„Diabetes! Hören Sie auf Ihre Füße?“

Neues von der Aufklärungsinitiative zur diabetischen Neuropathie

„Diabetes! Hören Sie auf Ihre Füße?“ ist das Motto der Aufklärungsinitiative zur diabetischen Neuropathie von WÖRWAG Pharma und der Deutschen Diabetes-Stiftung.

Bei einer Pressekonferenz anlässlich der Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft in Berlin zogen die Initiatoren ein vorläufiges Resümee: Im vergangenen Jahr wurden in 17 Städten über 700 Fuß-Checks durchgeführt.

Deren Ergebnisse zeigen, dass bei etwa jedem zweiten Untersuchten ein Verdacht auf eine diabetesbedingte Nervenschädigung, eine so genannte diabetische Neuropathie, vorlag.

„Viele der Untersuchten wussten zuvor nichts von dieser Erkrankung. Die Daten unterstreichen, wie wichtig die Aufklärung zu diesem Thema ist“, erklärte Professor Dan Ziegler, Düsseldorf, Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats der Aufklärungsinitiative.

Die Experten waren sich einig, dass erste Warnsignale dieser diabetischen Folgeerkrankung frühzeitig erkannt und ernst genommen werden sollten. Denn Kribbeln, Brennen, Schmerzen oder Taubheitsgefühle in den Füßen können Anzeichen einer diabetischen Neuropathie sein.

Wer frühzeitig handelt, kann dem Voranschreiten der Nervenschädigung entgegenwirken und schwerwiegende Komplikationen vermeiden.

Zentrale Elemente der bundesweiten Aufklärungsinitiative „Diabetes! Hören Sie auf Ihre Füße?“ sind der einzigartige Barfuß-Parcours und die bei den Aktionstagen bundesweit vorgenommenen Fuß-Checks.

Hierbei untersuchen Podologen die Füße, überprüfen die Fußpulse und analysieren die Temperatur-, Druck- und Vibrationswahrnehmung an den Füßen.

So können sie feststellen, ob bei den Untersuchten ein Verdacht auf eine Neuropathie besteht.

Im ersten Jahr der Aufklärungsinitiative wurden über 700 Menschen in 17 Städten untersucht.

„Die Ergebnisse zeigen, dass etwa bei der Hälfte der Untersuchten Anzeichen einer diabetischen Neuropathie vorliegen“, erklärte Prof. Dr. med. Oliver Schnell, München.

Die Auswertung ergab außerdem, dass mehr als zwei Drittel der Menschen mit Verdacht auf Neuropathie nicht wussten, dass sie an einer Nervenstörung leiden.

Eine aktuelle Studie zeigt ähnliche Ergebnisse:
77 % der Patienten mit einem bekannten Diabetes und einer Neuropathie wussten nichts von ihrer Nervenerkrankung. (Quelle: Bongaerts BWC et al. Diabetes Care 2013;36:1141-46.)

Auf die Füße „hören“
Diabetische Neuropathie frühzeitig erkennen und handeln

Je früher eine Neuropathie erkannt wird, desto erfolgreicher kann man Folgekomplikationen wie dem diabetischen Fuß-Syndrom entgegenwirken.

 „Jährlich sind in Deutschland rund 50.000 Amputationen auf ein diabetisches Fußsyndrom zurückzuführen“, sagte Professor Dr. med. Ralf Lobmann, Stuttgart.

Umso wichtiger ist es also auf seine Füße zu „hören“ und seinem Arzt unbedingt alle auffälligen Wahrnehmungsveränderungen mitzuteilen.

Durch regelmäßige Untersuchungen mit einfachen Tests kann die diabetische Neuropathie frühzeitig erkannt und behandelt werden.

Die wichtigste vorbeugende Maßnahme gegen diabetesbedingte Komplikationen ist eine konsequente Blutzuckereinstellung und die Vermeidung so genannter Blutzuckerspitzen, wie Prof. Dr. med. Kristian Rett, Frankfurt am Main ausführte.

Für den Alltag der Patienten bedeutet dies, den Verzehr von raffiniertem Zucker möglichst komplett zu vermeiden und stattdessen auf komplexe Kohlenhydrate, die z. B. in Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten und Gemüse enthalten sind, umzusteigen.

Zudem sollte ein Vitamin-B1-Mangel vermieden werden.

Die Therapie der diabetischen Neuropathie
Bei der Behandlung der diabetischen Neuropathie empfiehlt Prof. Dr. med. Karlheinz Reiners, Würzburg, nach dem „Drei-Säulen-Schema“ vorzugehen.

Danach steht die erste Säule der Therapie für eine individuell angepasste, optimale Diabeteseinstellung.

Die zweite Säule hat zum Ziel, krankmachende Stoffwechselwege auszuschalten, die in der Folge Nerven und Gefäße schädigen können.

Hier steht z. B. die Vitamin-B1-Vorstufe Benfotiamin zur Verfügung.

Die vitaminähnliche Substanz aktiviert das Enzym Transketolase und kann so die Bildung von aggressiven Zuckerabbauprodukten (AGEs, Advanced Glycation Endproducts), die durch die Überzuckerung des Blutes vermehrt entstehen, hemmen.

Dadurch kann Benfotiamin bei regelmäßiger Einnahme Nerven und Blutgefäße vor Schädigungen schützen und die Symptome der diabetischen Neuropathie lindern.

Als dritte Säule der Therapie gilt die rein symptomatische Therapie, die neuropathische Schmerzen medikamentös behandelt und so die Lebensqualität der Betroffenen verbessern kann, aber auch potenzielle Nebenwirkungen hat.

Über die Aufklärungsinitiative
Mit der Aufklärungsinitiative „Diabetes! Hören Sie auf Ihre Füße?“ informieren WÖRWAG Pharma und die Deutsche Diabetes-Stiftung (DDS) zusammen mit renommierten Experten über die diabetische Neuropathie, um Früherkennung und rechtzeitige Therapie zu fördern und Komplikationen, wie das diabetische Fußsyndrom, zu verhindern.

Die Initiative wurde im Mai 2013 ins Leben gerufen.
Seitdem hat sie mit ihrer Informationstour 18 Stopps in 17 Städten gemacht. Spannende Aktionen rund um das Thema Fußgesundheit laden die Menschen mit Diabetes und Interessierte am Aktionsstand zum Mitmachen ein.

So können sie beispielsweise auf einem Barfuß-Parcours das eigene Gespür in den Füßen auf die Probe stellen.

Gibt es Anzeichen von Empfindungsstörungen, besteht vor Ort die Möglichkeit, von einem Podologen einen kostenlosen Fuß-Check durchführen zu lassen. Hierbei werden Temperatur-, Druck- und Vibrationswahrnehmung untersucht.

Im Rahmen von Expertenvorträgen erhalten die Standbesucher außerdem vielfältige Tipps – von der richtigen Fußpflege bis hin zum Tragen des richtigen Schuhwerks.

Weitere Informationen zur Aufklärungsinitiative und zu den Tourstopps 2014 finden Interessierte unter www.hoerensieaufihrefuesse.de