"Das" Gehalt in der Pflege gibt es nicht!

bad e.V. und ETL präsentieren erste Ergebnisse des "GehaltsChecks" für die Alten-pflege

Kein anderer Kostenfaktor ist für ambulante Pflegedienste so erheblich wie das Personal. Gleichzeitig gab es aber bislang keine praktisch nutzbaren Gehaltsvergleiche für die Branche, die ein differenziertes Bild pro Bundesland und Mitarbeiterqualifikation erlaubt hätten.

Dies war Grund genug für den Bundesverband Ambulante Dienste und Stationäre Einrichtungen (bad) e.V. und die ETL ADVISION Steuerberatergruppe, unter dem Titel „GehaltsCheck“ ein gemeinsames Projekt zu initiieren, um die fehlenden Daten zu erheben.

„Wir haben deshalb einen kleinen Online-Fragebogen programmiert, in den Pflegedienste die von ihnen gezahlten Brutto-Gehälter für unterschiedliche Berufsgruppen eingeben können“, erklärt Dr. Jens Damas, Fachanwalt für Steuerrecht bei der ETL. Jetzt liegen erste Ergebnisse vor.

„Zunächst einmal lässt sich festhalten, dass die Gehälter innerhalb der einzelnen Mitarbeiterqualifikationen höchst unterschiedlich sind“, resümmiert Andrea Kapp, Bundesgeschäftsführerin des bad e.V.

So wird für eine Pflegedienstleitung durchschnittlich 19,82 Euro/Stunde gezahlt, die Standardabweichung – die durchschnittlichen Abweichungen aller Werte von diesem Mittelwert – zeigt allerdings eine Streuung bis zu 24,56 Euro nach oben und 15,08 Euro nach unten.

„Dies macht deutlich, dass man von „dem“ Gehalt in der Pflege nicht sprechen kann“, fasst Kapp das Ergebnis zusammen.

Auch im Bereich der Bundesländer sind deutliche Unterschiede festzustellen:
So fallen in Bayern als teuerstem Land durchschnittlich 17,45 Euro für eine examinierte Fachkraft an, in Sachsen sind es dagegen nur 12,13 Euro.

„Die Unterschiede zwischen den Gehältern im städtischen und ländlichen Bereich fallen dagegen mit durchschnittlich 0,53 Euro weniger ins Gewicht, als wir gedacht haben“, meint Damas und wirbt noch einmal für ein Mitmachen bei der Umfrage: „Die Qualität der Daten hängt entscheidend von der Anzahl der Teilnehmer ab. Deshalb möchten wir alle Pflegeunternehmen, die sich bislang noch nicht beteiligt haben, dazu motivieren, sich einige Minuten Zeit zu nehmen und an dem Gehaltsvergleich mitzuwirken.“

Großen Wert haben die Macher der Umfrage auf die Sicherstellung des Datenschutzes gelegt.
Die Rohdaten werden ausschließlich von ETL ADVISION ausgewertet und nur die verdichteten Ergebnisse werden veröffentlicht und in der Beratung genutzt. Jeder Teilnehmer an der Umfrage erhält zudem eine Detailauswertung per Mail. „Da Gehälter einem stetigen Wandel unterworfen sind, planen wir, dir Umfrage jährlich zu wiederholen“, wirft Kapp einen Blick in die Zukunft.

Der Bundesverband Ambulante Dienste und Stationäre Einrichtungen (bad) e.V.
mit seinem Hauptsitz in Essen wurde 1988 gegründet. Er vertritt die Interessen von bundesweit rund 1000 zumeist privat geführten Pflegediensten und -einrichtungen und stellt damit einen der großen Leistungserbringerverbände in der Wachstumsbranche Pflege und Betreuung dar.

Ziel seiner Arbeit ist es, die Qualität und die Bedingungen der Leistungserbringung der ambulanten und stationären Pflege zu verbessern: und zwar gleichermaßen für die Unternehmen, die Pflegenden und die Patienten.

Der bad e.V. mit seinen Landesorganisationen führt Verhandlungen unter anderem zu Vergütungsbedingungen für Pflegedienste und Pflegesätze für Heime.

Der bad e.V. ist in den wichtigen Beratungsgremien in Berlin vertreten und wird zu Änderungen pflegerelevanter Gesetze angehört.

Zudem müssen die Landesorganisationen zu geplanten Landesgesetzen und -vorschriften gehört werden. Diese haben seit der Föderalismusreform im Pflegebereich erheblich an Bedeutung gewonnen.

Wer mehr erfahren möchte, schaut bitte direkt unter Bundesverband Ambulante Dienste und Stationäre Einrichtungen (bad) e.V. - http://www.bad-ev.de/