Bockshornklee bessert PCOS-Symptomatik

Effekte auf klassische PCO-Symptome, Hormonwerte, Blutzucker und Blutfette

Eine Placebo-kontrollierte Studie berichtete nun, dass ein ergänzendes Phytotherapeutikum auf Basis des Gewürzes Bockshornklee (Fenugreek) gute Effekte auf unterschiedliche Aspekte des PCO-Syndroms zeige.

Das polyzystische Ovarial-Syndrom (PCOS) ist eine hormonelle Störung, die durch eine erhöhte Ausschüttung von Androgenen bei Frauen charakterisiert ist. Dies führt zu einer Vergrößerung der Ovarien, einer Akkumulation von Flüssigkeits-gefüllten Zysten in den Ovarien, unregelmäßiger Menstruation und vermehrtem, Frauen-untypischem Haarwuchs (Hirsutismus).

Die Erkrankung ist zudem eine bedeutende Ursache für Unfruchtbarkeit bei Frauen. Die vorliegende Studie berichtete nun Studienergebnisse zur Wirksamkeit einer PCOS-Behandlung mit einem Phytotherapeutikum auf Basis des Gewürzes Bockshornklee (Fenugreek).

Bockshornklee (Fenugreek): Wirkstoffe relevant bei metabolischem Syndrom

Die Gewürzpflanze (Trigonella foenum-graecum), die besonders in der indischen und persischen Küche eine wichtige Rolle spielt, aber auch bei uns immer wieder zum Einsatz kommt, wurde in früheren Studien bereits als hilfreich bei unterschiedlichen Aspekten des Metabolischen Syndroms (Kombination aus erhöhten Blutfettwerten, Übergewicht, Bluthochdruck und erhöhtem Blutzucker) gezeigt (Fakhr et al., 2023 im Fachjournal Pharmacol Res erschienen) und zum Einsatz bei PCOS wiederholt untersucht (Jazani et al., 2019 im iranischen Pharmazie-Journal Daru erschienen).

Ist Fenugreek wirksam beim PCO-Syndrom?

In einer randomisierten Studie mit Placebo-Kontrolle (Doppelblind-Verfahren) untersuchten Wissenschaftler eines Behandlungszentrums die Wirksamkeit eines standardisierten Fenugreek-Extrakts bei einer Dosierung von 2 Kapseln mit insgesamt 1 000 mg/Tag bei Frauen mit PCOS (Prämenopause).

Die Wirksamkeit der Behandlung wurde anhand der Zahl der Zysten, des Ovarienvolumens, Symptome des Hirsutismus sowie anhand von hormonellen Werten (LH:FSH-Verhältnis, TSH, SHBG, Prolaktin und freies Testosteron) ermittelt.

Darüber hinaus wurden Parameter des Zucker- und Fettstoffwechsels analysiert.

Randomisierte Placebo-kontrollierte Studie

Insgesamt 208 Patientinnen zwischen 18 und 45 Jahren (durchschnittlicher BMI bis 42 kg/m2) nahmen an der Studie teil. Von den Teilnehmerinnern erhielten 95 das Placebo, 113 Patientinnen erhielten den Fenugreek-Extrakt.

Die Supplementierung mit dem Extrakt reduzierte im Placebovergleich die Zahl der Zysten signifikant und beeinflusste eine Reihe von typischen Aspekten des PCO-Syndroms (Ovarien-Größe, Menstruationszyklus und Hirsutismus) positiv.

Die ergänzende Behandlung zeigte zudem Effekte auf hormonelle und Blutzuckerwerte, Insulinresistenz, Cholesterin und Blutfette. Unerwünschte Effekte traten nicht signifikant mehr auf als mit dem Placebo.

Die Autoren schließen, dass ihre randomisierte Studie auf eine mögliche Rolle für Fenugreek-Extrakte als ergänzende, sichere Behandlung beim PCO-Syndrom deutet.

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Original Titel:
Efficacy of a Proprietary Fenugreek Seed Extract (Trigonella foenum-graecum, Furocyst®) in Women with Polycystic Ovary Syndrome (PCOS): a Randomized, Double-Blind, Placebo-Controlled Study

Quelle:
Singh A, Gainder S, Banerjee P, Goel A, Kumar P, Mondal B, Banik SP, Bagchi D. Efficacy of a Proprietary Fenugreek Seed Extract (Trigonella foenum-graecum, Furocyst®) in Women with Polycystic Ovary Syndrome (PCOS): a Randomized, Double-Blind, Placebo-Controlled Study. J Am Nutr Assoc. 2022 Oct 11:1-9. doi: 10.1080/27697061.2022.2126410. Epub ahead of print. PMID: 36219198.