Ist Smog der neue Feind für unsere Haut?

Seit Jahren untersuchen Experten die schädlichen Auswirkungen der Sonne auf die Haut.

Gleichzeitig betonen sie jedoch auch, dass der Hautalterungsprozess das Ergebnis anderer externer Faktoren sein kann, insbesondere durch Luftverschmutzung.

Sonne: Freund oder Feind?
Für die Aktivierung körpereigener Prozesse ist die Sonne unverzichtbar. Neuere Untersuchungen haben ergeben, dass das Vitamin D an weitaus mehr Körperfunktionen beteiligt ist als lange angenommen. Doch gleichzeitig ist und bleibt UV-Strahlung auch der Hautfeind Nummer: Sie spielt die wichtigste Rolle bei der Entwicklung von Lichtalterung und auch das Hautkrebsrisiko wird durch UV-Strahlung erhöht. Allerdings wissen wir heute auch mehr über den sich verschlechternden Zustand der uns umgebenden Luft, der erwiesenermaßen zu Überempfindlichkeitsreaktionen, Trockenheit, einem fahlen Teint und anderen Erscheinungen führen kann. All das kann in der Tat den Alterungsprozess beschleunigen.

Was ist Smog?
Der Name Smog ist ein Kofferwort aus dem englischen smoke (Rauch) und fog (Nebel) und bezeichnet die Anwesenheit von Luftschadstoffen in gesundheitsschädlichen und sichtbeeinträchtigenden Konzentrationen. Dazu zählen chemische Verbindungen wie Schwefeloxide, Stickoxide, aber auch polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAHs). Der resultierende Effekt von Smog ist schädlich für den ganzen Körper. Zwar haben die einzelnen Komponenten eine relativ geringe akute Toxizität, jedoch eine weitaus höhere chronische Toxizität.

Freie Fahrt für freie Radikale
In der vergangenen Zeit fanden Forscher heraus, dass die Smog enthaltenen polzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe in die Haut eindringen und dort Chinone produzieren können. Dabei handelt es sich um stark färbende Substanzen sowie Oxidationsprodukte, die reaktive Sauerstoffspezies (ROS) produzieren. Deren Aktivität kann wiederum zu äußeren Zeichen der Hautalterung führen, wie etwa eine erhöhte Pigmentierung und Hautverfärbungen. Von besonderem Interesse ist in diesem Fall die Entwicklung von Melasma.  

Oh Schreck, ein Fleck!
Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe sind Substanzen, die bei der unvollständigen Verbrennung von organischem Material freigesetzt werden. So kommen sie u. a. auch in Dieselabgas und Zigarettenrauch vor. Sie können sich negativ auf die Haut auswirken. Eine Umfrage unter mehr als 1.500 Frauen aus Deutschland und China zeigte eine Korrelation zwischen Luftverschmutzung und der Entwicklung von Lentigines. Forscher fanden heraus, dass eine erhöhte Menge an Stickstoffdioxid das Risiko für die Entwicklungen brauner Flecken um bis 25 % erhöhen kann. Das gilt vor allem für Frauen über 50. Zudem haben Studien die Reaktion von Ozon mit Hautfett untersucht und sherausgestellt, dass auf diese Weise aggressive Substanzen entstehen können.

Leider klingt die Empfehlung, die verschmutzte Luft zu meiden, nicht nur wie eine Binsenweisheit, sondern ist in der Praxis auch unmöglich. Natürlich kann man bei einer besonders hohen Smog-Intensität seine Außenaktivitäten reduzieren, aber selbst das ist nicht immer machbar. Die Haut verfügt von Natur aus über einen gewissen Anteil antioxidativer Substanzen wie Vitamin A und E, Glutathion oder a-Liponsäure, deren Aufgabe es ist, freie Radikale zu begrenzen, ihre Aktivität zu reduzieren und somit Zellschäden vorzubeugen. Leider reichen ihre natürlichen Ressourcen jedoch nicht aus. Um ihre Schutzfunktion zu erhalten, müssen ihr über die Ernährung alle wichtigen Nährstoffe zugeführt werden. Als reiche Antioxidantien-Quellen gelten insbesondere die Lebensmittelgruppen Gemüse, Salate, Kräuter, Früchte, Ölsaaten und Nüsse. Genauso wichtig ist die entsprechende Hautpflege, die neben dem täglichen Eincremen auch das regelmäßige Reinigen des Gesichts beinhaltet.

Quelle:
medicalpress.de