Corona-Schnelltests für zu Hause

... was können Gurgel- und Spucktests?                     

Bisher war die Abgabe von Corona-Schnelltests nur an medizinisches Personal gestattet, aber nun werden sie bald auch für den Privatgebrauch zugelassen.

Das Bundesgesundheitsministerium hat am 03. Februar eine Änderung der Medizinprodukte-Abgabeverordnung verabschiedet, damit auch Privatpersonen Antigenschnelltests in Apotheken kaufen und sich selbst mit ihnen testen können.

Entsprechende Tests müssen nun nur noch zertifiziert werden. „Insbesondere sogenannte Gurgel- oder Spucktests stehen dabei aktuell im Fokus.

Sie sind auch für den Laien einfach zu handhaben, denn bei ihnen ist kein unangenehmer Rachenabstrich notwendig.

Diese Art der Probenentnahme ist für Laien ungeeignet, weil sie mit dem Stäbchen aufgrund des Würgereizes oftmals nicht weit genug in den Rachen vordringen und dementsprechend nicht genügend Virenmaterial für einen aussagekräftigen Test sammeln“, weiß Dr. med. Gunther Burgard, medizinischer Direktor der Pharmact GmbH, die unter anderem einen Gurgel- und einen sogenannten Spucktest, also einen Antigen-Schnelltest auf Sputumbasis, anbietet.

Genauer Gurgeltest

Wer einen Gurgeltest verwendet, gurgelt eine Mundspüllösung für etwa 30 Sekunden. Damit die Lösung genügend Virenmaterial im Rachen aufnimmt, muss sie allerdings unbedingt gegurgelt und nicht nur im Mundraum umhergespült werden.

Wer dazu nicht in der Lage ist, greift besser auf einen Spucktest zurück.

„Bei unserem Gurgeltest, für den wir so bald wie möglich eine Zulassung für Laien beantragen werden, erfolgt für ein zuverlässigeres Testergebnis noch ein zusätzlicher – nicht unangenehmer – Abstrich im vorderen Nasenbereich, der mit der Mundspüllösung verquirlt wird“, erklärt Dr. Burgard.

Zu dem Gemisch wird im nächsten Schritt nur noch eine Lösung aus gentechnisch hergestellten Bindeproteinen hinzugefügt, eine Farbreaktion zeigt anschließend innerhalb von 3 bis 5 Minuten an, ob eine Infektion mit SARS-CoV-2 vorliegt.

„Für unseren Test erwarten wir in der Validierung eine Spezifität und Sensitivität von jeweils mehr 95 Prozent. Damit ist der Gurgeltet einfach anzuwenden und zuverlässig“, erklärt Dr. Burgard.

Sicherer Spucktest

Sogenannte Spucktests, auch Sputumtests genannt, zeichnen sich durch ihre einfache Anwendung aus und eignen sich insbesondere für Kinder und Senioren, da ihnen das Gurgeln oftmals Schwierigkeiten bereitet.

Probanden spucken in den Probebecher und geben diese Probe in das Röhrchen mit der Testlösung. Daraufhin schütteln sie das Röhrchen und geben drei Tropfen auf die Testkassette.

Nach 15 Minuten lässt sich direkt ein Ergebnis ablesen.

„Bei der Anwendung müssen die Testpersonen lediglich beachten, dass Mediziner unter dem Begriff Sputum Schleim aus den Atemwegen verstehen. Es reicht also nicht einfach aus, nur Speichel für den Test zu verwenden. Testpersonen müssen diesen Schleim vor dem Test einmal hochhusten“, führt Dr. Burgard aus.

Auch dieser Test zeichnet sich mit einer Sensitivität von 92,2 Prozent und einer Spezifität von 100 Prozent durch eine hohe Zuverlässigkeit aus.

Negativ oder positiv?

Antigentests weisen grundsätzlich nach, ob eine akute Infektion mit dem Coronavirus vorliegt, unabhängig davon, ob der Betroffene Symptome zeigt.

Ob Testpersonen in der Vergangenheit schon infiziert waren und Antikörper gebildet haben, lässt sich mit ihnen allerdings nicht feststellen, dafür wäre ein Antikörpertest notwendig.

Grundsätzlich gilt: Alle Tests liefern immer nur eine Momentaufnahme.

Für die größtmögliche Sicherheit, beispielsweise am Arbeitsplatz, sollten Tests deshalb in regelmäßigen Abständen wiederholt werden.

Wenn ein Test ein positives Ergebnis anzeigt, kontaktieren Betroffene im nächsten Schritt einen Arzt und lassen zur Absicherung einen PCR-Test durchführen. Ein negatives Ergebnis stellt allerdings keinen Freifahrtschein dar. Wer negativ getestet wird, muss sich anschließend auch weiterhin an Hygiene- und Abstandsregeln halten.

„Das Coronavirus wird sich langfristig nur über günstige und weitverbreitete Massentests in Schach halten lassen. Wenn sich jeder Mensch jederzeit auch ohne Symptome selbst testen kann, schafft das eine enorme zusätzliche Sicherheit“, erklärt Dr. Burgard abschließend.

Weitere Informationen unter https://www.pharmact.de