Alarm Tik Tok Trends: Beauty-Papst warnt vor Internet-Hype

Für viele ist die Welt der sozialen Medien ihr zweites Zuhause.

Lässig sitzt man auf der Couch, scrollt durch die neuesten Beiträge und bleibt dabei an Fotos oder Videos hängen, die mithilfe von leichten Tricks ein schönes Aussehen versprechen sollen. Vor allem die Plattform Tik Tok ist dafür bekannt, vermeintlich einfache Lösungen zur Selbstoptimierung anzubieten.

Schnurstracks sollen Falten aus dem Gesicht „geklebt“, Zähne mithilfe von Nagelfeilen gekürzt oder Wimpern durch Föhnen in Schwung gebracht werden. Die Anwendungen sind simpel und versprechen schnelle Ergebnisse – ganz ohne Besuch beim Experten und ohne dabei viel Geld auszugeben. Doch gefährlich sind sie allemal, da die Methoden nicht medizinisch geprüft sind und Komplikationen hervorrufen können.
 
Prof. Dr. Dr. med. Werner Mang, Ärztlicher Direktor der Bodenseeklinik und Präsident der Internationalen Gesellschaft für Ästhetische Medizin (IGÄM e.V.), kritisiert die Trends und ihre Verbreitung scharf.

Die sozialen Medien sind mittlerweile fest in unserem Alltag verankert. Über anderthalb Milliarden Nutzer verzeichnet beispielsweise die Social-Media-Plattform Tik Tok im Jahr 2022 weltweit, die vor allem für die kurzen Handyvideos, die man ganz einfach hochladen kann, bekannt ist.

Da sich Informationen über bewegte Bilder im Internet sehr schnell verbreiten, ist die Erschaffung eines neuen, vielleicht sogar absurden Trends ein Leichtes. Gerade die jüngere Generation verbringt einen Großteil ihrer Handyzeit auf der Social-Media-Plattform und ist tendenziell anfälliger für den Content.

Prof. Dr. Dr. med. Werner Mang, Ärztlicher Direktor der Bodenseeklinik und Präsident der  Internationalen Gesellschaft für Ästhetische Medizin (IGÄM e.V.) ist der Meinung, dass man solche Trends mit Vorsicht betrachten soll: „Es mag sein, dass es vermeintlich qualitativ hochwertige Inhalte auf Tik Tok gibt, die vor allem jungen Menschen mit wenigen Kniffs und Tricks helfen sollen, ein bestimmtes Aussehen zu erreichen.

Jedoch gibt es genauso viele Inhalte, die bestenfalls fragwürdig sind. So ist es offensichtlich, dass man sowohl Vorsicht, als auch gesunden Menschenverstand walten lassen muss, wenn man alles, was man auf der Plattform sieht, versucht nachzuahmen.

Es mag auch sein, dass diese Beauty-Trends für eine kurze Zeit das tun, was sie versprechen. Jedoch denkt hier niemand an die nachhaltigen gesundheitlichen Folgen, weshalb es wichtig ist, sich über die Herkunft eines Produkts oder die medizinische Überprüfung einer Methode zu informieren.

  • Wimpern föhnen für den perfekten Schwung?

  • Zähne abfeilen für das perfekte, gerade Lächeln?

Das klingt alles recht harmlos und simpel, doch am Ende hat man im schlimmsten Fall eine Bindehautentzündung und kaputte Zähne.

Ich würde jedem raten, der sich eine leichte Optimierung wünscht, immer einen Facharzt mit entsprechender Qualifikation aufzusuchen, der in einer renommierten Fachgesellschaft, wie zum Beispiel der IGÄM, ist. Im Grunde genommen sollte jeder Mensch selbst entscheiden, was ihm gefällt und was nicht.

Was aber schnell – vor allem bei jüngeren Menschen – passieren kann ist, dass man in diesem Social Media-Teufelskreis feststeckt und sich ein Idealbild heraussucht und dann versucht, dieses zu kopieren.

Dabei ist der Wunsch, genauso auszusehen, so hoch, dass zu fragwürdigen Methoden gegriffen wird. Und das darf einfach nicht sein.

Darum habe ich auch bereits in meinem Buch „Abgründe der Schönheitschirurgie“, welches im vergangenen Jahr erschienen ist, vor dem Einfluss von Social Media und dem Internet im Allgemeinen gewarnt.

Wie ich auch dort bereits erläutere, müssen wir aufpassen, dass das Internet nicht den Trend zur Nachfrage von Schönheitsoperationen befeuert. Denn die Wahrnehmungen zwischen Realität und der digitalen Welt verschwimmen immer mehr und viele Leute können keine Grenze zwischen den beiden Welten ziehen.

Wer wissen möchte, was ich noch zu dem Thema zu sagen habe, kann mein Buch online oder im Buchhandel erwerben.“

Prof. Dr. Dr. med. Werner Mang, Ärztlicher Direktor der Bodenseeklinik, Klinik für Ästhetische und Plastische Chirurgie und Präsident der Internationalen Gesellschaft für Ästhetische Medizin (IGÄM e.V.).

Wer gern mehr erfahren möchte, schaut direkt unter Bodenseeklinik GmbH - Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie -  www.bodenseeklinik.de