropäer ist diese Infektion normalerweise ungefährlich. Bei Kindern jedoch kann es zu trockenem Reizhusten, Fieberschüben, Oberbauchbeschwerden bis zu Koliken und Blutarmut kommen.

Häufigste Erreger sind dann meist Larven von Ancylostoma caninum und Uncinaria stenocephala.

Hakenwurm-Larven treten weltweit auf, nicht nur in tropischen und subtropischen Regionen. Übertragen werden sie vor allem beim Barfußlaufen an Stränden, aber auch in kontaminierten Sandkästen, auf denen Hunde und Katzen ihren Kot absetzen.

Schutz bietet an Stränden festes Schuhwerk.
Es gibt allerdings auch Fälle, bei denen sich die Larven über das Gesäß in die Haut eingenistet haben.

Sandkästen sollten daher über Nacht abgedeckt werden.

Die Larven können bei mildem, feuchtem Klima mehrere Wochen infektiös bleiben. Daher sollten Haustiere wie Hunde und Katzen regelmäßig vierteljährlich entwurmt werden.

Außerdem sollten die Tiere von Kinderspielplätzen, Sandkästen und Stränden ferngehalten werden.

Quellen:
I. Müller-Stöver et al.: In Deutschland erworbene Larva migrans cutanea. In: DMW Deutsche Medizinische Wochenschrift 2010; 135 (17), S. 859-861; FZMedNews - 11. Mai 2010 Thieme Verlagsgruppe; M.A. Brenner und M.B. Patel: Cutaneous larva migrans: the creeping eruption. In: Cutis. 72 (2003), S. 111–115; J. Croese et al.: Human enteric infection with canine hookworms. In: Ann. Intern. Med. 120 (1994), S. 434–435.

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