Vom Nachsatz zum Vorsatz

Damian Richter, Erfolgscoach und Buchautor, hilft dabei, sich im neuen Jahr in sein ideales Ich zu entwickeln

„Neujahrsvorsätze erweisen sich als jedermanns kleine Geheimnisse.

Wir alle haben sie, wir hängen sie gerne an die große Glocke am Silvesterabend, um gut vor den Freunden und der Familie dazustehen – und schweigen uns über unseren Fortschritt mit ihnen aus, wenn wir bereits nach der zweiten Woche des neuen Jahres das Projekt aufgegeben haben.

Dabei zeigen Vorsätze unsere guten Intentionen, unseren Drang zur Verbesserung, was sich als ehrenhaft und wünschenswert erweist.

Es stellt sich nur als unglücklich heraus, dass wir bei der Umsetzung häufig schnell und unnötig die Flinte ins Korn werfen.

Jedoch lässt sich viel mit Verhaltensänderungen und neuen Einstellungen gestalten. Schließlich beginnt alles mit einem Bekenntnis zur Wahrheit.

Verliebt in den Wunsch – nicht in den Weg, denn es klingt doch toll

... ich möchte mit dem Rauchen aufhören.

... ich möchte zehn Kilogramm weniger wiegen.

... ich möchte ein Unternehmen gründen.

Menschen verbinden mit diesen Aussagen Vorstellungen darüber, wie sich ihr Leben positiv gestaltet, wenn sie diesen Status erst einmal erreicht haben.

Für viele lässt sich jedoch konstatieren, dass sie sich in die Idee verliebt haben, mit dem sozialen Prestige, dem Gehalt und der Bewunderung, die damit einhergehen.

Geflissentlich ignorieren sie harte Fakten: Vom Tabak abzulassen braucht viel Willensstärke; wer Kilos verlieren möchte, sollte sich auch mit einer Ernährungsumstellung und regelmäßigem Sport einverstanden zeigen.

Bevor wir also unsere Vorsätze aussprechen, dürfen wir uns fragen, ob wir nur die Vorstellung mögen oder auch die Ausdauer besitzen, sie in die Tat umzusetzen.

Ziele setzen

Wer sich tatsächlich als bereit einschätzt, eine Veränderung in seinem Leben herbeizuführen, darf sich stolz zeigen, denn er oder sie weiß, dass ein durchaus harter bevorsteht, und möchte ihn dennoch gehen.

Nun steigen wir in medias res, indem wir uns Ziele setzen, denn mit ihnen und ihrer Formulierung steht und fällt unsere Motivation.

Wir fangen mit unserem Hauptziel an, beispielsweise: ‚Ich möchte ein höheres Fitnesslevel erlangen.‘

Danach dürfen wir uns fragen, woran wir erkennen, dass wir diesen Zustand erreicht haben.

Beispielsweise erfüllen wir die Bedingung, wenn wir einen Halbmarathon laufen können. So haben wir eine zielerfüllende Kondition formuliert.

Von hier ab teilen wir die Strecke in kontrollierbare Abschnitte ein: zehn Minuten am Stück laufen, dann dreißig, als Nächstes vielleicht einen Zehn-Kilometer-Lauf. Einzelne Etappen lassen sich leichter erreichen, führen aber in ihrer Gesamtheit an die Spitze des Berges.

Fragewort für mehr Kraft

Warum wollen wir eigentlich unser Ziel erreichen? Es klingt so einfach, jedoch stellt sich die Antwort auf diese Frage als die treibende Motivationskraft heraus.

Wer seine Beweggründe klar vor Augen hat und sich mit ihnen identifiziert, folgt dem Weg konsequenter.

Warum wollen wir fitter werden? Um gut auszusehen, um uns attraktiver zu fühlen, um uns in unserem Körper wohler zu fühlen, um uns etwas zu beweisen.

Kein Grund erweist sich als zu gering, solange es sich um den wahren Beweggrund handelt.

Unsere Handlungen passen sich dann der Logik des ‚Warums‘ an. Wenn wir ein höheres Fitnesslevel erreichen wollen, dann führt kein Weg am Gang zum Fitnessstudio vorbei. Dann können wir auch nicht zu lange Pausen machen, sonst verschwinden die Trainingseffekte.

Auch jeden Tag Junk-Food in sich reinzuschaufeln widerspricht diesem Grund. Sein ‚Warum‘ zu verinnerlichen, bringt Logik in unsere Verhaltensmuster, was es unserem Kopf erleichtert, konstant die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Aufrappeln, Krone richten, weitergehen

Jetzt haben wir mit unserer veränderten Einstellung und der Zielformulierung eine solide Grundlage geschaffen, um nachhaltig einen Veränderungsprozess anzustoßen, wir legen los und die erste Zeit läuft alles wie am Schnürchen – und nach wenigen Wochen kommt dann das erste Wanken.

Müdigkeit in Kombination mit schlechtem Wetter, einem Streit mit dem Partner und Muskelkater führten beispielsweise dazu, dass wir eine Woche lang nicht zum Sport erschienen.

Sicherlich entlarven wir uns hiermit als unwürdig, uns ‚Sportler‘ zu nennen.

Vor Scham werfen wir das Handtuch, weil wir uns einreden, weitermachen hätte nun keinen Sinn mehr. Jedoch stellt sich Perfektionismus wie so oft als hinderlich heraus, denn wir alle scheitern ab und an. Es kommt nur darauf an, wie wir damit umgehen.

Ohne überhöhte Selbstansprüche dürfen wir natürlich auch nach einer Woche Abstinenz die Sportschuhe wieder herausholen und erneut anfangen.

Um die Ziele zu erreichen braucht es vor also vor allem eine Veränderung im Kopf hin zu weniger Perfektionismus und mehr Realismus, gepaart mit klaren Zielen.“

Weitere Informationen erhalten Sie direkt unter www.damian-richter.com.