TECNIS Symfony® – Therapieoptionen bei Grauem Star und Alterssichtigkeit

Zwei Indikationen – eine OP-Technik

Es trifft jeden – er muss nur alt genug werden: Die Alterssichtigkeit (Presbyopie) und der Graue Star (Katarakt) sind Veränderungen des Sehorgans, die angesichts der heutigen Lebenserwartung ganz normale Aspekte in der zweiten Lebenshälfte sind.

Die Operation der altersbedingt getrübten Linse ist inzwischen der häufigste invasive Eingriff in der modernen Medizin überhaupt.

In Deutschland werden pro Jahr rund 800.000 Kataraktoperationen durchgeführt.

Die hohe Sicherheit, die Erfolgsrate dieser Intervention und ganz besonders der hohe Sehkomfort, der mit modernen Intraokularlinsen (IOL) heutzutage erreicht wird, haben dazu geführt, dass die Entfernung der eigenen Linse und Implantation einer IOL in zunehmendem Maße auch bei Patienten zum Einsatz kommt, die (noch) wenig oder gar keine Linsentrübung haben. Denn innovative IOL können auch Fehlsichtigkeiten wie Hornhautverkrümmung, Kurz- oder Weitsichtigkeit mit hoher Präzision und Patientenzufriedenheit ausgleichen.

Herausforderung: Brillenfreiheit auch bei Alterssichtigkeit (Presbyopie)
Eine mit Kunstlinsen nur schwer nachzuahmende Funktion der körpereigenen Linse im menschlichen Auge ist die Akkommodation, also die Fähigkeit der Linse sich zu verformen, um so in der Nähe scharf zu sehen. In jungen Jahren ist dies kein Problem, das Umschalten von Nah- auf Fernvisus gelingt geradezu spielend.

Die Fähigkeit der Linse zur Akkommodation lässt indes im Laufe des Lebens nach und auch wenn Sehprobleme nie ein Thema waren, tritt die so genannte Alterssichtigkeit oder Altersweitsichtigkeit in der Regel im Alter von 40 bis 50 Jahren auf: Die „Umschaltung“ von Fern- auf Nahsicht erfolgt zunehmend langsamer, Kleingedrucktes wird schwerer lesbar – insbesondere bei Dämmerlicht und Müdigkeit. Ein Mensch mit beginnender Presbyopie ist leicht zu erkennen: Er hält die Zeitung weit von sich weg, im Restaurant muss die Speisekarte erst auf Abstand gebracht werden, um sie entziffern zu können – und sind dafür die Arme eines Tages „zu kurz“, führt kein Weg mehr an einer Lesebrille vorbei.

Viele Menschen erwarten heutzutage auch im mittleren und höheren Lebensalter eine optimale Sehqualität bei gleichzeitiger Unabhängigkeit von einer mechanischen Sehhilfe. Diesem Wunsch kommt die Entwicklung der modernen Linsenchirurgie nach – auch wenn die Überwindung der Alterssichtigkeit nach wie vor eine Herausforderung darstellt.
 
Grauer Star – die „Ur-Indikation“ der Intraokularlinse
Bis vor einigen Jahren wurde die körpereigene Augenlinse meist nur dann entfernt, wenn eine visusrelevante Katarakt vorlag, wenn also die normale, altersbedingte Linsentrübung so weit fortgeschritten ist, dass sie das Sehvermögen deutlich beeinträchtigt. Die Katarakt ist eine sich sehr langsam entwickelnde Veränderung der Transparenz und Farbe der in jüngeren Lebensabschnitten vollständig klaren Linse.

Sie beginnt meist mit einer leichten Verfärbung ins Gelbliche, bevor sie grau (daher der deutsche Name Grauer Star) oder bräunlich wird.

Die ersten Symptome für Betroffene sind meist eine erhöhte Blendungsempfindlichkeit und ein als verschwommen, farbloser werdender Seheindruck. Mit zunehmender Linsentrübung sinkt die Sehschärfe deutlich ab bis zu jenem Punkt, an dem sich der Patient in Absprache mit seinem Augenarzt für eine Operation entscheiden wird. Eine völlig weißlich eingetrübte Linse, eine sogenannte mature Katarakt, kommt in Ländern mit einer hochentwickelten augenärztlichen Versorgung nur noch selten vor.

Global sieht es allerdings leider anders aus:
Die Katarakt ist die häufigste reversible Erblindungsursache weltweit und raubt nach wie vor in ärmeren Ländern, zum Beispiel in Afrika südlich der Sahara, zahlreichen Menschen das Sehvermögen, allein aus dem Grund, dass kein ausreichender Zugang zu geeigneten chirurgischen Einrichtungen vorhanden ist. Hierzulande sind die meisten Linsentrübungen altersbedingte Veränderungen; wesentlich seltener tritt eine Katarakt auch als Folge von Traumata, Stoffwechselerkrankungen oder kongenital (angeboren) auf.
 
Ablauf des intraokularen Linsentauschs
Der Eingriff wird heute fast immer in Lokalanästhesie durchgeführt und ist dadurch praktisch schmerzfrei. Ambulante Kataraktoperationen sind heute die Regel, bei ophthalmologischen oder allgemeinmedizinischen Begleiterkrankungen kann auch ein stationärer Aufenthalt in einer Augenklinik erfolgen. In der Regel wird bei einem intraokularen Linsentausch die natürliche Linse verflüssigt und abgesaugt.

Man nennt dieses Verfahren auch Phakoemulsifikation.
Hierbei wird mechanisch oder per Laser ein kleiner Schnitt am Übergang von Hornhaut und Lederhaut vorgenommen, durch den der Operateur den Kapselsack und die darin gelegene Linse erreicht. Nach vorsichtiger Öffnung des Kapselsacks wird mittels Ultraschall die Linse so fein zerkleinert, dass sie im nächsten Schritt abgesogen werden kann. Zurück bleibt der hauchdünne Kapselsack, in den die künstliche Linse platziert wird.

Der Eingriff ist meist nach etwa zwanzig bis dreißig Minuten beendet, eine Naht ist bei den heute vorgenommenen Kleinstschnitten nicht notwendig. Nach einer komplikationslosen Operation beschränkt sich die Nachsorge für einen Zeitraum von etwa 2 bis 4 Wochen auf das Einträufeln zweier Sorten von Augentropfen mehrmals täglich in das operierte Auge.

In der Regel verfügt der Patient schon wenige Tage nach dem Eingriff wieder über eine sehr gute Sehqualität – benötigt aber fortan eine Gleitsicht- oder Lesebrille: Im Gegensatz zur natürlichen Augenlinse lässt sich eine Kunstlinse nicht über Verformung auf verschiedene Entfernungen „scharf stellen“. Standard-IOL bieten daher auch nur in einem bestimmten Bereich, meist in der Ferne, eine scharfe Sicht. Für nahe Objekte, zum Beispiel den Computer und die Tageszeitung, benötigt der Patient mit einer solchen Einstärkenlinse (Monofokallinse) eine Brillenkorrektur.
 
Linsenaustausch bei Alterssichtigkeit: Kataraktchirurgie ohne Katarakt
Möchte der Patient nach einem Linsenaustausch keine Brille mehr tragen, kommen seit einigen Jahren sogenannte Intraokularlinsen mit Zusatzfunktion zum Einsatz, die nicht nur eine klare Sicht wiederherstellen, sondern auch augenanatomisch bedingte Sehfehler ausgleichen können. Kommt also eine intraokulare Kunstlinse bei Alterssichtigkeit zum Einsatz, ohne dass eine Katarakt vorliegt, ist die Rede vom „presbyopen Linsenaustausch“. Dieser hat den operativen Ausgleich der Alterssichtigkeit und die gleichzeitige Korrektur von Fehlsichtigkeiten zum Ziel.

Der presbyope Linsenaustausch läuft im Prinzip wie eine Kataraktoperation ab: Die körpereigene Linse wird per Ultraschall zerkleinert und aus dem Auge entfernt; eine IOL wird implantiert. Der Unterschied besteht darin, dass diese Menschen keine getrübten Linsen aufweisen, allenfalls eine beginnende Linsentrübung. Daher ist für all diese Patienten – mit Presbyopie oder Katarakt oder mit beidem – die Implantation einer innovativen IOL eine Entscheidung zugunsten von Sehkomfort und Lebensqualität, da sie weitgehend brillenfreies Sehen auf praktisch alle Distanzen bietet.
 
Intraokularlinsen mit Zusatzfunktion – Brillenfreiheit über alles?
Multifokallinsen ermöglichen, ähnlich einer Gleitsichtbrille, ein scharfes Sehen sowohl in der Ferne als auch in der Nähe. Hier wird das einfallende Licht auf mehrere Brennpunkte verteilt– nämlich auf einen Fern- und einen Nahbrennpunkt: ein kleiner Teil des Lichts wird bei einigen IOLs auf weitere Brennpunkte im Intermediärbereich verlagert. Es entstehen also stets mehrere Bilder auf der Netzhaut – die Auswahl des gewünschten Bildes leistet das Gehirn.

Während viele Patienten nach der Implantation von multifokalen Intraokularlinsen tatsächlich ihren Alltag ohne Brille meistern können, kann dieses optische System auch Nachteile mit sich bringen: Durch Aufteilung des vorhandenen Lichts auf mehrere Brennpunkte verliert jedes einzelne der parallel dargestellten Bilder an Qualität, gleichzeitig führt die Überlagerung der Bilder zu einem gewissen Kontrastverlust und das Bild, was sich nicht im Brennpunkt befindet, kann das Auftreten von Halos (Lichthöfe um Lichtquellen) verursachen.[1]
 
ENDLICH:
Erstmals Presbyopiekorrektur mit der Abbildungsqualität monofokaler Intraokularlinsen. Trotz der erwähnten Fortschritte bei der Entwicklung optischer Designs von Intraokularlinsen nstanden Patienten bis Anfang letzten Jahres vor der Entscheidung:

ENTWEDER

Unabhängigkeit von Brille & Co. – und Einschränkungen bei Sehqualität und Lichtausbeute

ODER

eine hervorragende Abbildungsqualität – und Abhängigkeit von einer mechanischen Sehhilfe für Intermediär- und Nahbereich
 
Seit Anfang 2014 ist mit der TECNIS Symfony® IOL nun eine Intraokularlinse in Deutschland zugelassen, die speziell zur Korrektur der Alterssichtigkeit entwickelt wurde. Durch optimale Abstimmung zweier Technologien, die in Bereichen wie Fotografie oder diagnostischen Verfahren schon lange etabliert, bei Intraokularlinsen jedoch völlig neu sind, wird erstmals ein kontinuierlicher Sehbereich von nah bis fern geschaffen, ohne dass Patienten in einem Entfernungsbereich merkliche Einschränkungen der Sehqualität hinnehmen müssen und optische Nebenwirkungen nur noch auf dem Niveau von Monofokallinsen auftreten.[2]

Eine Studie mit dieser Linse zeigte, dass 94 % aller Patienten ohne eine Brille eine Zeitschrift, 97 % aller Patienten Aufkleber und Preise lesen konnten und 96 % aller Patienten ohne Brille am Computer arbeiten konnten.2 Gleichzeitig entsprach die Blendempfindlichkeit und die Wahrnehmung von Halos dem niedrigen Niveau von Monofokallinsen.

Selbst bei kontrastarmen Sichtverhältnissen ist die Fernsicht nicht beeinträchtigt.[3] Gemäß einer klinischen Studie würden 98% der Patienten die TECNIS Symfony® Intraokularlinse ihren Freunden und ihren Familienmitgliedern weiterempfehlen.[4]
 
Alle TECNIS Symfony® Intraokularlinsen für den erweiterten Sehbereich sind auch als torische Modellen zur Korrektur eines Astigmatismus erhältlich.

Wer gern mehr erfahren möchte, findet weitere Informationen direkt unter www.neuelinsen.com/intraokularlinse/tecnis-symfony
 


[1] Stefan Pieh, et.al (2001):Halo size under distance and near conditions in refractive multifocal intraocular lenses, Br J Ophthalmol, 85, 816-821; doi:10.1136/bjo.85.7.816
[2] 166 Data on File_Extended Range of Vision IOL 3-Month Study Results (NZ).
[3] TECNIS Symfony DFU, Z310939 Rev 5.0
[4] DOF2015OTH0009 Post-Market Clinical Follow-Up Investigation of an Extended Range of Vision IOL EROV-108-COMP - Symfony Harmony EMEA Trial 3-Month Interim Results