Ungleiche Schwestern: Asthma und Allergien
Wie Betroffene wieder mehr Luft schöpfen
300 Millionen Menschen leben weltweit mit einer asthmatischen Erkrankung, in Deutschland werden etwa 3,3 Millionen medikamentös deswegen behandelt.[1]
„Asthma ist eine Volkskrankheit mit vielen Gesichtern und vor allem Ursachen“, weiß Dr. med. univ. (Tuzla), MBA, Amel Havkic, Medical Director der OxyCare Medical Group. „Mit der man sich aber keineswegs einfach zufriedengeben sollte. Denn es gibt gute Behandlungsmöglichkeiten und die Patientinnen und Patienten können auch viel selbst für eine bessere Lebensqualität tun.“
Wie behandelt wird und was das mit Allergien im Allgemeinen zu tun hat, das erklärt der Pneumologe.
Chronische Entzündung
Bei Asthma bronchiale handelt es sich um eine chronische, entzündliche Erkrankung, bei der eine dauerhafte Überempfindlichkeit der Atemwege besteht. „Mit einer passenden Therapie sind die Symptome der Erkrankung tatsächlich aber reversibel, also rückbildungsfähig“, so Dr. Havkic. „Bei Asthma bronchiale unterscheidet man zwei Formen: allergisches und nicht allergisches Asthma. Bei der Mehrheit der Patientinnen und Patienten kommt allerdings eine Mischform der beiden vor.“
Grundsätzlich führt die Entzündung zu anfallartiger Luftnot infolge einer Verengung der Atemwege, einer sogenannten Bronchialobstruktion.
Dr. Havkic führt aus: „Verursacht wird diese Atemwegsverengung durch eine erhöhte Sekretion von Schleim, eine Verkrampfung der Muskeln der Bronchien und eine Bildung von Ödemen in der Bronchialschleimhaut.“ Bei Betroffenen ist daher oft die Ausatmung erschwert; das zeigt sich durch pfeifende Atemgeräusche. Teilweise tritt auch Husten auf, beispielsweise in Form von Hustenanfällen, insbesondere bei Kindern.
Auslöser im Visier
Eine Vielzahl von Reizen kommt als Auslöser infrage. Bei allergischem Asthma kommt es bei entsprechender genetischer Veranlagung zu einer Überempfindlichkeitsreaktion durch äußere Reize. „Dabei handelt es sich um allergieauslösende Stoffe in der Umwelt, sogenannte Allergene“, ergänzt der Pneumologe.
Dazu zählen beispielsweise Pollen, Schimmelpilze oder der Kot von Hausstaubmilben.
„Gefährdet sind vor allem Kinder von Eltern, die beide an allergischem Asthma leiden und die in der Wohnung rauchen“, erläutert Dr. Havkic.
Auch der klassische Heuschnupfen kann auf die unteren Atemwege übergreifen und eine asthmatische Erkrankung auslösen. Bei der nicht allergischen Form sind andere Trigger bekannt: Infektionen, meist der Atemwege, Einwirkung von giftigen oder irritierenden Stoffen, besondere körperliche Anstrengung oder auch eine Refluxerkrankung.
„Noch immer sind nicht alle Zusammenhänge und Ursachen bei dieser vielfältigen Krankheit geklärt“, fasst der Medical Director der OxyCare Medical Group zusammen.
Wieder tief durchatmen
Bei der Asthma-Therapie spielt die korrekte Inhalation eine entscheidende Rolle. Dabei kommen Geräte zum Einsatz, die eine erleichternde Befeuchtung erreichen und auch Medikamente direkt in die Atemwege transportieren. „Als Medikamente verschreiben Ärzte einerseits Substanzen zur Anwendung, die die Bronchien erweitern, und andererseits solche, die antientzündlich wirken.
In sehr ausgeprägten Fällen kommen auch Antikörper, sogenannte Biologika, infrage“, verdeutlicht Dr. Havkic. Neben der Inhalation können Betroffene außerdem ein Atemmuskeltraining durchführen – das hilft besonders denen, die unter einer eingeschränkten Atemleistung leiden.
„Hierfür gibt es extra Geräte, die mittels Widerstand funktionieren“, so der Experte. Solch ein regelmäßiges Atemtraining regeneriert die Funktion der Lungenbläschen und erhöht so das nutzbare Lungenvolumen. Ein regelmäßiges Training sorgt für ein besseres Wohlbefinden und fördert die Tiefenatmung, die Patientinnen und Patienten bekommen tatsächlich wieder mehr Luft.
Weitere Informationen unter www.oxycare-gmbh.de