Multiples Therapieversagen bei PsA: Relevante Faktoren

Welche Faktoren stehen hinter wiederholtem Therapieversagen bei Psoriasis-Arthritis?

In einer longitudinalen Beobachtungsstudie mit 960 Patienten mit Psoriasis-Arthritis (PsA) kamen bei 17 % der Patienten mindestens 4 biologische oder synthetische zielgerichtete krankheitsmodifizierende Wirkstoffe (b/tsDMARD) zum Einsatz. 

Diese Patienten mit multiplem b/tsDMARD-Versagen waren häufiger Frauen, adipös, hatten eine axiale Beteiligung, Depression und eine höhere Krankheitsaktivität. Ergänzende Therapien, speziell Gewichtsmanagement, Depressionslinderung und Physiotherapie, könnten womöglich einen wichtigen Beitrag leisten.

Trotz deutlicher Fortschritte in der Behandlung der Psoriasis-Arthritis (PsA) erreichen viele Patienten keine Symptomfreiheit (Remission) und wenden in mehreren Therapiewechseln verschiedene biologische und synthetische zielgerichtete krankheitsmodifizierende Wirkstoffe (b/tsDMARD) an.

Welche Faktoren zu wiederholtem Therapieversagen führen, ist bisher unklar. Wissenschaftler anaylsierten nun Verschreibungsmuster und Charakteristika von PsA-Patienten mit mehrfachem b/tsDMARD-Versagen in einem Behandlungszentrum (NYU Psoriatic Arthritis Center).

Welche Faktoren stehen hinter wiederholtem Therapieversagen bei Psoriasis-Arthritis?

Die longitudinale Beobachtungsstudie schloss PsA-Patienten ein und erfasste demographische Daten, die medizinische Historie, aktuelle Medikation und Art die Psoriasis-Erkrankung. Mehrfaches Therapieversagen definierte die Studie als Behandlung mit mindestens 4 b/tsDMARD.

Longitudinale Beobachtungsstudie mit 960 PsA-Patienten

  • Insgesamt wurden Daten von 960 PsA-Patienten erfasst, von denen 725 Patienten (75 %) mindestens ein b/tsDMARD im Laufe ihrer Erkrankung eingesetzt hatten. 

  • Als erste biologische oder zielgerichtete Wirkstoffe wurden typischerweise TNF-Inhibitoren verschrieben. 

  • Jeder 6. Patient (n = 166; 17 %) hatte multiples Versagen von b/tsDMARD. 

Verglichen mit Patienten mit nur einem b/tsDMARD waren Patienten mit multiplem b/tsDMARD-Versagen häufiger Frauen (Odds Ratio, OR: 2,3; 95 % Konfidenzintervall, KI: 1,4 – 3,8), hatten eine axiale Beteiligung der PsA (OR: 2,1; 95 % KI: 1,2 – 3,6), Depression (OR: 2,0; 95 % KI: 1,1 – 3,7) und waren adipös (OR: 1,7; 95 % KI: 1,0 – 2,8). 

Patienten mit multiplem b/tsDMARD-Versagen bei PsA hatten zudem eine höhere Krankheitsaktivität, die anhand der Zahl geschwollener Gelenke festgestellt wurde (p = 0,005).

Multiples Therapieversagen häufiger bei Frauen, Adipositas, Depression und axialer Beteiligung

In dieser Patientenkohorte kam es bei 17 % der Patienten mit PsA zu mehrfachem Therapieversagen mit biologischen oder synthetischen zielgerichteten krankheitsmodifizierenden Wirkstoffen. 

Diese Patienten waren häufiger Frauen, adipös und hatten häufiger eine axiale Beteiligung sowie Depression. Zudem wurde bei diesen Patienten eine höhere Krankheitsaktivität festgestellt. 

Die Autoren schließen, dass eine Reihe von ergänzenden Therapien, speziell Gewichtsmanagement, Depressionslinderung und Physiotherapie, einen Beitrag leisten könnten, bei multiplem Therapieversagen bei PsA den Behandlungseffekt und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern.

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Original Titel:
Burden and determinants of multi-b/tsDMARD failure in psoriatic arthritis

Autor:
Haberman RH, Chen K, Howe C, Um S, Felipe A, Fu B, Eichman S, Coyle M, Lydon E, Neimann AL, Reddy SM, Adhikari S, Scher JU. Burden and determinants of multi-b/tsDMARD failure in psoriatic arthritis. Arthritis Res Ther. 2025 Mar 4;27(1):46. doi: 10.1186/s13075-025-03518-7. PMID: 40038720; PMCID: PMC11877731.