Schnarchende Mütter: Öfter von Schwangerschaftsdiabetes zu Typ-2-Diabetes
Einfluss von Schlaf auf das Diabetesrisiko bei vorliegendem Schwangerschaftsdiabetes?
Eine aktuelle Studie hat untersucht, wie die Schlafdauer und Schnarchfrequenz mit dem Risiko für Typ-2-Diabetes (T2D) bei Menschen mit einer Vorgeschichte von Schwangerschaftsdiabetes zusammenhängen. Die Ergebnisse zeigten, dass eine kurze Schlafdauer und regelmäßiges Schnarchen signifikant mit einem erhöhten Risiko für T2D assoziiert sind.
Menschen mit einer Vorgeschichte von Schwangerschaftsdiabetes haben ein hohes Risiko, an Typ-2-Diabetes (T2D) zu erkranken. Schlaf ist ein entscheidender Faktor für die kardiometabolische Gesundheit. Dennoch gibt es wenige Studien zur Rolle des Schlafs bei der Entwicklung von T2D aus einem Schwangerschaftsdiabetes.
Schwangerschaftsdiabetes: Welche Rolle spielt Schlaf bei der Entwicklung von Diabetes?
Eine multinationale Studie hat nun untersucht, wie Schlafdauer und -qualität mit dem Risiko für T2D und den Werten für Diabetesmarker bei Menschen mit Schwangerschaftsdiabetes zusammenhängen.
Die Kohortenstudie nutzte Daten aus der Langzeitstudie Nurses’ Health Study II, welche 1989 begann und ursprünglich 116 429 Krankenschwestern umfasste. Der Gesundheitszustand sowie Lebensstilfaktoren wurden alle 2 bis 4 Jahre aktualisiert.
Eine Subgruppe mit Schwangerschaftsdiabetes in der Anamnese wurde bis Juni 2021 nachbeobachtet. Die Schlafeigenschaften wurden 2001 mittels Fragebogen erfasst, welcher als Grundlage für die Nachbeobachtung diente.
Die Daten wurden von November 2023 bis August 2024 ausgewertet.
Langzeitstudie mit Daten aus der Nurses’ Health Study II
Unter 2 891 Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes (Durchschnittsalter 45,3 Jahre) entwickelten 563 (19,5 %) Typ-2-Diabetes.
Gelegentliches oder regelmäßiges Schnarchen war mit einem erhöhten Diabetesrisiko assoziiert (Hazard Ratio, HR: 1,54; 95 % Konfidenzintervall, KI: 1,18 – 2,02 bzw. HR: 1,61; 95 % KI: 1,21 – 2,13). Eine Schlafdauer von ≤ 6 Stunden erhöhte ebenfalls das Diabetesrisiko (HR: 1,32; 95 % KI: 1,06 – 1,64). Frauen, die 6 Stunden oder weniger pro Tag schliefen und regelmäßig schnarchten, hatten das höchste Risiko, an Typ-2-Diabetes zu erkranken (HR: 2,06; 95 % KI: 1,38 – 3,07).
Darüber hinaus war häufigeres Schnarchen mit höheren HbA1c-Werten (Mittelwert: 5,89; 95 % KI: 5,75 – 6,02), C-Peptid-Werten (Mittelwert: 4,30; 95 % KI: 3,70 – 4,99) und Insulinwerten (Mittelwert: 11,25; 95 % KI: 8,75 – 14,40) verbunden (p = 0,01 für alle).
Erhöhtes Diabetesrisiko durch Schlafprobleme und Schnarchen
Eine kurze Schlafdauer und regelmäßiges Schnarchen erhöhten bei Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes das Risiko für Typ-2-Diabetes. Häufiges Schnarchen führte zudem zu schlechteren HbA1c- , C-Peptid- und Insulinwerten.
Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung der Schlafgesundheit zur Prävention von Typ-2-Diabetes nach der Schwangerschaft, so das Resümee der Autoren.
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Original Titel:
Sleep Characteristics and Long-Term Risk of Type 2 Diabetes Among Women With Gestational Diabetes
Autor:
Yin X, Bao W, Ley SH, Yang J, Cuffe SB, Yu G, Chavarro JE, Liu P, Zhou JH, Tobias DK, Hu FB, Zhang C. Sleep Characteristics and Long-Term Risk of Type 2 Diabetes Among Women With Gestational Diabetes. JAMA Netw Open. 2025 Mar 3;8(3):e250142. doi: 10.1001/jamanetworkopen.2025.0142. PMID: 40042841; PMCID: PMC11883505.