Jetzt noch möglich - FSME-Impfung

... für den Sommerurlaub

Viele Menschen verbringen ihren Urlaub in FSME-Risikogebieten.
Wer eine Reise in eine solche Region plant und noch nicht gegen die durch Zecken übertragene Erkrankung  geimpft ist, sollte keine Zeit mehr verstreichen lassen. Denn jetzt ist der Aufbau eines Schutzes durch die FSME-Impfung gerade noch möglich.

Anfang Juli beginnen in dem bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen die Sommerferien. Kurz darauf folgen Berlin und Brandenburg, dann ziehen die restlichen Länder nach.

Ein Großteil der Bundesbürger verreist.
Dabei muss es nicht unbedingt exotisch werden: Das beliebteste Reiseziel im vergangenen Jahr war laut Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e.V. (FUR) Deutschland: Etwa jede dritte Reise fand innerhalb des eigenen Landes statt*. Über acht Prozent der Reiseziele insgesamt lagen in Bayern und Baden-Württemberg und damit in FSME-Risikogebieten. Auch Österreich, ein Kernland der FSME-Virusverbreitung in Europa, ist eines der fünf beliebtesten Urlaubsländer der Deutschen.

Damit gehört die Schutzimpfung gegen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) zu den klassischen Reiseimpfungen – was vielen aber nicht bewusst ist. „Reisende, die im europäischen Raum unterwegs sind, beziehen das Thema Reiseimpfung oft nicht auf sich“, erklärt Dr. Ute Arndt, Impfexpertin im Deutschen Grünen Kreuz e. V. (DGK). Sie rät daher, zum Arzt zu gehen und zu überprüfen, ob beim persönlichen Reiseziel eine FSME-Impfung notwendig ist oder nicht. Und ob der Impfschutz für eine neue Reise wieder eventuell aufgefrischt werden muss.

Arndt: „Wer jetzt feststellt, dass er eine Impfung für seinen Urlaub im Juli benötigt, braucht sich keine Sorgen zu machen. Für solche Fälle gibt es ein verkürztes Impfschema.

Zwei Impfungen im Abstand von 14 Tagen reichen für einen belastbaren Schutz im Urlaub zunächst aus.“

Nach den hohen FSME-Fallzahlen im vergangenen Jahr scheint das Bewusstsein für diese Problematik immerhin gestiegen zu sein. So mancher stellt sich die Frage, ob auch unvollständige Impfserien aus der Vergangenheit angerechnet werden können, wenn nun ein Schutz aufgebaut werden soll. Laut Arndt kein Problem: „Durch wissenschaftliche Studien ist sehr genau belegt, dass jede Impfung zählt und dass man auch auf viele Jahre zurückliegende Impfungen aufbauen kann.“ Im Zweifel solle man die Frage mit seinem Arzt besprechen.

Dr. Ute Arndt
Telefonische Impfsprechstunde
Auf der Homepage des Deutschen Grünen Kreuzes e. V. unter www.dgk.de/fsme  können Sie sich über die Risikogebiete im In- und Ausland informieren. Dort finden Sie zudem ausführliche Informationen rund um die Impfung.

Wer darüber hinaus noch Fragen hat, kann in der telefonischen Impfsprechstunde im DGK mit Experten sprechen.

Die Impf-Hotline erreichen Sie jeden Dienstag von 10 bis 12 Uhr unter Tel. 0 64 21 / 2 93 - 1 88 zum normalen Tarif Ihres Telefonanbieters.

* Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e.V. (FUR): Erste Ausgewählte Ergebnisse der 44. Reiseanalyse zur ITB 2014
http://www.fur.de/fileadmin/user_upload/RA_Zentrale_Ergebnisse/RA2014_ErsteErgebnisse_DE.PDF

Eine gefürchtete Erkrankung: Frühsommer-Meningoenzephalitis

  • Eine FSME beginnt im ersten Stadium mit Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Bei einem Teil der Infizierten befällt das Virus das zentrale Nervensystem. Dadurch kann es zu einer Hirnhautentzündung kommen. In besonders schweren Fällen können auch das Gehirn selbst und das Rückenmark betroffen sein.

  • Vor allem nach schweren Verläufen sind dauerhafte Folgeschäden möglich, wie z. B. Lähmungen der Extremitäten sowie der Atem- und Halsmuskulatur, Atemschwäche, Gleichgewichtsstörungen, Schluck- und Sprechstörungen.

  • Die FSME kann nicht ursächlich behandelt werden. Lediglich die Symptome können gelindert werden, z. B. durch Fieber- und Schmerzmittel. Spätschäden lassen sich dadurch nicht verhindern.

  • Anders als bei der Borreliose können die Krankheitserreger bei der FSME sofort beim Stechen von der Zecke übertragen werden.

  • Den einzigen wirkungsvollen Schutz bietet die FSME-Impfung. Für einen dauerhaften Schutz sind drei Impfungen notwendig, d. h. die dritte Impfung , spätestens nach einem Jahr, darf auch bei der „Schnellimpfung für Eilige“ nicht vergessen werden.

Dr. Ute Arndt ist Humanbiologin und beschäftigt sich seit Jahren mit dem Thema Impfschutz. Aktuelle Impfempfehlungen und Erkenntnisse an Verbraucher und Ärzte zu kommunizieren, ist ihr ein wichtiges Anliegen.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie auch direkt beim Deutschen Grünen Kreuz e. V. unter www.dgk.de